Nun ja, hier kommen wir jetzt wieder zu dem alten Dilemma. Wer bestimmt denn, dass ein Ergebnis scheiße oder gut ist? Beispiel Brexit: Diejenigen die dafür gevoted haben, werden das alle aus individuell nachvollziehbaren Gründen getan haben, mutmaßlich weil sie sich aus ihrer Sicht als Globalisierungs- und Modernisierungsverlierer sehen. Sie haben also auf ihre eigene Situation/ihr eigenes Empfinden reagiert und hier landen wir nun wieder beim alten Aktion-Reaktions-Prinzip bzw. Ursache-Wirkung. Um den Brexit zu verhindern, hätte man halt umgekehrt in den Jahren und Jahrzehnten zuvor dafür sorgen müssen, dass die Gesellschaft insgesamt stärker und besser verteilt von der Globalisierung und der EU-Mitgliedschaft profitiert. Dort hat man in dieser Ausprägung versagt und als Reaktion darauf wählen dann Menschen halt so wie sie wählen.
Auch in Deutschland sind nicht alle AfD-Wähler pauschal dumme Nazis oder besoffene Skinheads, sondern viele davon haben bis vor zehn Jahren auch noch SPD oder Linke gewählt. Da staut sich Frust und Ärger an und als Reaktion wählt man dann rechts - und sei es nur aus Protest.
Ergo: Nicht die Volksentscheide selbst sind das Problem, sondern der eigentliche "Fehler" wurde dann immer schon vorher gemacht. Ursache und Wirkung halt
Das ist doch keine Frage des politischen Standpunktes und man kann einwandfrei sagen, das das Ergebnis schlecht für UK war
Es gibt ausrechend viele Berichte und Dokus über die Brexit Kampagne, um zweifelsfrei festzustellen das die Brexitiers mit Lügen, Falschaussagen, Populismus die Bevölkerung manipuliert haben.
Und es gibt mitlerweile ausreichend viele Berichte und Dokus über die ländlichen Hochburgen der Brexiteers, die jetzt in Katarstimmung sind, da es ihnen schlechter geht als zuvor. Viele fühlen sich von Johnson und Ferage verarscht, völlig zurecht. Natürlich gibt es noch die beinharten Nationalisten, die den Brexit immer noch verteidigen, die sind aber mitlerweile eine klare Minderheit.
Und natürlich hat das was mit Ursache und Wirkung zu tun. Mit einer manipulativen kampagne haben einige wenige Priviligierte, Geselschaftliche Probleme ausgenutzt um für Ihre Ziele zu werben, obwohl es klar zum Nachteil der Bevölkerung war. Ursache (Gier) und Wirkung (Manipulative Kampagne).
Jede Geselschaft auf dieser Welt hat Probleme in unterschiedlichen Ausprägungen. Und natürlich gab und gibt es Globalisierungsverlierer. Nur ist es ein Irrglaube, das es allen besser geht wen man diesen Umstand ändert und komplett auf das Gegenteil setzt. Den dann hat man erneut Verlierer, halt die die vorher durch Globalisierung profitiert haben.
Und dabei ging es auch nicht darum, weg von der Globalisierung zu kommen, sondern den Leuten wurde versprochen das man mit UK First viel bessere Globalisierung betreiben könnte. Ein Trugschluß.
Den wo vorher EU Förderprogramme Strukturschwache Regionen in UK durch Subventionen und Förderung geholfen haben, ist jetzt gar nichts mehr und den Leuten gehts schlechter als zuvor.
Daher sind Volksentscheide schlecht.
Es ist immer einfach, Schwachstellen, Probleme und Konflikte für die eigenen Intressen zu instrumentalisieren und einfache Antworten auf komplexe Fragen zu liefern.
Deswegen haben wir eine parlamentarische Demokratie, wo solch kurzsichtige, populistische Initiativen von Menschen entschieden werden, die mehr von dem Thema verstehen als Max Mustermann vom Stammtisch.