Am 17. Januar erschien im Stern ein Artikel mit dem Titel "Das geheime Fußballkonto". Die Logik der Handlung war nicht ganz einfach nachzuvollziehen, aber klar wurde, dass angeblich "ein Spitzenvertreter der Bundesliga zeitweise eine halbe Milliarde Euro bei einer Schweizer Bank gebunkert" habe. Bei dem Geldinstitut handele es sich um die "Privatbankgruppe Vontobel". Der Name des Bankkunden wurde in dem Stück nicht genannt; nur dass es sich um eine "Topppersonalie aus der Ersten Fußballbundesliga" handele.
Die Selbstanzeige mit dem Vontobel-Konto von Hoeneß und die Verdachtsberichterstattung über einen angeblichen Vontobel-Fall elektrisierte die Staatsanwaltschaft München II. Die Strafverfolger hatten, wie aus Justizkreisen verlautet, offenbar den Verdacht, dass Hoeneß durch die Recherchen gewarnt war und deshalb die Selbstanzeige erstattete. Wohl deshalb durchsuchten sie sein Haus vor Wochen.
Einen Beleg für ihren Verdacht sollen sie nicht gefunden haben. Der Fall aus dem Stern und die echten Abläufe im Fall Hoeneß scheinen gar nichts miteinander zu tun haben. Aber die Geschichte mit den 600 bis 800 Millionen Franken, die angeblich auf dem Konto und in einem Depot lagerten, trat am Wochenende das Gerücht los, im Fall Hoeneß gehe es um einen Betrag in hoher dreistelliger Millionenhöhe.