Silverhawk
L15: Wise
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Danke für deine ausführliche Antwort. Bin zwar nicht der selben Meinung wie du, aber wär ja auch langweilig, wenn jeder die selbe Meinung hätte. Schlimm finde ich das erst, wenn es irgendwie wertend wird, sprich meine Meinung ist besser als deine und umgekehrt.
Zur Politik, ja die Politik bestimmt über die Menschen, aber deshalb muss man sich nicht alles gefallen lasse. Und schon gar keine Unterdrückung oder Meinungsdiktatur. Das gehört für mich zum Zeitalter der Aufklärung.Ich zitiere mal am Schluss des Postings noch das Grundgesetz.
Ich verstehe immer noch nicht, warum man in einer Schulpause nicht in einem Gebetsraum beten sollte. Das ist vielleicht für die entsprechende Person einfach wichtig und steht ihr nach dem Grundgesetz auch zu.
Für dich ist es ein Kinkerlitzschen, für andere aber die Einschränkung des eigenen Glaubens und eine Handlungsdiktatur. Dir schadet es nicht, aber ich denke es schadet den Schülern. Denn was lernen die? Lehrer dürfen uns vorschreiben, was wir zu tun und zu lassen haben und wir können uns nicht dagegen wehren, selbst dann, wenn es ungerecht ist.
Politische Werbung in Schulen ist zwar verboten, aber hier geht es nicht um Werbung. Hier geht es um die Ausübung von Glauben.
Grundgesetz Artikel 4
Art 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
Die Frage wirft schon einige Probleme auf.
Sicherlich leben wir momentan in einer Zeit die, sagen wir mal, unter das Motto "Lass dir auf keinen Fall was gefallen" fällt.
Grundsätzlich muss das nicht verkehrt sein, aber man kann es auch ein wenig übertreiben wie ich finde.
Ob es im hier vorliegenden Fall übertrieben ist, ist wieder eine andere Sache.
Aus deinem Beitrag geht aber schon etwas hervor, dass du generell Schwierigkeiten mit gewissen Autoritäten hast, oder?
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Es ist auf die Aufgabe der Lehrer innerhalb der Schule gewisse Regeln durchzusetzen und zu bestimmen.
Schüler, also Kinder, aber natürlich auch Menschen im allgemeinen, müssen imo nicht nur lernen, sich auf biegen und brechen durchzusetzen, sondern auch lernen zurückzustecken, lernen, dass sie nicht alles bekommen können, nur weil sie es wollen.
Und gerade den letzten Punkt verlernen imo junge Menschen immer mehr.
Das Verbot in der Schule zu beten, ist imo kein Verstoß gegen das Grundgesetz.
Es wird nicht die Ausübung der Religion verboten, sondern nur die Ausübung an einem bestimmten Platz.
Und das ist an sich völlig ok, wenn es keine überhand annimmt.
Wenn man Menschen komplett ihren Glauben verbieten würde, wäre das etwas anderes.
Du fragst wem es schadet, wenn jemand in der Schule betet.
Niemandem, würde ich erstmal meinen, aber es schadet auch niemandem, wenn man es nicht darf.
Mir kann keiner erzählen, dass die Psyche irreparablen Schaden nimmt oder das jemand sein Seelenheil gefährdet sieht, nur weil er an 5 Tagen die Woche für vielleicht 6 Stunden nicht beten darf
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Falls es dir aufgefallen ist, an der Schule sind viele Dinge verboten, oft wird viel von Lehrern verboten.
Man kann über den Sinn von Verboten reden, aber einig sind wir uns doch dahingehend, dass nicht alles erlaubt sein kann?
Und wenn der Staat darum bemüht ist, die Schule zu einem religionsfreien Raum zu machen, wonach es derzeit ja aussieht, ist so ein Urteil nur logisch.
Sonst könnten andere Urteile zu dem Thema nicht nachvollzogen werden.
Der eine will einen Gebetsraum und irgendwann kommt der nächste und will eine ganze Kapelle.
Ist natürlich übertrieben, aber man kann beide Punkte mit dem Grundrecht auf Religionsfreiheit durchzusetzen versuchen.
Sonst bleibe ich bei dem, was ich vorher sagte:
Man kann es auch übertreiben
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Ich würde mir eher um die Kinder sorgen machen, die meinen, es wäre ein riesiges Problem, wenn sie mal ein paar Stunden nicht beten dürfen.
Ich meine, welcher Druck muss dahinter stehen?