Mich würde ja mal interessieren, zu wie viel % du das Risiko siehst, dass Amyris am Ende auf 0 fällt. Gerne auch Curi im Vergleich dazunehmen.
Nicht falsch verstehen, ich behaupte absolut nicht das Amyris auf 0 fällt oder das Investment kacke wäre, ganz im Gegenteil. Ich kenne mich bei der Aktie absolut nicht aus und hatte zwischenzeitlich ja auch mal Geld drin investiert aber dann später, weil mir zum damaligen Zeitpunkt das Risiko zu groß wurde und die Aktie fiel und ich das Geld anderweitig investieren wollte, mit +-0 verkauft. Curi scheint vermutlich um einiges sicherer zu sein. Wie ist dein Verhältnis Curi zu Amyris? Was ist größer oder wo siehst du das größte Chance-Risiko Verhältnis?
Aktuell überlege ich aber auch, ähnlich wie bei Curi, ne (sehr) kleine Spaßposition bei Amyris erneut aufzubauen, wo ich dann gedanklich das Geld abschreibe und einfach gucke was dabei nach x Jahren rauskommt. Ob ich das wirklich machen werde, entscheide ich noch.
PayPal habe ich zuletzt auch immer stark nachgekauft - aber ist natürlich kein Vergleich zu einem MicroCap. Bin hier aber auch von überzeugt.
curi ist definitiv um einiges sicherer als amyris. die chance auf nen richtig großen multibagger ist bei amyris größer, auch wenn die bei curi ebenfalls sehr groß ist, da die market cap so winzig ist und der streaming markt riesig, auch in der doku nische.
du musst ja nur mal vergleichen, dass curi komplett schuldenfrei ist und so viel cash hat wie die gesamte market cap. sie haben im letzten quartal 6 mio cash verbrannt und haben 50 mio übrig, und sie wollen im q2 zwischen 4 und 6 mio verbrennen, tendenz sinkend. durch die erhöhung der abopreise wird der umsatz schon alleine dadurch mit sehr großer wahrscheinlichkeit steigen, selbst wenn curi keine neuen abonnenten gewinnen könnte, vorausgesetzt, die alten abonnenten hauen nicht alle ab. es ist also fast schon unvermeidlich, dass curi über die nächsten quartale, vermutlich bis ende des jahres profitabel wird.
selbst wenn man den cashburn nicht verbessern könnte, was ich für ausgeschlossen halte, aber nehmen wir es halt einmal an, so würde der cash noch für mindestens 2-3 jahre reichen. die assets und das gesamte business ist zum aktuellen preis mit 0 bewertet.
bei amyris sieht die sache anders aus. es gibt 900 mio schulden die irgendwann abbezahlt werden müssen und der cashburn ist immer noch zu hoch. der cash den sie aktuell haben reicht wahrscheinlich für 2-3 quartale. hier ist die frage wie schnell man den cashburn senken und den umsatz steigern kann, wo man personal und andere kosteneinsparungen treffen kann, wie schnell die produktion und economies of scale bei der anlage in barra bonita greifen, ob die neue anlage durch ein joint venture mit einem business partner finanziert wird, ob sie non core brands verkaufen würden die aktuell nur kosten erzeugen aber nicht profitabel sind, ob man einen weiteren molekül deal für mehr cash hinkriegt etc.
der bonus hier ist, dass john doerr fast die hälfte aller aktien besitzt und dieser bisher immer eingesprungen ist und geld geliehen hat, wenn es brenzlig wurde. dem mann ist die technologie von amyris unglaublich wichtig und er ist bereits über 70 jahre alt. er weiß, dass das was amyris macht weltverändernd ist und das ist sozusagen seine legacy für die nachwelt. er ist ein weltverbesserer und hat auch schon an harvard eine milliarde gespendet, dann wird es auf ein paar hundert mio bei amyris nicht ankommen. allerdings hat er wohl auch so langsam die schnauze voll von dem ceo weshalb dieser sehr strengen wöchentlichen reportings unterliegt, die zeigen sollen ob er die kurve kriegt oder nicht.
dazu kommt, dass givaudan allein für die lizenzierung von 2 molekülen 500 mio locker gemacht hat, während die gesamte market cap der firma bei 200-300 mio liegt. daran siehst du wie wertvoll das was amyris herstellt für andere große unternehmen ist. die firma wäre längst aufgekauft worden, wenn die anteilseigner das erlauben würden. für eine firma mit 30 mrd market cap und mehr wäre es ein klacks amyris zu kaufen und die 900 mio schulden zu tilgen, wenn sie dann alle moleküle exklusiv für sich hätten. stattdessen müssen sie eine halbe mrd nur für eine zeitlich begrenzte lizenz und exklusivrechte bei der belieferung zahlen. amyris hat auch mit ihren schnell wachsenden brands bewiesen, dass die nachfrage unfassbar groß ist.
ein bankrott ist natürlich nie ganz auszuschließen, eine genaue prozentzahl kann ich dir hier auch nicht geben, weil es zu viele ungewissheiten gibt, je nachdem wie sich die von mir genannten dinge entwickeln, aber wesentlich wahrscheinlicher halte ich im extremfall einen buyout. es gibt genug interessenten die sich nach den produkten und molekülen von amyris die finger lecken und allein die großen 2-3 brands sind wohl 1-2 mrd wert. dazu die ganze technologie. also konservativ geschätzt 2-3 mrd minus 900 mio schulden dann wäre man immer noch bei grob 1-2 mrd firmenwert bei einer 300 mio bewertung am markt. das ist natürlich die theorie, wieviel dann in der praxis geboten wird weiß man nicht. aber dass es am ende weniger als der aktuelle marktwert ist glaube ich persönlich nicht. das wäre aber wie gesagt meiner meinung nach nur einer der zwei "worst cases", falls amyris es nicht schafft das ruder rumzureißen.