Eine Großoffensive im Süden gegen russische Truppen ist ebenso unwahrscheinlich wie die Rekrutierung von Zehntausenden neuen Soldaten.
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Die EU-Kommission erlaubt den Transport von zivilen Gütern nach Kaliningrad – und gibt damit Drohungen aus Moskau nach. Und: Aus mehreren ukrainischen Städten werden russische Raketenangriffe gemeldet. Der Überblick.
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Ukraine sieht Abkommen über Getreideexporte mit Russland in Reichweite
11.59 Uhr: Die Ukraine sei »zwei Schritte« von einer Einigung mit Russland über den Export ukrainischen Getreides auf die internationalen Märkte entfernt, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba der spanischen Zeitung »El País« vor den Verhandlungen zu diesem Thema in Istanbul.
»Wir sind bereit, Getreide auf den internationalen Markt zu exportieren«, sagte Kuleba laut dem Bericht von El País. »Wir befinden uns in der Endphase und jetzt hängt alles von Russland ab«, sagte er. Auf die Frage, warum Moskau jetzt zu einer Vereinbarung bereit sein könnte, sagte Kuleba, Russland wolle »den Ländern Afrikas und Asiens zeigen, dass es sie vor der Nahrungsmittelknappheit bewahren will«. Er sagte jedoch, Russland könne die Gespräche noch in die Länge ziehen.
Die für heute in Istanbul geplanten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über eine mögliche Wiederaufnahme der Getreidelieferungen sollen unter strikter Vertraulichkeit stattfinden. Das teilte das türkische Verteidigungsministerium der Nachrichtenagentur AFP mit. Den Angaben zufolge ist im Anschluss an die Beratungen die Veröffentlichung einer schriftlichen Erklärung geplant.
Diplomaten zufolge sieht der Plan unter anderem vor, dass ukrainische Schiffe die mit Getreide beladenen Schiffe durch verminte Hafengewässer lotsen und Russland für diese Phasen einem Waffenstillstand zustimmt. Die Türkei solle mit Unterstützung der Vereinten Nationen die Schiffe inspizieren, um russische Bedenken bezüglich Waffenschmuggels auszuräumen.
Russlands Invasion und Seeblockade der Ukraine hat die Exporte zum Erliegen gebracht, sodass Dutzende von Schiffen und mehr als 20 Millionen Tonnen Getreide in den Silos von
Odessa festsitzen. Die kommende Ernte ist gefährdet, da der Ukraine der Lagerraum ausgeht.
Gazprom bemängelt Begrenzung der Gaslieferungen durch Ukraine
11.47 Uhr: Russlands Energieriese Gazprom pumpt nach der vorübergehenden Abschaltung der Ostseepipeline Nord Stream 1 sein Gas trotz des Krieges weiter über die Ukraine nach
Europa. Die für Mittwoch vereinbarte Liefermenge liegt bei 41,3 Millionen Kubikmeter und damit bei weniger als der Hälfte des möglichen Umfangs. Das geht aus Mitteilungen des ukrainischen Gasnetzbetreibers und von Gazprom hervor. Der Umfang entsprach dem der vergangenen Tage, obwohl durch die Abschaltung von Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten bis 21. Juli eigentlich größere Mengen durchgeleitet werden könnten.
Laut Vertrag möglich sind tägliche Lieferungen von 109,6 Millionen Kubikmetern durch die Ukraine nach Europa. Gazprom bemängelt der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass die Ukraine die Lieferungen nur noch durch eine Leitung erlaube. Durchgelassen werde das Gas nur noch an der Messstation Sudscha.
Gazproms Pläne für die Durchleitung am Punkt Sochranowka seien abgelehnt worden, sagte Konzernsprecher Sergej Kuprijanow. Die Ukraine hatte angesichts des Krieges erklärt, nicht mehr die Kontrolle über eine wichtige Kompressorstation dort zu haben. Nach Darstellung von Gazprom ist die Funktion der Anlagen aber nicht beeinträchtigt. Es könne auch dort weiter der Transit erfolgen.
Russland erwägt offenbar Lieferung von Gas nach Europa über 2024 hinaus
10.35 Uhr: Russland zieht anscheinend in Betracht, die Gaslieferungen nach Europa durch die Ukraine über 2024 hinaus zu verlängern. Das meldet die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf das Außenministerium in Moskau. Das gelte, solange die europäischen Länder weiterhin russisches Gas beziehen wollten und die Transitleitungen durch die Ukraine funktionierten. Der bisherige Vertrag über den Gastransit läuft 2024 aus. Trotz des Krieges hat Russland weiterhin große Gasmengen durch die Ukraine an Europa geliefert, seinen wichtigsten Gaskunden weltweit. Die Ukraine erhält dafür Durchleitungsgebühren.