Krieg in Europa: Russische Truppen sind in die Ukraine einmarschiert und wollen unter anderem die Hauptstadt Kiew einnehmen. Wie ist die Lage vor Ort? Wie reagiert die Welt? Alle Infos im Newsblog.
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BP steigt bei Ölriesen Rosneft aus
18.15 Uhr: Der britische Energiekonzern BP trennt sich von seiner Beteiligung am russischen Ölkonzern Rosneft. Die russische Invasion der Ukraine habe zu einem Umdenken geführt, sagt BP-Chef Bernard Looney. BP hält 19,75 Prozent an dem Konzern. Wegen des Ausstiegs werde BP zum Ende des ersten Quartals bis zu 25 Milliarden Dollar abschreiben, sagt ein Konzernsprecher. Rund fünf Prozent der weltweiten Ölproduktion werden von Rosneft gefördert.
Russland räumt erstmals eigene Opfer in der Ukraine ein
18.11 Uhr: Russland hat erstmals eigene Opfer beim Krieg gegen die Ukraine eingeräumt. "Die russischen Soldaten beweisen Tapferkeit und Heldentum bei der Ausführung der Spezialoperation", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, der Agentur Tass zufolge. "Leider gibt es unter unseren Kameraden Tote und Verletzte."
Zahlen nannte Konaschenkow nicht. Er betonte aber, die Verluste seien um ein Vielfaches niedriger als die Zahl "ausgelöschter Nationalisten". Russland bezeichnet die ukrainischen Streitkräfte als Neonazis, um den Angriff auf sie zu rechtfertigen. Die Ukraine gab an, dass bisher etwa 4.300 russische Soldaten getötet worden sein sollen – weit höher als bei den ukrainischen. Diese Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
EU finanziert Waffen für Ukraine
18.06 Uhr: Die EU finanziert nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erstmals den Kauf und die Lieferung von Waffen. Damit werde die Ukraine unterstützt, sagt von der Leyen. Dies sei eine Zäsur für die Staatengemeinschaft. Ein Insider aus der EU-Kommission sagt, einem Vorschlag zufolge sollten für Waffenlieferungen an die Ukraine sollten 450 Millionen Euro an EU-Geldern genutzt werden. 50 Millionen Euro seien für andere Güter geplant.
EU kündigt Sanktionen auch gegen Belarus an
17.59 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat neue Sanktionen gegen Russland und Belarus angekündigt. Die russischen Staatssender RT und Sputnik werden in der EU verboten, gegen Belarus werden Exportverbote verhängt.
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Auswärtiges Amt rät von Reisen nach Russland ab
Das Auswärtige Amt in Berlin rät von Reisen nach Russland ab und warnt vor einem Aufenhalt im Süden des Landes und im Grenzgebiet zur Ukraine. Der Flugverkehr zwischen Russland und europäischen Ländern sei eingeschränkt, teilt das Ministerium mit. Zudem sei die Nutzung nicht russischer Kreditkarten in Russland derzeit nur begrenzt möglich.
Selenskyj glaubt nicht an Erfolg bei Friedensverhandlungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj glaubt nicht daran, dass die Verhandlungen mit Russland an der ukrainisch-belarussischen Grenze Erfolg haben werden. "Ich glaube nicht an ein Ergebnis dieses Treffens, aber lasst es uns versuchen", sagte Selenskyj in einer Stellungnahme. Er versuche, den Krieg zu stoppen, solange es eine minimale Chance gebe. Daran dürfe kein einziger Ukrainer zweifeln, sagte Selenskyj. Er kündigte zudem eine Gehaltserhöhung für Militärangehörige an.
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Nato-Staaten schicken weitere Waffen in die Ukraine
Angaben aus der Nato-Bündniszentrale zufolge werden Tausende von Panzerabwehrwaffen, Hunderte Luftabwehrraketen und Tausende von Kleinwaffen in die Ukraine geschickt. Zudem gebe es Munitionslieferungen sowie finanzielle und humanitäre Hilfe in Millionenhöhe. Darunter seien auch medizinische Hilfsgüter für ukrainische Streitkräfte. Diplomaten betonten, dass die militärische Unterstützung nicht über die Nato als Organisation erfolge, sondern auf Grundlage von Entscheidungen der nationalen Regierungen.
Faeser für unbürokratische Lösungen bei Aufnahme von Flüchtlingen
Innenministerin Nancy Faeser setzt auf schnelle und unbürokratische Hilfe Deutschlands und der anderen EU-Staaten für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. "Für uns geht es jetzt vor allen Dingen darum, unbürokratische Lösungen zu finden, um die Menschen möglichst schnell in Sicherheit zu bringen", sagte die SPD-Politikerin. "Wir werden sicherlich heute ein sehr starkes Signal senden, denn es ist ja ein totaler Paradigmenwechsel."
Ukrainischer Außenminister: "Wir werden nicht kapitulieren"
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Friedensverhandlungen mit Russland begrüßt, aber auch rote Linien gezogen. "Wir sind glücklich, wenn als Ergebnis der Verhandlungen Frieden steht", sagt Kuleba
laut "The Kyiv Independent". "Aber, und das betone ich zum wiederholten Male, wir werden nicht aufgeben, wir werden nicht kapitulieren, wir werden keinen Zentimeter von unserem Territorium abgeben."
Die Ankündigung Russlands, die Abschreckungswaffen der Atommacht in besondere Alarmbereitschaft versetzen zu lassen, sieht Kuleba als Druckmittel gegen die ukrainischen Verhandlungsvertreter. Sollten Atomwaffen gegen die Ukraine eingesetzt werden, "dann habe ich eine einfache Botschaft: Es wird in einer Katastrophe für die gesamte Welt enden."
Nato-Chef nennt Putins Ankündigung zu Atomwaffen "unverantwortlich"
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russlands Ankündigung, die Abschreckungswaffen der Atommacht in Alarmbereitschaft zu versetzen, als "unverantwortlich" bezeichnet. Präsident Wladimir Putin bediene sich "gefährlicher Rhetorik", sagte Stoltenberg dem TV-Sender CNN.
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Türkei droht Russland: Keine Kriegsschiffe am Bosporus
Das Nato-Land Türkei droht Russland mit der Sperrung von Bosporus und Dardanellen für Kriegsschiffe. Außenminister Mevlut Cavusoglu verweist in einem Interview mit CNN Türk auf den internationalen Vertrag von Montreux, der die Zufahrt von und zum Schwarzen Meer regelt. Die Türkei könne die Durchfahrt von Kriegsschiffen in Kriegszeiten einschränken, sagt Cavusoglu.
Ukraine: Russische Truppen rücken von Süden auf Kiew vor
]Von Süden stoße eine große Kolonne russischer Militärfahrzeuge auf die ukrainische Hauptstadt vor, sagt der Berater des ukrainischen Innenministers, Vadym Denysenko, dem Portal "strana.news" zufolge. "Aber wir wissen, wo sie unterwegs sind, wohin sie unterwegs sind, und wir sind vorbereitet." Im Ort Wassylkiw wurde ukrainischen Angaben zufolge heftig um einen Flugplatz gekämpft.
Bisher griffen russische Truppen Kiew vor allem von Nordwesten und Nordosten an. Nach Angaben aus der Ukraine wehrte die ukrainische Armee in Hostomel und Irpin schwere Angriffe ab. In Pryluky östlich von Kiew wurden nach ukrainischen Angaben mehrere russische Panzer zerstört.
USA: Putin konstruiert Gefahren, die es nicht gibt
Die US-Regierung erklärt, dass Russland von der Nato zu keiner Zeit bedroht worden sei. Dass Präsident Wladimir Putin die Atomstreitkräfte jetzt in Alarmbereitschaft versetzt habe, folge einem Muster, sagt die Sprecherin des Präsidialamtes in Washington, Jen Psaki. Putin konstruiere Gefahren, die es nicht gebe, um damit eine russische Aggression zu rechtfertigen. "Wir werden dem entgegentreten", sagt Psaki. "Wir haben die Fähigkeit, uns zu verteidigen."