Vielleicht hab ich auch zu viel Zeit bei Jebsen & Co. verbracht und zu sehr die einseitige Sicht der Gegenseite konsumiert.
So ging es mir auch mehrere Jahre mit krass linken Medien. Zeit, taz, Neues Deutschland etc. Wenn man sich zu lange in einer einseitigen politischen Blase aufhält, sieht man irgendwann nur noch den Wahnsinn, in dem sich diese eine Seite gegenseitig hochschaukelt, weil andere Sichtweisen schlicht nicht präsent sind. Ich habe letztes Jahr in einer Videokonferenz verkündet, ich würde nach Gran Canaria in Urlaub fliegen. In dem Moment hatte ich erwartet, von den anderen verbal quasi "vernichtet" zu werden, da ich mich als egoistischer Arsch erdreisten würde, während Corona in Urlaub zu fliegen und dann auch noch durch privates Vergnügen mit meinem CO²-Ausstoß den Planeten zu vernichten. Mir wurde im Gegenteil viel Spaß gewünscht und manche hatten sich gewünscht, es mir gleichzutun. Niemand hat mich verurteilt. Im Zeit-Online-Forum hätte man mir dafür definitiv die Leviten gelesen. Dort hab ich auch exakt sieben Kommentare durchgehalten, bis man mich dauerhaft gesperrt hatte. Abweichende Meinungen sind an den Rändern einfach nicht erwünscht und werden sofort entfernt. Übrig bleiben Gleichgesinnte, die sich gegenseitig bestätigen, wodurch der Eindruck entsteht "alle" seien sich inhaltlich völlig einig und alle anderen eine unwichtige Minderheit, auf die man nach Lust und Laune einschlagen darf.
Es ist nie gut, sich zu einseitig zu informieren und ideologische Filterblasen sollte man gänzlich meiden.