Der glorreiche FC Bayern München

Ich kann nur hoffen, dass weiter ermittelt wird. So ist ja noch immer unklar, woher Hoeneß Spielgeld gab... ein Teil von Ex-Adidas-Chef... woher hatte er das? Gab er das Darlehen unter Bedingungen? Das Konto soll früher dem FCB gehört haben, ist dem wirklich so? Weshalb wurden die 70.000 Akten wirklich erst 1-2 Wochen vor Prozessbeginn eingereicht? Die Verteidigung akzeptierte anstandslos die höhere Steuerschuld als Strafmaß, wohl damit der Prozess schnell beendet wird.

Es sind noch viele Fragen ungeklärt, die hoffentlich geklärt werden. Ich bezweifle es aber.
 
Mir fehlt weiterhin die schlüssige Erklärung Steuerhinterziehung hätte Menschenleben auf dem Gewissen. Und natürlich sind die Schäden erstmal nur abstrakt, da Steuern selbst nicht zweckgebunden erhoben werden. Sprich höhere Steuereinnahmen sorgen nicht zwangsläufig dazu, dass krankenhäuser modernisiert werden. Genauso werden damit Schulden getilgt, oder das Geld an anderer Stelle eingesetzt. Die Kausalität Steuerhinterziehung und Menschenleben halte ich für nicht haltbar. Dann hat man ja ebenso Menschenleben auf dem Gewissen, wenn man importierte Produkte kauft, anstelle von in Deutschland produzierten, da man ja so indirekt die deutsche Industrie und Wirtschaft schwächt.

Nochmal: Das heisst nicht, dass Steuerhinterziehung keine schwere Strafe nach sich ziehen soll.

Keiner sagt hier, dass Steuerhinterziehung kein Verbrechen sei, aber ich und andere stellen es moralisch nicht auf einer Stufe mit Mord, etc. Steuern kann man zurückzahlen, Menschenleben nicht. Und überhaupt: Da er jetzt die Steuern plus Zinsne zurückzahlt: Hat er jetzt Menschenleben gerettet :ugly:?
Deine Argumentation kränkelt im wesentlichen daran, dass Du Kausalität- und Schuldfrage nicht sauber trennst.
Dass Steuerhinterziehung den Staat kausal in der Wahrnehmung seiner Aufgaben schwächt ist hochplausibel, und im übrigen eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Steuerhinterziehung überhaupt strafbar ist. Ich sehe darum vielmehr Dich in der Erklärungspflicht weshalb das für kritische Aufgaben wie Verbrechensbekämpfung, Gesundheitsförderung, medizinische Versorgung nicht gelten solle und hier von entsprechenden schädliche Konsequenzen nicht ausgegangen werden dürfe. Deine Erklärung besteht jedoch bislang im wesentlichen nur in Deiner Ablehnung von moralischer Schuld zu sprechen ("etwas auf dem Gewissen haben"), welche Du mit immer neuen Beispielen betonst ("dann müsste ja auch..). Auf diesen Fehlschluss bin ich aber weiter oben bereits eingegangen und verzichte deshalb an dieser Stelle auf eine Wiederholung.
 
zumindest steigt in griechenlang in zeiten der finanzkrise die sterberate extrem. würden da alle fair ihre steuern zahlen würden weniger menschen sterben. das ist fakt.
viel schlimmer finde ich aber die legalen spekulationen auf währungen und nahrungsmittel. da sterben wirklich menschen. täter ist trotzdem fast jeder. auch meine riesterrente spekuliert moralisch nicht sauber. bewusst ist sowas aber keinem...
 
Deine Argumentation kränkelt daran, dass du anscheinend eine Leseschwäche hast. :rolleyes: Und ehrlich gesagt kommst du extrem arrogant und altklug rüber, was ich als ziemlich ekelhaft empfinde. Was befähigt dich dazu, meine Argumentationtsweise als minderwertig zu bezeichnen?

Ich hab meine Argumente hier mehfrach wiederholt.
Zum einen ist es eine schlichtweg nicht erwiesene These, dass erhöhte Steuereinnahmen gleichzeitig dafür sorgen, dass Menschenleben gerettet werden. Gibt genügend andere Länder, die nicht so hohe Steuereinnahmen (Schweiz, USA) haben und da ist die Sterblichkeit auch nicht signifikant höher. Selbst wenn gäbe es da genügend andere Faktoren, die dort eine Rolle spielten.Das heisst nicht, dass Steuereinnahmen nicht notwendig sind, um Infrastrukturen aufrecht zu erhalten. Nur kann man im Umkehrschluss niemand für Menschenleben verantworltich machen, weil sie weniger Steuern zahlen. Gerade in einem Land, indem die Steuereinnahmen die kritische Summe zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur weitaus übersteigen, wie es in Deutschland der Fall ist, ist das umso absurder.

Unterm Strich bleibt, dass du deine These einfach nicht halten kannst. Nur weil du sie für richtig hältst, wird sie dadurch nicht richtiger. Und ich bin hier schonmal gar nicht in der Erklärungspflicht, weil ich hier keine Thesen aufstelle. Andere sind nicht in der Erklärungspflicht, weil sie deine Gedankengänge anzweifeln. Nur weil du etwas für plausibel hältst, heisst es nicht, dass die Theorie standhaft ist. Auch hier wieder - Arroganz pur.

Desweiteren habe ich hier mehrfach geschrieben, dass ich eine Strafe für richtig und notwendig halte. Trotzdem bleibe ich bei der Meinung, dass ein Mord moralisch deutlich schwerwiegender ist, weil hier ein Schaden entsteht, der nicht zu reparieren ist. Hinterzogene Steuern können (und werden im Fall von Hoeness) zurückgezahlt
werden, plus Strafbetrag.
 
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Wiesenlooser bringt es imo sehr gut und nachvollziehbar auf den Punkt :) Das Argument "Steuerhinterziehung würde Menschenleben kosten" ist komplett absurd, damit wäre auch jeder Hartz4-Empfänger oder Langzeitstudent ein Mörder, weil diese zahlen ja gar keine Steuern (obwohl sie es potentiell könnten) und tragen so gesehen gar nix zur Gesellschaft bei.

Auch sie zahlen Steuern und werden bestraft wenn sie Tricksen


Und selbstverständlich zahlt man wenn man erwischt wird die Sache zurück, ist bei Kapitalmord nicht anders. Den entstandenen Schaden wird man nur nie ersetzen können.

Auch Argumentiert man mit Motivtätern, achja, 20. Jahrhundert.
 
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Deine Argumentation kränkelt daran, dass du anscheinend eine Leseschwäche hast. :rolleyes: Und ehrlich gesagt kommst du extrem arrogant und altklug rüber, was ich als ziemlich ekelhaft empfinde.
Wenn Du die Argumentation anderer als "absurd" bezeichnest und mit Deppensmilies kommentierst, ist das sicher nur Ausdruck von Respekt. Wenn ich Dir erkläre, welchen Fehlschluss ich bei Dir sehe, ist das natürlich arrogant und ekelig. Mir verrät so eine Einstellung nur, dass man Dich noch nicht hart genug an den Nüssen gepackt hat.
Was befähigt dich dazu, meine Argumentationtsweise als minderwertig zu bezeichnen?
Dazu braucht es keine besondere Befähigung. Für Dein nachfolgendes Argument reicht schon ein Grundkurs in Statistik. Wenn man den besucht, weiß man, dass einzelne Ländervergleiche hier keinerlei Aussagekraft haben. Das hätten sie nur, wenn sich die Länder hinsichtlich aller anderen Einflussfaktoren nicht unterscheiden würden, was aber, wie Du bereits selbst eingeräumt hast, eben nicht der Fall ist.
 
Nochmal: belege erstmal deine These, dass Steuerhinterziehung zu Toten führt.

Das Steuerhinterziehung nach der Objektiven Zurechnung nicht zu Tode führt, ist unabhängig davon obs Kausal ist. Und ein Klammer Staat muss Einschnitte im Kauf nehmen die sie nach dem Recht nicht hätten nehmen müssen. Somit Betrügt man die Gesellschaft und da ist es Unabhängig davon ob es direkt deswegen Kausalmäßig zu Tode geführt hat, da man als Steuerhinterzieher eh kein Mitspracherecht hat wie der Staat zu wirtschaften hat. Nur wer Vollständig einzahlt kann sich auch beschweren was mit seinem Geld geschieht. Wer nicht einzahlen will, Staatsbürgerschaft abgeben und das Land verlassen. Kann er auf der Antarktis leben.

Vor allem werden wegen den Kriminellen die Steuern erhöht und die Ehrlichen müssen mehr zahlen. Also haben sie gefälligst den Mund zu halten, so einfach ist das. Wer Betrügt der fliegt und so.
 
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Direkt nicht, indirekt aber schon.

Um die gegenteilige Ansicht zu vertreten, müsste man z.b. davon ausgehen, dass in der medizinischen Versorgung keine Luft mehr nach oben gibt was die Reduktion der Anzahl der vermeidbaren Todesfälle betrifft. Oder man müsste bestreiten, dass verminderte Steuereinnahmen grundsätzlich keine Einsparungen in der medizinischen Versorgung oder der Verbrechensbekämpfung zur Folge hätten. Beides keine sonderlich plausiblen Hypothesen, die erste ist empirisch auch klar widerlegt.
 
Es geht nicht um einen grundsätzlichen Zusammenhang. Dass der Staat erstmal Geld benötigt um seine Aufgaben zu erfüllen ist klar. Dass diese 28 hinterzogenen Mio. aber Menschenleben gerettet hätten, das kannst du nicht empirisch korrekt belegen.
 
Naja, ich berechne ja aber gar keine Korrelation, aus der ich Schlüsse ziehe, sondern führe einen Plausibilitätsnachweis.

Bleiben aber zu viele Variablen. Das fehlende Geld hätte auch davon kommen können, dass man auf sowas wie Stuttgart 21 verzichtet oder einen Berliner Flughafen von Anfang an richtig baut und nicht zehnmal nachhelfen muss.

Genauso könnte ich auch sagen, dass der Soli Menschenleben im Ruhrgebiet gekostet hat, da dieses Geld den Kommunen dort fehlt.
 
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