Absolut. Deswegen muss man hier jetzt beobachten, wie dieses Ereignis (Earnings) sich auf den Chart auswirkt. Wie gesagt, unmittelbar vor einem wichtigen externen Ereignis irgendwelche technischen Analysen zu machen ist kompletter Unfug, da zu 99% eine irgendwie geartete Unstetigkeitsstelle entstehen wird. Kurz danach muss man die machen. Meine Diagnose: Der Spike die Wochen davor war ein Fehlausbruch und wir sind wieder am oberen Ende der alten Trading Range, das jetzt aber zu einer Unterstützung geworden sein könnte, da zuvor klar durchbrochen. Sollte das so sein, wäre das auf jeden Fall ein Fortschritt, da wir uns dann von jetzt an zwischen 11 und 17 $ bewegen statt zwischen 7 und 11.
ja gut, aber die meisten exogenen ereignisse kennst du vorher ja nicht und weißt nicht dass und wann diese auftreten. auch bei den earnings wusstest du vorher nicht, dass diese so vom markt aufgenommen werden, geschweige denn wie diese ausfallen werden. hättest du da jetzt der chartanalyse vor ein paar wochen geglaubt, als die earnings noch gar kein thema waren, dann wärst du in den steigenden kurs an nem ziemlich hohen punkt eingestiegen, während ich halt verstärkt bei um die 7-8 euro gekauft habe als es richtig hart gekracht hat und ohne dass eine unterstützung des kurses absehbar war.
wenn jetzt morgen ne meldung kommt, dass snap ne neue trackingmethode gefunden hat die noch besser funktioniert als das retargeting zuvor, dann ist der kurs schnell bei 200% plus, bevor du es als retail investor überhaupt mitbekommst.
oder wenn snap ne gewinnwarnung rausgibt, dann ist die chartanalyse wieder für den arsch.
ich verstehe aber schon weshalb es interessant für dich ist, aber ich empfinde es teilweise als zeitverschwendung.
der punkt ist, anstatt sich so viel mit dingen zu beschäftigen, die am ende eh nur eine folge der news / unternehmensergebnisse sind, kann man auch gleich günstig kaufen, wenn ne aktie fundamental unterbewertet ist und das ding laufen lassen.
ist weniger arbeit und beruht auf tatsächlichem wert des unternehmens anhand der fundamentaldaten statt auf substanzlosem hype einer chartbewegung. das ist das einzige was langfristig zählt. ein kurs kann auch ohne jegliche substanz steigen und ne bubble aufbauen, aber das wird nie von dauer sein. deshalb, wenn überhaupt, dann chartanalyse nur als unterstützung, was du ja auch so machst. aber wenn es dir spaß macht, nur zu. ich stecke meine zeit lieber in die fundamentale bewertung der firmen.
meiner meinung nach kann sowas auch schädlich sein, weil man sich dann zu sehr auf die chartanalyse verlässt und man zu gierig wird. dann kaufst du ne aktie nicht, nur weil sie nen bestimmten punkt nicht erreicht hat und schon zieht sie weg und du hast die chance verpasst. oder du steigst in nen aufwärtstrend ein, aber danach knallt es wieder.
die besten einstiegspunkte hab ich bisher immer gefunden, wenn ich beherzt in ein fallendes messer gegriffen habe und die aktie zuvor schon hart unterbewertet war. laut chartanalyse dürfte man da ja überhaupt nicht kaufen bevor irgendwo eine unterstützung gefunden wurde. so einfach ist es aber nunmal nicht. gerade bei hoch volatilen aktien geht es einen tag 30-50% runter und 2 wochen später hast du 300% plus.
aber gut, bei super illiquiden aktien ne chartanalyse zu versuchen, welche eh maximal von shortsellern manipuliert werden, ist zugegeben auch perlen vor die säue und macht nochmal weniger sinn.
was ich sagen will ist:
man muss eben immer kursgewinne/-verluste und unternehmensbewertung und -entwicklung getrennt betrachten. nur weil ein aktienkurs steigt wie blöde, heißt das noch lange nicht, dass die firma super toll ist und günstig bewertet. und nur weil eine aktie fällt wie blöde heißt das auch nicht, dass die firma schrott ist oder zwangsläufig große probleme hat.
ja oftmals ist ein momentum die folge fundamentaler entwicklungen, aber auch hier wird öfter nach oben oder unten übertrieben. die meisten möchtegern anleger fühlen sich ja direkt bestätigt, wenn ihre aktie abzieht, nur um ein dreiviertel jahr später festzustellen, dass alles nur ne blase war.
umgekehrt werden spottbillige titel mit fundamental super solidem balance sheet abgeschrieben und verhöhnt, nur weil der kurs runter geht. nen dümmeren anfängerfehler kann man nicht machen. aber bei dir mach ich mir da keine sorgen.