Die Diplomatieversuche werden aber von vielen westlichen und ukrainischen Politker geradezu kritisiert. Ich habe oben ein Beispiel genannt und ich kann gerne weitere bringen. Etwas als utoptisch abzutun ist oft nur eine Ausrede, um Anstrengung zu vermeiden. Dieses "noch belohnt" verdeutlicht für mich den Abkehr von Realpolitik, hin zu einer populistischen Erzählerei, um sich mit der Situation nicht auseinandersetzen zu müssen. Es muss so oder so irgendwann ein Friedensvertrag her .
Irgendwann wird auch dieser Krieg ein Ende habe, das stimmt. Wie der Weg dahin sein wird, weiß niemand. Diplomatie mit Russland respektive Putin hat sich in letzter Zeit immer als falsch erwiesen, man wurde belogen, es wurde als Schwäche ausgelegt, hat zu nichts geführt. Wie du darin nun eine Lösung sehen kannst ist mir ein Rätsel und weit entfernt von Realpolitik.
Das ist aber kein Grund, den Krieg endlos weiterlaufen zu lassen.
Nein. Aber momentan hat es niemand, außer Russland, in der Hand, diesen Krieg von heute auf Morgen zu beenden.
Das Rad der Zeit drehte sich schon immer gegen Russland und Militärmaterial und Soldaten haben die genug. Unendlich brauchen sie gar nicht, da reicht ein Jahr Terror und niemand wir mehr in die Ukraine mit seinem Geschäft gehen. Wir müssen uns in diesem Thread langsam mal entscheiden, ob die Ukraine der Underdog ist, oder die militärische Supermacht, die angeblich innerhab von 100 Tagen die komplette russische Armee + militarische Reserven vernichtet. Die ganze Logik der Kriegsbetrachtung in diesem Thread basiert auf einem forth+back. Solange Russland sich immer wieder zurückziehen und von neuem angreifen kann, werden die nicht "besiegt".
Solange die Ukraine aber all diese russischen Angriffe abwehren kann, wird sie ebenso wenig besiegt. Irgendwann gehen den Russen die modernen Waffen aus... vor dem Westen. Wenn der Tag kommt, da die ukrainische Artillerie die russischen Stellungen beschießen kann, ohne das diese sich effektiv wehren kann, da weniger Reichweite und ungenauer, wird Russland Probleme bekommen. Mit "Underdog" oder was auch immer hat das nix zu tun. Die westlichen Waffen sind besser, präziser und theoretischer in größerer Zahl vorhanden. Was davon letztlich die Ukraine bekommt oder nicht, das wird die Zeit zeigen.
Sorry, aber was Trump mit der Ukraine (Erpressung für persönliche Motive) und mit Afghanistan und anderen Geschichten veranstaltet hat, läßt bei mir kein Vertrauen zu. Du streitest ja nicht einmal ab, dass Trump wieder an die Macht kommen könnte.
Wie soll ich das abstreiten? Er kann kandidieren, er kann gewählt werden. Bis 2025 ist aber noch eine Weile hin, ich glaube nicht, dass der Krieg noch so lange andauert.
Das hat Obama aber alles schon vor Jahren gesagt und es hat keinen interessiert. Uns geht es um billige Resssourcen die uns Russland willig liefert, weil sie sonst nix haben. Die Scheichs in SA und Katar sind ebenfalls Dikatoren und Verbrecher.
Stimmt. Aber sie überfallen nicht ihr Nachbarn und wollen diese als Staat auslöschen. Wenn doch: Siehe Irak. Das Thema Ressourcen aus Russland wird sich hoffentlich in den nächsten Jahren erledigt haben.
Sanktionen gibt es gegen Russland, Sanktionen gab es vor kurzem von der USA gegen uns. Putin wird nicht "bestraft". Dem sind die Menschen in der Ukraine egal und auch die russischen Soldaten. Der hat genügend andere Anführer auf der Welt, die mit ihm Geschäfte machen. Wir müssen mal von der Denke wegkommen, dass Europa der Nabel der Welt ist. Natürlich gehört Putin bestraft, aber wo passiert das denn? Oder meinst du, dass der freiwillig nach Den Haag fliegt?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Das Putin und seine Clique selbst irgendwelche Einschränkungen oder Bestrafungen erfahren, davon ist nicht auszugehen. Kann aber schlecht der Anlass sein, deshalb nichts zu machen. Wenn seine Pläne scheitern, ist das (für ihn) mehr als Strafe...
Theoretisch kann Russland jederzeit wieder etwas machen. Also wie sieht denn dein PLan aus? Endloskrieg auf Kosten der ukrainischen Menschen?
Ich habe keinen Plan. Ich halte lediglich eine militärische Niederlage der Russen in der Ukraine für die beste Basis eine Nachkriegsordnung zu gestalten.
Das sagst du einfach so. Ich verstehe weiterhin nicht diese Defintion von "Russland verliert". Russland verliert bestenfalls die Schlacht um die Ukraine, aber der "Krieg" gegen den Westen läuft dann ja weiter. Dann greifen sie später nochmal an, da es offenkundig keine Alternative gibt, wenn ich in deiner Logik bleibe.
Nein. Wenn Russland in der Ukraine "verliert", wenn sie sich zurückziehen müssen, war es das. Das russische Militär war und ist damit endgültig nicht (mehr) fähig, Kriege dieser Größenordnung zu gewinnen. Die Verluste werden sie auf Jahre nicht mehr kompensieren können. Russland wird jedes Jahr weiter abgehängt. Der "Krieg" gegen den Westen wird, wie bisher, auf wirtschaftlicher Ebene geführt, wo Russland auch den Kürzeren ziehen wird. Letztlich liefe es dann auf ein Zusammenbruch-Szenario á la Sowjetunion hinaus.
Also im Gegensatz zu anderen Leuten hier mache ich auf Zugeständnisse: der Vergleich war natürlich nicht gut. Mir ging es nur darum, dass Russland mit einfachsten Mitteln die Ukrainer dauerhaft terrorisieren kann und man dagegen keine Konter hat und die Russen sicher mehr auf dem Kasten haben, als die Palästinenser. EU-Soldaten gibt es übrigens nicht.
Wie gesagt: Wenn Russland in der Ukraine verliert, hätte die Ukraine dagegen natürlich Konter, hat Israel ja auch. EU-Soldaten gibt es noch nicht, aber im Zuge des Krieges wird vielleicht die Idee der Europa-Armee wieder aufgenommen und wenn europäische Staaten in der Ukraine Soldaten stationieren würden, nicht im NATO-Auftrag, käme es auf das selbe hinaus.
Der 1. WK wurde durch freiwillige Verhandlungsbereitschaft aufgegeben, weil es eine Revoluation im Land gab und der KAISER verjagt wurde und es eine Demokratie gab und man selber mit dem Krieg aufhören wollte. Siehst du das in Russland? Wohl eher nicht. Putin wird nicht verjagt, die Leute stehen hinter dem Z, keiner will aufgaben und Demokratie gibt es auch nicht.
Na ja... der erste Weltkrieg endete, weil Deutschland und Verbündete nach über 4 Jahren militärisch am Boden lagen und der endgültige Zusammenbruch nur noch eine Frage der (kurzen) Zeit war. Dieser Krieg dauert nun erst 3 Monate und hat Russland schon größte Opfer abgefordert. Wer weiß, wo sie in weiteren Monaten stehen? Was sie noch mobilisieren können? Die Sanktionen gegen die russische Wirtschaft werden jeden Monat stärker im russischen Alltag ankommen... wer hätte gedacht, das die Sowjetunion mal zusammenbricht?
Klar ist hier gar nichts. Und für Terror gegen die Ukraine wird es sicher noch reichen. Ich sehe übrigens keinen Fortschritt für die Situation, wenn Russland eine Marionette Chinas wird.
Doch, das ist klar. Eine potentielle militärische Niederlage in der Ukraine beendet erstmal jedes Großmachtsstreben und raubt Russland auch die Kraft, sowas nochmal zu versuchen. China hat kein Interesse am Ukraine Krieg, auch wenn sie nun billiger Rohstoffe bekommen.
Die Ukraine hat nichts anzubieten, wenn sie ihr Territorium zurückgewinnt. Das muss sie außerdem erst einmal hinbekommen, aber das scheint hier ja schon außer Frage zu stehen.
Das steht hier nicht außer Frage, das ist rein ein Ziel, welches die Ukraine so formuliert hat und welches sich viele auch wünschen oder vorstellen können. Ob das passieren wird steht in den Sternen. Wenn sie das schaffen sollte, ist Russland militärisch geschlagen und dann wird der Krieg enden.
Wenn der Westen nichts anbietet und es sei es nur Aussetzung der Sanktionen, dann hat Russland keinen Grund aufzuhören. Ein Dauerkrieg hilft Putin sogar im Amt zu bleiben, von daher kann er gar keine Niederlage verkünden. Das wäre Selbstmord und was dann kommt wissen wir nicht.
Natürlich kann Putin keine Niederlage verkünden. Aber genauso kann der Westen auch keine Aufhebung der Sanktionen anbieten. Ein Dauerkrieg hilft Putin auch nicht, wenn es Russland immer schlechter und schlechter geht, ist irgendwann vorbei. Siehe Sowjetunion.
Deine politische Logik würde funktionieren, wenn man nach der Befreiung der Ukraine auch noch gleich Russland von Putin und seinem Apparat befreit. Diese Parallele zum 2.WK lese ich im Netz nonstop, aber die funktioniert nicht, weil die Situation einfach eine Andere ist und wir offensichtlich nicht Russland befreien möchten. Selbst wenn die Ukraine ihr Territorium zurückgewinnt, dann ist Putin bzw. sein Machtapparat bzw. die manipulierte Bevölkerung und die Atomwaffen immer noch da.
Natürlich sind Putin und sein Regime noch da. Aber es ist seiner Fähigkeiten beraubt, nochmal so einen Krieg zu führen, ein neuer eiserner Vorhang entsteht. Russland wird langsam aber stetig ausgehungert, seiner Rolle als Weltmacht immer mehr beraubt, bis das System Putin eines Tages (und sei es erst mit seinem Tod, siehe Franco in Spanien) doch zusammenbricht. Russland wäre dann eben weiter eine Diktatur á la Nordkorea... schlecht für die dort lebenden Menschen, aber letztlich im Griff und keine reale Gefahr mehr.