Zero Tolerance Der Russisch-Ukrainische-Krieg

Sollte der Westen die Ukraine aktiv mit eigenen Truppen unterstützen?

  • Ja, mit dem gesamten Arsenal

    Stimmen: 20 31,7%
  • Ja, aber nur in weniger riskanten Einsätzen

    Stimmen: 3 4,8%
  • Nein, da dies zu eskalierend ist

    Stimmen: 20 31,7%
  • Nein, da uns dieser Krieg nichts angeht

    Stimmen: 17 27,0%
  • Unentschlossen

    Stimmen: 3 4,8%

  • Stimmen insgesamt
    63
  • Poll closed .
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Zum Thema Ressourcen: Der Westen unterstützt die Ukraine massivst mit Kriegsmaterial und hat extrem tiefgreigende Sanktionen erlassen. Trotzdem sieht es derzeit (!) so aus, als ob die Russen das aussitzen können - in der Ukraine, aber auch wirtschaftlich. Sie sind extrem resilient und haben - im Gegensatz zum Westen - Zeit. Da sind Diktaturen Demokratien naturgemäß voraus.
Sehr resilientes Regime, das die Hilfe von ausgerechnet Lukaschenko benötigt um einen Putschversuch direkt vor der Haustüre im letzten Moment abzublasen.

Russland ist ein geographisch und kulturell extrem großes Land, das sich selbst genug ist. Die können auch mal zehn, fünfzehn Jahre in Isolation ausharren - das ist nicht mit Nordkorea zu vergleichen. Nordkorea ist ein unterentwickeltes, ressourcenarmes und auf allen Ebenen rückständiges Land. Zudem leben wir in einer multipolaren Welt und Russland kann sich (mit Abstrichen) wirtschaftlich auch anderweitig orientieren. Das wird am Anfang schmerzhaft sein, mittel- und langfristig eröffnet das Russland aber auch neue Chancen (und Einflussspähren).
Haben wir über die letzten Jahre mit den Problemen internationaler Lieferketten und globaler Abhängigkeiten nicht gelernt, dass niemand selbst genug ist in einer modernen Welt? Selbst genug => ab geht es Richtung Nordkorea :nix:
 
Sehr resilientes Regime, das die Hilfe von ausgerechnet Lukaschenko benötigt um einen Putschversuch direkt vor der Haustüre im letzten Moment abzublasen.

Man kann sich rückblickend fragen, wie nahe Prigoschin an einem Putsch war. Dass er nicht nach Moskau gezogen ist, hatte wohl vor allem damit zu tun, dass er seinen Rückhalt in Moskau komplett überschätzt hat. War natürlich peinlich für Putin. Aber war mehr als das? Hat es seinem Regime nachhaltig Schaden zugefügt? Ist er international zum Suppenkasper geworden, haben sich andere Machthaber von ihm abgewandt? Gibt es Anzeichen für einen Kollaps des System Putin?

Auch ich habe all diese Dinge gehofft. In der Tendenz sehe ich aber einen gestärkten Putin, wenn sich die russischen Truppen bis in den Spätherbst im Süden und Osten der Ukraine eingraben können. Das wird ein langer Winter, auch politisch im Westen und der Nato. Und die Russen werden sich militärisch wieder erholen. Im dritten Kriegsjahr werden die Stimmen lauter werden, die eine Verhandlungslösung suchen. Die Ukraine braucht imo zwingend einen militärischen Durchbruch - am besten gestern.
 
Ich halte viele deiner Aussagen auch für Klischees. Russland gleicht heute einer Clique von Gangstern, da gebe ich dir recht. Eine Kleptokratie war es aber auch schon in den 90er-Jahren - Putin hat später sogar einiges korrigiert diesbezüglich. Es gibt nicht "den" Putin. Er hat in seinen 20 Jahren an der Macht viele Wandlungen durchlaufen, auch ideologisch.

Statt Google würde ich dir hier tatsächlich ein Buch empfehlen: "Mr. Putin", von Fiona Hill. Lies das und wir unterhalten uns wieder. Und du brauchst mich nicht belehren - ich lehne dankend ab. Das können Leute machen, die nachweislich Ahnung haben - ein Internetanschluss ist ein schwaches Argument dafür. :)

Du hältst meine Aussagen für Klischees, gibst mir dann aber Recht. Aha ....
Und was soll dieses stänmdige Google Framing? Ist das ein verunglückter ad Hominem Angriff?

Zur Erinnerung, es ging um deine Aussage das Russland besitze schier unendliche Resourcen an Menschen und Militärmaterial. Beides ist faktisch falsch. Der Ukraine Krieg hat sehr deutlich gezeigt, das Russlands Militär ein Potemkinisches Dorf ist, was bereits nach wenigen Kriegs Monaten an extremn Nachschub und Materialproblemen litt. Und diese Situation hatz sich bis heute fortgesetzt, da Russland seine Verluste nicht durch Neuproduktionen ersetzen kann, die Depots durch Korruption und Mangel unbrauchbar sind und man übergegangen ist, Material aus den 1950igern einzusetzen.


Dazu ist es auch mehrfach thematisiert worden, wie schlecht die demographische Situation in Russland ist, vor dem Krieg. Der Krieg selbst hat dies nahezu katastrophal verschlechtert.


Und ich hab auch eine Buchempfehlung für dich
Putins Cleptocraty

 
Der Krieg kann auch noch zehn Jahre dauern, als eingefrorener Krieg, der immer mal wieder auftaut - je nach weltpolitischer Großwetterlage. Das wäre auch durchaus im Interesse des Kremls.
Unwahrscheinlich. Alleine schon die Tatsache, dass Russland momentan jeden Monat mehr Militärmaterial verliert als es produzieren kann, verhindert diese These des „ewigen“ Krieges. Irgendwann sind die Ressourcen erschöpft und das dauert keine 10 Jahre. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die Ukraine weiterhin westliche Unterstützung bekommt.
Russland hat - wie dieser Krieg zeigt - unglaubliche Ressourcen an Menschen- und auch Militärmaterial, mit denen es sich in der Ukraine eingraben kann. Es kann den Westen problemlos noch jahrelang zermürben,
Siehe oben, eher nicht. Russland hat gewaltige Ressourcen, aber vieles davon in „nur“ eineinhalb Jahren schon verbrannt. Irgendwann kann es auch mit Millionen von Minen die Fronten nicht mehr halten. Momentan zermürbt der Westen, die Ukraine Russland, in allen Bereichen, das sollte man sich klar und deutlich vor Augen führen, nicht umgekehrt.
während die Einheit Nato, USA und EU irgendwann Risse erhalten wird: Dieser Krieg kostet sie enorm viel, es gibt wechselnde Regierungen, Kriegsmüdigkeit, ein sinkendes öffentliches Interesse.
Militärmaterial kann man auch fließend verkaufen, die Rüstungsbetriebe im Westen blühen (wieder) auf und das öffentliche Interesse ist nicht wirklich relevant… wir haben schließlich keine Soldaten dort, die „heimgeholt“ werden müssen.
Russland ist dagegen eine Diktatur, die Leute leben ihr Leben, wenn Befehl von oben kommt, werden sie eingezogen, die Politik muss auf nichts Rücksicht nehmen.
Doch. Auf nicht mehr vorhandene menschliche Ressourcen muss natürlich auch ein Russland früher oder später Rücksicht nehmen. Wie gesagt, seine Ressourcen sind nich unendlich…
Wenn es Russland bis im Winter schafft, den Krieg in dieser Form weiterzuführen, wird es imo Verhandlungen geben - und das zuungusten der Ukraine. Der Westen wird im nächsten Frühling nicht wieder Unmegen an Geld und Militärressourcen in die Ukraine schicken.
Halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Man sollte auch nicht vergessen, dass Biden im Wahlkampf ne Lame Duck ist und bei dem Thema von Trump ständig attackiert werden wird - der wohl auch die Republikaner auf Linie bringen wird. Wie sich Trump positionieren wird, ist aber unklar. Seinem Naturell würde aber entsprechen, nen Deal mit Putin und nicht mit dem kleinen Selenski zu suchen.
Trump hat grad noch andere Probleme. Und bis in eineinhalb Jahren, da ist viel Zeit. Nochmal, auch die USA haben dort keine Soldaten, das ist der wunde Punkt… Militärmaterial kann lange verkauft werden (England hat bis in die 2000er seine Schulden aus dem 2.WK zurückbezahlt) und die Weltwirtschaft stellt sich langsam aber sicher um… auf eine Welt ohne Russland.
 
Du hältst meine Aussagen für Klischees, gibst mir dann aber Recht. Aha ....
Und was soll dieses stänmdige Google Framing? Ist das ein verunglückter ad Hominem Angriff?

Zur Erinnerung, es ging um deine Aussage das Russland besitze schier unendliche Resourcen an Menschen und Militärmaterial. Beides ist faktisch falsch. Der Ukraine Krieg hat sehr deutlich gezeigt, das Russlands Militär ein Potemkinisches Dorf ist, was bereits nach wenigen Kriegs Monaten an extremn Nachschub und Materialproblemen litt. Und diese Situation hatz sich bis heute fortgesetzt, da Russland seine Verluste nicht durch Neuproduktionen ersetzen kann, die Depots durch Korruption und Mangel unbrauchbar sind und man übergegangen ist, Material aus den 1950igern einzusetzen.


Dazu ist es auch mehrfach thematisiert worden, wie schlecht die demographische Situation in Russland ist, vor dem Krieg. Der Krieg selbst hat dies nahezu katastrophal verschlechtert.


Und ich hab auch eine Buchempfhelung für dich
Putins Cleptocraty


Russland verfügt über ausreichende Ressourcen, einen Krieg wie in der Ukraine auf Jahre hinaus zu führen. Warum? Weil die Nato/der Westen ihn nicht weiter eskalieren lassen werden und es rote Linien gibt.

Das ist entscheidend. Es ist unerheblich, ob die Nato Russland einfach wegbomben könnte. Das wird nicht passieren. Russland mag Sowjetpanzer haben. Dafür tausende. Bei der Ukraine wird ja monatelang über die Lieferung von ein paar Dutzend diskutiert. Russland kann auch noch eine wirkliche Generalmobilmachung anordnen. Die menschlichen Ressourcen der Ukraine werden eher erschöpft sein.

Russland mag sich mit relativ primitiven Mitteln eingraben, das Land verminen und Raketen auf Infrastraktur und zivile Einrichtungen fliegen lassen. Eine Terrortaktik, und sicher auch ein Zeichen der Schwäche auf anderen Gebieten. Aber das reicht offenbar, um die Stellung zu halten (bis jetzt).
 
Man kann sich rückblickend fragen, wie nahe Prigoschin an einem Putsch war. Dass er nicht nach Moskau gezogen ist, hatte wohl vor allem damit zu tun, dass er seinen Rückhalt in Moskau komplett überschätzt hat. War natürlich peinlich für Putin. Aber war mehr als das? Hat es seinem Regime nachhaltig Schaden zugefügt? Ist er international zum Suppenkasper geworden, haben sich andere Machthaber von ihm abgewandt? Gibt es Anzeichen für einen Kollaps des System Putin?
Natürlich war das ein Militärputsch. Was denn sonst? Und das Anzeichen für ein Kollaps des Systems ist natürlich der Militärputsch. Sowas passiert doch nicht bei einem starken Mann, der sicher auf seinem Diktatorenthron sitzt.
Auch ich habe all diese Dinge gehofft. In der Tendenz sehe ich aber einen gestärkten Putin, wenn sich die russischen Truppen bis in den Spätherbst im Süden und Osten der Ukraine eingraben können. Das wird ein langer Winter, auch politisch im Westen und der Nato. Und die Russen werden sich militärisch wieder erholen. Im dritten Kriegsjahr werden die Stimmen lauter werden, die eine Verhandlungslösung suchen. Die Ukraine braucht imo zwingend einen militärischen Durchbruch - am besten gestern.
Wie werden sich die Russen denn militärisch erholen?
 
Und ich hab auch eine Buchempfehlung für dich
Putins Cleptocraty


Darf ich raten? "Putin" und "Kleptokratie" gegoogelt, um deine These zu stützen. Aber das Buch nicht gelesen?

Wie werden sich die Russen denn militärisch erholen?

Es zeigt sich auch jetzt rückblickend, dass der Westen mit seinen Waffenlieferungen zu zögerlich war und die Gegenoffensive womöglich zu spät kam: Die Russen haben sich über den Winter komplett eingegraben, haben alles vermint und ihre Verteidigungsstellungen aufgebaut. Die Ukraine schafft es kaum, mehr als ein paar Dörfer einzunehmen. Auch im kommenden Winter werden die Russen ihre Stellungen festigen, wenn es jetzt keine größeren Durchbrüche gibt. Dann beginnt der Abnützungskrieg von neuem.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es zeigt sich auch jetzt rückblickend, dass der Westen mit seinen Waffenlieferungen zu zögerlich war und die Gegenoffensive womöglich zu spät kam: Die Russen haben sich über den Winter komplett eingegraben, haben alles vermint und ihre Verteidigungsstellungen aufgebaut. Die Ukraine schafft es kaum, mehr als ein paar Dörfer einzunehmen. Auch im kommenden Winter werden die Russen ihre Stellungen festigen, wenn es jetzt keine größeren Durchbrüche gibt. Dann beginnt der Abnützungskrieg von neuem.
Und wo erholt sich Russland da von den erheblichen Verlusten an Material? Deren militärisch-industrieller-Komplex kann nicht liefern :nix:
 
Und wo erholt sich Russland da von den erheblichen Verlusten an Material? Deren militärisch-industrieller-Komplex kann nicht liefern :nix:

Ich bin kein Militärexperte und kenne mich auch in der russischen Rüstungsindustrie nicht aus. Kann mich dazu nicht äußern. Das ist meine laienhafte Einschätzung der Lage, natürlich auf Grundlage der Berichte, die ich konsumiere.

Ich mag jetzt auch nicht was googeln, um meine Sicht der Dinge zu stützen - sowas ist Kindergarten. Es gibt genug Kommentatoren und Experten, die meine Sicht der Dinge stützen. Andere sehen einen baldigen Zusammenbruch des militärisch-industriellen Komplexes Russlands. Es gibt diesbezüglich auch in den westlichen Regierungen und bei ihren (militärischen) Beratern unterschiedliche Einschätzungen.

Ich glaube (!) lediglich, dass Russland diesen Krieg aussitzen kann, wenn es bis Herbst nicht zu einem entscheidenden militärischen Durchbruch kommt.

Der Westen wird dann im kommenden Frühling entscheiden müssen, ob er sich nochmal auf einen solchen Abnutzungskrieg einlässt, die militärische Unterstützung massiv erhöht (mit unabsehbaren Folgen betreffend der russischen Reaktion) oder eine Verhandlungslösung sucht. Ich tippe derzeit auf letzteres. Im Wissen darum, dass ich falsch liegen könnte. Und ich hoffe das auch.
 
Ich bin kein Militärexperte und kenne mich auch in der russischen Rüstungsindustrie nicht aus. Kann mich dazu nicht äußern. Das ist meine laienhafte Einschätzung der Lage, natürlich auf Grundlage der Berichte, die ich konsumiere.

Ich mag jetzt auch nicht was googeln, um meine Sicht der Dinge zu stützen - sowas ist Kindergarten. Es gibt genug Kommentatoren und Experten, die meine Sicht der Dinge stützen. Andere sehen einen baldigen Zusammenbruch des militärisch-industriellen Komplexes Russlands. Es gibt diesbezüglich auch in den westlichen Regierungen und bei ihren (militärischen) Beratern unterschiedliche Einschätzungen.

Ich glaube (!) lediglich, dass Russland diesen Krieg aussitzen kann, wenn es bis Herbst nicht zu einem entscheidenden militärischen Durchbruch kommt.

Der Westen wird dann im kommenden Frühling entscheiden müssen, ob er sich nochmal auf einen solchen Abnutzungskrieg einlässt, die militärische Unterstützung massiv erhöht (mit unabsehbaren Folgen betreffend der russischen Reaktion) oder eine Verhandlungslösung sucht. Ich tippe derzeit auf letzteres. Im Wissen darum, dass ich falsch liegen könnte. Und ich hoffe das auch.

warum sollte sich der westen nicht auf einen abnutzuntskrieg einlassen, der vor allem das russische Militär aufreibt? die frage ist eher, wie lange die ukraine noch kämpfen will. die nato hingegen kann Jahrzehnte lang so weiter machen :nix:
 
warum sollte sich der westen nicht auf einen abnutzuntskrieg einlassen, der vor allem das russische Militär aufreibt? die frage ist eher, wie lange die ukraine noch kämpfen will. die nato hingegen kann Jahrzehnte lang so weiter machen :nix:

Weil die Stimmung in den westlichen Demokratien kippen wird: Das mediale Interesse wird erkalten, der Krieg wird in der Wahrnehmung der Bevölkerung eine immer kleinere Rolle spielen, es wird die Frage aufkommen, warum man Abermilliarden ohne jedes Ergebnis dorthin schickt während die eigene Wirtschaft darniederliegt und die Lebenshaltungskosten explodieren, Oppositionsparteien werden sich in das Thema verbeissen, es wird Spannungen innerhalb der Nato geben, vonseiten der Militärs wird es Kritik an der Politik geben...

All diesen Dingen ist Putins Diktaktur nicht ausgesetzt. Den Krieg köcheln zu lassen, kann sich der Westen m.E. nicht leisten. Finanziell sicher, militärisch ungern, politisch auf Dauer nicht. Es braucht jetzt Ergebnisse. Wenn die bis Spätherbst nicht da sind, wird es erste Risse in der westlichen Front geben. In diesem Winter war eine gewisse Aufbruchsstimmung spürbar, den Krieg entscheiden zu können. Im nächsten Winter dürfte man das nüchterner sehen.
 
Weil die Stimmung in den westlichen Demokratien kippen wird: Das mediale Interesse wird erkalten, der Krieg wird in der Wahrnehmung der Bevölkerung eine immer kleinere Rolle spielen, es wird die Frage aufkommen, warum man Abermilliarden ohne jedes Ergebnis dorthin schickt während die eigene Wirtschaft darniederliegt und die Lebenshaltungskosten explodieren, Oppositionsparteien werden sich in das Thema verbeissen, es wird Spannungen innerhalb der Nato geben, vonseiten der Militärs wird es Kritik an der Politik geben...

All diesen Dingen ist Putins Diktaktur nicht ausgesetzt. Den Krieg köcheln zu lassen, kann sich der Westen m.E. nicht leisten. Finanziell sicher, militärisch ungern, politisch auf Dauer nicht. Es braucht jetzt Ergebnisse. Wenn die bis Spätherbst nicht da sind, wird es m.E. erste Risse in der westlichen Front geben.
Die Summen die in die Ukraine gehen sind Portokasse. Da gibt es ganz andere Baustellen in die die xfache Menge an Geld gepumpt wird.
 
Die Summen die in die Ukraine gehen sind Portokasse. Da gibt es ganz andere Baustellen in die die xfache Menge an Geld gepumpt wird.

Die USA haben bis Anfang Juni 113 Milliarden Dollar ausgegeben. Das ist nicht "Portokasse". Das sind Zahlen, die Trump ausschlachten kann und wird. Mit der einfachen Frage: "Was hat es jetzt eigentlich gebracht?" Es wird irgendwann Ergebnisse brauchen.
 
Da wird bisschen was verwechselt. Man kann auch ohne Interesse der Bevölkerung weiterhin problemlos jede Menge Militärgüter an die Ukraine liefern und Hilfe leisten. Je weniger sich das "Volk" dafür interessiert, umso leichter ist das letztlich sogar und kurbelt die eigene Wirtschaft an. Der entscheidende psychologische Faktor wären eigene Truppen, das ist aber nicht gegeben.

Westliche Demokratien sind langsamer und schwerfälliger als die russische Diktatur. Siehe auch die Debatten, wann was wie liefern und generell aufrüsten. Aber niemand kann es mit ihnen wirtschaftlich und militärisch aufnehmen, wenn sie erstmal in Schwung gekommen sind. Musste Adolf lernen, wird Bloodymir lernen.
 
Sobald die Ukraine Waffen mit mehr Reichweite bekommt, wird das Ganze sehr schnell gehen und diese Waffen wird die Ukraine in kürze erhalten. Glaubst Du denn, daß die Kertsch Brücke in einem halben Jahr noch stehen wird?
Das Gleiche erhoffte man sich von Panzern und anderem schweren Gerät. Ich bin sehr skeptisch, dass dieser Krieg in naher Zukunft und noch dazu auf dem Schlachtfeld enden wird. Am realistischsten ist eine Verhandlungslösung und die wird nicht einer bedingungslosen Kapitulation Russlands gleichkommen.
Mal sehen, was Trumps Lösung sein wird, wenn er nächstes Jahr das Ruder wieder übernimmt.
 
Wenn die Zahl stimmt ist das ein 1/8 des Verteidigungshaushalts der USA. Das fällt gar nicht weiter auf. Derweil kriecht Moskau auf dem Zahnfleisch.

Du solltest dir mal gewisse Debatten im Kongress und Bundestag anschauen, bei denen es um viel kleinere Beträge geht. Diese Summen werden derzeit gesprochen, weil die Front noch steht. Wenn die Ergebnisse in der Ukraine bis im Winter fehlen, wird diese womöglich bröckeln.

Am Ende ist das hier nicht der Zweite Weltkrieg, wo es darum ging, ob die westliche Welt künftig im Autoritarismus leben oder "frei" sein sollte. Es geht um die Ukraine. Irgendwann könnte es für den Westen vorstellbar werden, hier eine Lösung mit Russland zu finden.

Und gerade die europäische Geschichte ist voller zweifelhafter Lösungen unter Großmächten auf Kosten kleinerer Länder. Die sich später mitunter bitter gerächt haben.
 
Der Westen wird dann im kommenden Frühling entscheiden müssen, ob er sich nochmal auf einen solchen Abnutzungskrieg einlässt, die militärische Unterstützung massiv erhöht (mit unabsehbaren Folgen betreffend der russischen Reaktion) oder eine Verhandlungslösung sucht. Ich tippe derzeit auf letzteres. Im Wissen darum, dass ich falsch liegen könnte. Und ich hoffe das auch.
Der Westen befindet sich nicht in einem Abnutzungskrieg :nix:
Weil die Stimmung in den westlichen Demokratien kippen wird: Das mediale Interesse wird erkalten, der Krieg wird in der Wahrnehmung der Bevölkerung eine immer kleinere Rolle spielen, es wird die Frage aufkommen, warum man Abermilliarden ohne jedes Ergebnis dorthin schickt während die eigene Wirtschaft darniederliegt und die Lebenshaltungskosten explodieren, Oppositionsparteien werden sich in das Thema verbeissen, es wird Spannungen innerhalb der Nato geben, vonseiten der Militärs wird es Kritik an der Politik geben...

All diesen Dingen ist Putins Diktaktur nicht ausgesetzt. Den Krieg köcheln zu lassen, kann sich der Westen m.E. nicht leisten. Finanziell sicher, militärisch ungern, politisch auf Dauer nicht. Es braucht jetzt Ergebnisse. Wenn die bis Spätherbst nicht da sind, wird es erste Risse in der westlichen Front geben. In diesem Winter war eine gewisse Aufbruchsstimmung spürbar, den Krieg entscheiden zu können. Im nächsten Winter dürfte man das nüchterner sehen.
Ob in westlichen Demokratien irgendwelche Stimmungen zur Ukraine kippen, weiss keiner. Nach Melonis Wahlsieg in Italien wurde mir auch schon der Rückgang deren Unterstützung versprochen. Nix war.

Und Putins Diktatur ist u.a. einem Militärputschversuch in den letzten Monaten ausgesetzt gewesen. Bei Rissen sollte man also zuerst in Moskau suchen.
Die USA haben bis Anfang Juni 113 Milliarden Dollar ausgegeben. Das ist nicht "Portokasse". Das sind Zahlen, die Trump ausschlachten kann und wird. Mit der einfachen Frage: "Was hat es jetzt eigentlich gebracht?" Es wird irgendwann Ergebnisse brauchen.
Das ist eine schöne Summe, die der Staat da an Boeing, General Dynamics, Lookheed Martin, Raytheon und Co. überwiesen hat. Wie wird Trump sich deren Unterstützung sichern?

Die Ergebnisse bisher sind übrigens die erfolgreiche Abwehr des russischen Angriffskriegs, Befreiung von Kheshon und Kharkiv sowie die tägliche Verteidigung der ukrainischen Zivilbevölkerung vor russischen Terrorangriffen.
 
Du solltest dir mal gewisse Debatten im Kongress und Bundestag anschauen, bei denen es um viel kleinere Beträge geht. Diese Summen werden derzeit gesprochen, weil die Front noch steht. Wenn die Ergebnisse in der Ukraine bis im Winter fehlen, wird diese womöglich bröckeln.

Am Ende ist das hier nicht der Zweite Weltkrieg, wo es darum ging, ob die westliche Welt künftig im Autoritarismus lebt oder "frei" ist. Es geht um die Ukraine. Irgendwann könnte es für den Westen womöglich vorstellbar werden, hier eine Lösung mit Russland zu finden.

Und gerade die europäische Geschichte ist voller zweifelhafter Lösungen unter Großmächten auf Kosten kleinerer Länder. Die sich später mitunter bitter gerächt haben.
Selbst wenn man die Summen reduzieren würde redet man hier immer noch über einen Verbund von Ländern der die 20 fache (wahrscheinlich mehr) Wirtschaftsleistung Russlands hat. Russland hat ein BIP knapp über dem von Australien. Die können nicht mit der USA konkurrieren. Geschweige denn mit der Nato. Es sind schlicht Kleinstbeträge die hier aufgebracht werden müssen um Russland auf Jahrzehnte zu beschäftigen.
 
Die Ergebnisse bisher sind übrigens die erfolgreiche Abwehr des russischen Angriffskriegs, Befreiung von Kheshon und Kharkiv sowie die tägliche Verteidigung der Zivilbevölkerung vor russischen Terrorangriffen.

Da gebe ich dir recht. Das sind gewaltige humanitäre Errungenschaften. Die andere Frage wird irgendwann sein, ob der Krieg zu gewinnen ist: In dem Sinne, dass die Ukraine selbst über ihr Schicksal befinden kann und territorial unversehrt bleibt (wobei das seit der Annexion der Krim auch schon nicht mehr gegeben ist).

Wie in vielen Kriegen könnte es am Ende ein Ergebnis geben, mit dem die Großmächte leben können und das ihre friedliche Koexistenz sichert - und bei dem die Interessen kleinerer Ethnien, Völker und Länder eine untergeordnete Rolle spielen. Aber ich weiss, dass das alles eine etwas schwarzmalerische Sicht der Dinge ist.

Wir sollten aber mal wieder lernen, miteinander zu diskutieren statt einenander als ahnungslos hinzustellen, weil wir unterschiedliche Meinungen vertreten. Ist ja wie bei Covid, wo man sich gegenseitig mit Google-Links beworfen und den jeweils anderen als Ignoranten hingestellt hat.
 
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