Ist mir zu viel "bla bla ich bin so ein toller Investor. Indexfunds sind blöd. Ich bin selbstbestimmt was meine Anlage angeht. Bin #lifestyleinvestor...."
Versteh ehrlich gesagt nicht was ihm die bösen ETF-Anleger getan haben. Die Vorteile von Indexfunds werden natürlich auch in keinster Weise erwähnt. Auch wird stockpicking sehr emotional als renditetechnisch absolut überlegen dargestellt, was sehr witzig ist da ETFs lediglich das Markgeschehen abbilden und die hälfter aller aktiven Investoren somit schlechter als der Markt abschneidet. Aber das ist eine anderes Thema
Ich hab es schon mal geschrieben: Es sei jedem stock-picker gegönnt Alpha zu generieren. Man braucht aber niemanden vorhalten, dass er seine Zeit lieber anders investiert und sich entschieden hat den Mittelwert der Marktrendite aller aktiven Anleger einzufahren und das praktisch ohne Arbeit,
wieso er sagt doch indexfunds sind für leute die sich um nix kümmern wollen ideal. es geht darum dass etfler bevorzugt aus dem dickicht springen und schadenfroh mit dem finger auf andere zeigen wenn es mal nicht so gut läuft
... gibt es sicher andersrum genauso. wenn du das video vollständig angeschaut hast hättest du eigentlich mitkriegen müssen worauf er aus ist.
nö stockpicking per se wird nicht als überlegen dargestellt. er sagt ja er würde es sogar bevorzugen wenn er unterrendite damit machen würde, weil er es liebt. aber ganz ehrlich, die alte leier mit "die hälfte aller aktiven investoren schneidet schlechter ab" finde ich ziemlich ausgenudelt. man muss immer fragen wieso das so ist. wenn du als langfristiger buy and hold anleger über jahrzehnte in einzelaktien anlegst unterscheidest du dich schon fundamental von dem 0815 anleger und das hat dann mit aktivem investieren auch nicht wirklich viel zu tun, da du nach dem stockpicking überwiegend passiv bist. aber ich weiß natürlich was gemeint ist. nur nehmen die meisten das ja wirklich wörtlich und traden mehr als zu investieren.
wenn du dann zur abwechslung noch ahnung hast was du kaufst passt du wieder null in diese statistik. wenn du zudem deine emotionen im griff hast und nicht irgendwo reinspringst nur weil es hoch geht und vor angst verkaufst wenn es runter geht, dann unterscheidest du dich wieder extrem von dem großteil der leute.
viele leute sind halt dämliche lemminge die keine ahnung vom investieren haben und nur der herde hinterherrennen. dass man damit unterrendite erzielt und lieber in etfs gehen sollte ist vollkommen klar. die meisten leute sind auch keine millionäre oder streben ausnahmekarrieren an. aber durchschnitt kann halt jeder. das soll auch nicht arrogant klingen. es gibt einfach leute die gerne mehr rausholen wollen und auch bereit sind die zeit und arbeit zu investieren, weil es halt am ende nicht nur ein paar prozent unterschied sind sondern genau diese prozente machen auf lange sicht einen riesigen unterschied. wer sich mit dem zinseszins auskennt weiß wovon ich spreche. ob du 7 oder 10 oder 15 oder 20% rendite pro jahr fährst macht einen riesigen unterschied über mehrere jahrzehnte. so riesig dass man ihn kaum beziffern kann. jeder prozentpunkt zählt am ende massiv.
naja, nichts ist garantiert in Zukunft. Genau deshalb lässt sich damit auch Geld verdienen.
Und wenn der Gesamtmarkt stagniert oder rückläufig ist wird sich auch für aktive Investoren das Blatt wenden. Es gibt 8000-9000 gut investierbare Aktien und viele viele millionen unterschiedliche aktive Anleger/Portfolios und jeder von denen glaubt genau die unterbewerteten Qualitätsaktien zu haben die in einem solchen Umfeld weiter Rendite machen.
Der ETF bildet wie gesagt nur das Marktgeschehen bzw. die Summe aller aktiven Anleger ab.
sehe ich komplett anders. der gesamtmarkt hat mit meinen firmen so wenig zu tun wie die strategien der meisten anleger mit meiner. mag sein dass sich jeder neuling für warren buffet hält ohne jemals eine anständige firmenbewertung gemacht zu haben, aber dann leiden halt die meisten an selbstüberschätzung. ist nicht mein problem. ein gesamtmarkt hat nicht nur die unterschiedlichsten branchen und unternehmen der unterschiedlichsten größen sondern könnte generell nicht heterogener sein. selbst eine large cap unterscheidet sich fundamental von den small oder midcaps, weil die unternehmen vollkommen anders gemanagt werden. eine mcdonalds hat mit einer curi nicht das geringste zu tun. kein ernsthafter privatinvestor außerhalb der börse würde einfach einen querschnitt aller deutschen oder amerikanischen unternehmen kaufen.
es gibt schon einen grund warum risikokapitalinvestoren sich bestimmte firmen raussuchen, die sie auf herz und nieren geprüft haben. die wirklichen chancen findest du nicht bei den titeln von denen jeder weiß dass es gute unternehmen sind. dass eine amazon, google oder mastercard eine gute firma ist weiß jeder. investieren ist kein contest die aktuell beste firma zu finden, das ist super einfach, es geht darum unterbewertete firmen mit riesigem zukunftspotenzial zu finden die eben nicht jeder auf dem schirm hat und bevor die großen hedgefunds darauf aufmerksam werden. frag mal deutsche auf der straße wer alles curiositystream kennt. ich wette die meisten haben davon noch nie gehört. das wird sich aber im laufe der zeit ändern. die wenigsten großen hedge funds haben die firma aktuell auf dem schirm (von black rock mal abgesehen).
wieviele der genannten investoren die immer in deiner statistik auftauchen legen denn wirklich mit einem zeithorizont von 10 jahren an? wieviele haben die willenskraft bei 500% gewinn und mehr nicht zu verkaufen wenn das zukunftspotenzial noch riesig ist? wieviele halten überhaupt bis 100% und schmeissen die aktie nicht sofort wieder weg? wieviele kaufen eisenhart nach wenn es mal runter geht? und wieviele verkaufen nicht sobald es runter geht? wieviele davon haben bestimmte vorgaben eine bestimmte prozentuale menge im depot nicht zu überschreiten? wieviele sind ihren kunden ständig rechenschaft schuldig? es gibt so viele stör- und einflussfaktoren, dass diese statistik einfach komplett für den allerwertesten ist, weil sie über den einzelfall einfach gar nichts aussagt. das einzige was diese statistik aussagt ist, dass die meisten in der schule keinerlei finanzbildung erhalten und sich diese auch selbst nicht aneignen bevor sie aktien kaufen oder mit kleinen beträgen üben.