Das liest sich sehr hart, kann aber leider doch mehrfach interpretiert werden, Belphegor.
Ich halte es nicht für falsch, wenn man z.B militärischen Gruppierungen, die Transport- und Konvoi-Wege 'belagern' eben auch militärisch bekämpft.
Die zweite Lesart ist aber schon eine Schweinerei, aber eine, die ich Herrn Köhler so nicht zutraue.
Gerade eben in dem Spezial nach der Tagesschau, glaube ich auch gehört zu haben, dass nun sogar ausgerechnet Minister Guttenberg die Aussagen von Köhler sogar noch bekräftigt hat. Es war aber zu schnell wieder weg, so das ich den genauen Wortlaut nicht mehr weiß. Es geht mir noch nicht mal um die Situation eventuelle Transportwege zu sichern, aber wenn nun ausgerechnet unser Kriegs... äh Verteidigungsminister die Lösung von Fragen der Versorgung mit militärischen Mitteln befürwortet, steht es für mich wirklich schlimm um die Deutsche Politik. Ich würde sogar noch weitergehen, wenn ein Land wie Deutschland ausdrücklich "nur" um wirtschaftliche Interessen zu sichern, militärisch vorgeht oder dies auch nur plant, befürworte ich radikale Lösungen. Jedoch natürlich keine gewalttätigen

, nein dann sollte man ernsthaft überlegen ob eine warme Zelle in Den Haag nicht der bessere Ort für solche Politiker (und natürlich die hinter ihnen stehenden Lobbys) wäre und ob eine erneute Entmilitarisierung nicht zwingend notwendig wäre, da in so einem Fall nun wirklich Gefahr in Verzug ist.
Wenn man in der Politik davor Angst hat, dass eventuell Transportwege abgeschnitten werden, sollte man sich nicht zuerst um militärische Lösungen Gedanken machen, sondern lange bevor eine solche "Bedrohung" überhaupt entsteht, dafür sorgen, dass wir nicht zu abhängig von solchen kritischen Rohstoffen sind. Insbesondere sollte man IMHO weniger auf die arabischen Länder achten (dort ist Diplomatie und nicht militärische Macht gefragt) sondern endlich zu Russland auf Distanz gehen und dabei mehr Kritik an deren fragwürdiger politischer Ausrichtung üben. Gerade in Zusammenhang mit Russland sollte man aber auch nach Innen schauen und die dubiosen politischen Geschehnisse unter Rot-Grün bzw. die persönlichen Verstrickungen mancher damaliger Politiker aufarbeiten.
Man sollte aber in dem Interview mit Köhler insbesondere die Wendung
"regionale Instabilitäten zu verhindern" in Zusammenhang mit den angesprochenen "Wirtschaftlichen Interessen" lesen. Genau das wurde ja schon schon oft (teils verdeckt) gemacht. Wobei man ja nicht einmal "echte" militärische Gewalt braucht. Es kam ja schon oft vor das z.B. demokratisch gewählte Staatsoberhäupter mit Hilfe aus dem (westlichen) Ausland aus dem Amt geputscht wurden und durch mehr (wirtschaftliche) Stabilität verheißende Diktatoren und Despoten ersetzt wurden, weil sie den Fehler begingen, laut zu sagen, das sie vorhaben den Rohstoffabbau
im eigenen Land zu verstaatlichen und dabei natürlich ausländischen Konzernen auf die Füße traten.
Den "Stabilität" heißt gerade in Wirtschaftsfragen ja zumeist nicht unbedingt echte Demokratie. Sollte sich in irgendeinem für unsere Rohstoffe wichtigem Staat so etwas wie "Sozialismus" anbahnen, schrillen ja bereits bei den Lobbys, die unsere Politik bestimmen die Alarmsirenen und sie machen ihren Einfluss geltend um zu "intervenieren" um für "Stabilität" zu sorgen (man denke nur z.B. an Chile unter Pinochet oder auch die dubiosen Verstrickungen der FDP-nahen
Friedrich-Naumann-Stiftung mit dem Putsch in Honduras).