Ich muss ja gestehen, dass ich von ihrer Gründung bis einschließlich 2021 AfD gewählt habe; bin aber mittlerweile davon abgekommen. Mittlerweile bin ich politisch heimatlos zwischen dem, was die CDU mal war und was die AfD werden wollte aber leider nicht geworden ist und habe keine Ahnung, was ich wählen soll. Im Sinne von „geringstes Übel“ wäre wohl die CDU meine erste Anlaufstation aber ich möchte eigentlich nicht eine Partei wählen, die ich am wenigsten furchtbar finden, sondern würde gerne eine wählen, die ich auch um ihrer selbst überzeugend finde. Da gibt es aber wirklich keine Partei, die ich auch nur im Ansatz für akzeptabel halte (zumindest nicht von denen, die realistische Chancen haben, in den Bundestag einzuziehen).
Ich verstehe mich selbst als… wie soll ich es ausdrücken.. gemäßigt rechts-konservativ? Die Grünen und die Linken sind bei mir absolut komplett raus. Nichts könnte mich dazu bewegen, eine dieser beiden Parteien zu wählen. Wer ernsthaft glaubt, unbegrenzte Masseneinwanderung von in muslimischen Ländern sozialisierten Menschen in unsere Sozialsysteme sei eine gute Idee, ist für mich einfach nicht wählbar. Wer seine Politik
für politische Minderheiten so stark überdehnt, dass sie sich fast schon in ein
Gegen die Mehrheit dreht, braucht sich meiner Meinung nach auch nicht wundern, wenn ich als weißer Mann ohne Migrationshintergrund anfange, diese Parteien mir gegebenüber feindlich gesonnen wahrzunehmen. Als studierter BWLer gruselt es mich regelrecht, wenn ich mir die Vorstellungen für die Wirtschaft dieser beiden Parteien so anschaue. Alles zum Thema Gendern oder die Sichtweise auf biologische Geschlechter kommt noch oben drauf.
SPD und Union könnte ich jetzt wirklich nicht sagen, wofür die eigentlich stehen und ich halte auch ihre Arbeit der vergangenen x Jahre qualitativ einfach für nicht gut genug, um zu rechtfertigen, sie weiterhin zu wählen. Ich versuche auch, externe Wahrheiten zu akzeptieren, wozu z.B. gehört, dass es wohl keine Rückkehr zum Verbrenner und auch nicht zu AKWs geben wird, weswegen sich mir nicht erschließt, wieso die da Union so sehr drauf pocht.
FDP ist für mich raus, weil ich keine 100.000€ im Jahr verdiene.
AfD ist für mich auch raus. Die taugen meiner Meinung nach nur noch zum Protestwählen und zum „denen da oben zeige ich es mal so richtig“. Eine bessere Politik ist da sicherlich auch nicht zu erwarten. Eher im Gegenteil. Dem allgemeinen Eindruck, die AfD sei „faschistisch“, wolle die Demokratie zerstören, den Rechtsstaat abschaffen etcpp. möchte ich mich dennoch inhaltlich nicht anschließen. Hart rechts, ja aber zwischen AfD und NSDAP liegt dann meiner Meinung nach qualitativ doch noch ein gewaltiger Unterschied. Ich glaube auch nicht, dass ein Björn Höcke, würde er tatsächlich morgen Ministerpräsident, übermorgen den Nationalsozialismus einführen würde, selbst wenn er wollte. Von den Vorwürfen, die correctiv vor einem Jahr erhoben hat, ist ja auch wirklich nichts übrig geblieben.
BSW…
Entweder, ich werde tatsächlich Nicht-Wähler, oder dann halt doch (in meinem Fall) CSU. Aber nicht aus Überzeugung, sondern nur, um meiner Wahrnehmung nach schlimmeres (Grüne) zu verhindern…