Als Uefa-Boss müsste sich Michel Platini eigentlich neutral verhalten - dennoch findet der Franzose kritische Worte für den Rücktritt seines Landsmannes Franck Ribéry aus der Nationalmannschaft. Trainer Didier Deschamps geht sogar noch weiter.
Hamburg - Michel Platini hat Bayern-Star Franck Ribéry für dessen Rücktritt aus der französischen Fußballnationalmannschaft kritisiert. "Ich war von Francks Entscheidung überrascht. Ich möchte allen Spielern in Erinnerung rufen, dass es nicht ihnen zusteht zu entscheiden, ob sie in der Nationalmannschaft spielen oder nicht", wetterte der Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa).
Ribéry hatte am 13. August seinen Abschied aus der Equipe Tricolore verkündet. Bleibt er bei seinem Entschluss, wird der 31-Jährige die Europameisterschaft 2016 in Frankreich verpassen. "Das ist doch eigentlich stark für einen Franzosen, wenn er daheim spielen kann", sagte Platini, der ebenfalls Franzose ist.
Am Donnerstag steht im Stade de France von St. Denis der Länderspiel-Klassiker gegen Europameister Spanien auf dem Programm. Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps stellte im Vorfeld klar: "Wenn ich einen Spieler berufe, hat er zu kommen. Das gilt auch für Franck Ribéry."
Deschamps pocht auf internationale Vorschriften, denen zufolge die Uefa und der Weltverband Fifa einen Spieler auch für Vereinsspiele sperren können, verweigert dieser eine Berufung durch den Verband. Für die beiden kommenden Länderspiele gegen Spanien und am Sonntag in Serbien hat Deschamps Ribéry erst einmal nicht nominiert.