Da die Effektivität aber direkt an die Rahmenbedingungen im Leben der Personen gebunden sind (eine Operation kann bei einer jungen Person bspw. effektiver sein als bei einer 87 jährigen), wird der Wert des Lebens durch diese Bedingungen verringert.
Das ist aber dann ne Korrelation und keine Kausalität.
Wenn ein 70 Jähriger mehr Lebensjahre durch ne Operation gewinnen könnte als ein 20 Jähriger, würde der 70 Jährige pro Lebensjahr mehr Gelder bekommen.
Es geht also nicht um den Wert eines Menschen als solchen, sondern wie wahrscheinlich ihm ne Operation hilft.
Problematisch wird es erst wenn die Krankenkassebeiträge deshalb bewusst gekürzt werden.
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infosantésuisse: Frau Baumann-Hölzle, fallen wir doch gleich mit der Türe ins Haus und fragen Sie als Ethikerin und Theologin: Darf ein Medikament, welches das Leiden eines einzigen Menschen lindert, vier Millionen Franken kosten?
Ruth Baumann-Hölzle: Diese Frage wird im Zusammenhang mit teuren medizinischen Eingriffen oder Medikamenten immer wieder gestellt. Fakt ist, dass sich ein Menschenleben niemals mit Geld aufwiegen lässt, weil es schlicht keine Kriterien für den «Lebenswert» gibt.
Anders ausgedrückt: Jedes Menschenleben ist gleich viel wert. Die Frage muss deshalb vielmehr lauten, nach welchen Kriterien lassen sich die in der Regel begenzt vorhandenen finanziellen Mittel – beispielsweise im Gesundheitssystem – fair verteilen. Dazu ist es unumgänglich, Wirksamkeit und Kosten einer medizinischen Behandlung in ein Verhältnis zu setzen und in der Folge Kosten-Nutzen-Schwellenwerte zu definieren. Aber genau hier stossen wir an Grenzen. Zum einen verweigert die Pharmaindustrie die dafür nötige Kostentransparenz, zum anderen fehlen einheitliche Standards zur Nutzenbewertung.
Macht es aus ethischer Sicht einen Unterschied, ob ein exorbitant teures Medikament die Lebensqualität eines Kindes verbessert oder diejenige eines alten Menschen?
Ganz klar nein. Ein altes Menschenleben ist genau gleich viel wert wie ein junges. Anders ausgedrückt: Es gibt keine Güterabwegung mit menschlichem Leben, so steht es übrigens auch in der Bundesverfassung. Wenn wir jetzt anfangen, an diesem Grundsatz zu rütteln, geraten wir ethisch auf die schiefe Bahn und landen schnell bei der sogenannten «Altersrationierung». Das könnte in letzter Konsequenz ganz allgemein dazu führen, dass auf teure Behandlungen nur Anrecht hat, wer aktiv einen Beitrag zum Bruttosozialprodukt leistet. Wir würden damit die Zugangsgerechtigkeit zur medizinischen Versorgung in Frage stellen und uns von jeglichen Solidaritätsgedanken verabschieden. Für mich ein absolutes Tabuthema.
Aus ethischer Sicht stellt die personalisierte Medizin unsere Gesellschaft vor ganz neue Herausforderungen. Im Hinblick auf die zum Teil exorbitant hohen Behand
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Darum geht es.
Der Wert eines Menschen ist gleich wenn ich nach objektiven unabhängigen Kriterien die Gelder nach einem bestimmten Prinzip verteile.
"Je größer die Wunde, desto mehr Gelder" sagt nicht aus, dass Menschen mit einer kleineren Wunde weniger Wert sind. Und die Größe der Wunde ist ein im Sachzusammenhang stehender Wert unabhängig des Menschen.