jemand hat es schon angesprochen: Finde es auch nicht gut, dass man diverse Dinge erst dann untersuchen kann, wenn man vorher dies und das getan hat. Das Tablet des getöteten Vater z.B. liegt schon am Boden, man kann es aber erst dann unter Augenschein nehmen, wenn man seine Hinrichtung genauer unter die Lupe genommen hat. Sowas finde ich halt eher nervig! Ist ja nicht so, dass das Tablet irgendwo versteckt unter den Teppich oder ne Kommode gerutscht wäre und somit nicht sichtbar ist, aber nein es liegt 2m neben der Leiche!
Auch eher inkonsequent, dass man diverse Bereiche erst dann betreten kann (unsichtbare Wand) wenn man zuvor mit Charakteren geredet hat. Ich weiß, dass das ein immenser Aufwand wäre und eig. nicht machbar, weil es ansonsten nicht 20 sondern 100 Wege geben würde, aber es kostet einfach etwas Immersion.
Gameplaytechnisch wandelt man auf den Wegen der Vorgänger, die Steuerung ist nach wie vor etwas hakelig, weil sich der Mainchar steif bewegt und eher unflexibel daherkommt. Getragen kann das gesamte Spiel von den Mechaniken nicht werden, hierfür ist das, was man wirklich tun kann zu rudimentär und einseitig und wird nach wenigen Stunden wohl zu bisweilen lästiger Routine verkommen. Umso wichtiger wird es auch diesmal wohl werden, dass man in anderen Bereichen, namentlich Story und Charakterzeichnung, nicht auslässt. Das Gesamtkunstwerk wird mit beiden letztgenannten Dingen wohl stehen oder "fallen".
Grafisch ist es bislang wirklich top! Beleutung und Texturen durch die Bank 1A. Bin vor allem von den windgeschüttelten Haaren des fehlgeleiteten Androiden begeistert, selten sowas erlebt.
Ein paar Animationen sehen zuweilen minimal staksig aus, aber das ist auch nicht Rockstar und Co sondern ein verhältnismäßig kleines Studio.
Soundmäßig auch auf deutsch wirklich gelungen. Über die musikalische Untermalung braucht man kein Wort verlieren, die war ja seit jeher einfach top! Alleine die Soundabmischung hat Luft nach oben. Ganz so katastrophal wie in Heavy Rain ist es nicht, aber man merkt noch immer, dass die Soundsamples von minderer Qualität sind. Bei Heavy Rain hörte sich das auf Deutsch so an, als ob die Sprecher mit nem 10€ Kinderspielzeugmikrophon aufgenommen worden wären: grausig kratzig und blechern und in der Lautstärke teilweise heillos zu laut oder leise!
Hier in Detroid ist es schon besser, aber hin und wieder kommen ähnliche Gefühle auf.
Insgesamt wurde ich 25min gut unterhalten, ich bin neugierig, was da noch alles kommen mag. Das Setting finde ich spitze, auch wenn ich dreckigeren Cyberpunk Marke Blade Runner (2049) bevorzuge. Die bislang bekannten, zentralen Fragen sind nichts Neues, aber ich bin guter Dinge, dass da noch mehr und Unverbrauchteres kommt. Ich hoffe man kann an Qualitäten eines Indigo Prophecy oder Heavy Rain anknüpfen. Beyond hab ich noch nicht gezockt, aber das kann man ja im Mai wunderbar nachholen. Ich glaube nach den bislang Gespielten und Gezeigten kommt da was richtig Atmosphärisches daher, den Hauch des Einzigartigen/Neuen, der insbesondere IP und HR umgab, wird es diesmal aber nicht geben! Hierfür braucht es mehr als einen Orts- und Zeitenwechsel gepaart mit aktueller Technik. Vielleicht setzen der Einfluss und die möglichen Auswirkungen des Spielers auf den Verlauf der Geschichte neue und denkwürdige Maßstäbe, ich rechne damit jedoch nicht, aber das ist für gute Unterhaltung IMO auch nicht notwendig.