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Xander, jemandem beim Selbstbewustsein zu helfen & ihm auch bei der Optik zu helfen geht aber ganz anders als denjenigen lächerlich zu machen im TV und womöglich auch noch zu beleidigen.
Nee, du hast das Problem mit dem Anpassen echt nicht verstanden.
Wer so aussieht wie die "Freaks", sieht meist mit voller Absicht so aus. Pro Sieben zieht mit ihrer einseitigen Sendung da ganze Subkulturen in den Dreck. Es geht nicht nur um die Jungs, die sich da freiwillig (?) verändern lassen. Es geht darum, daß besonderes Äußeres wie eine Krankheit dargestellt wird, die es auszumerzen gilt.
Normalerweise werden Gruftis, Metaller, Mittelaltertypen etc von den Medien einfach so ignoriert. Und wenn man ein Vertreter vor die Kamera kommt, jemand, mit dem man sich zumindest äußerlich endlich mal identifizieren kann, wird er als Freak dargestellt, den es umzupolen gilt, damit er "normal" wird.
Genau das, wogegen man sich täglich wehrt. Darum die heftigen Reaktionen.
TV-Kritik: "Das Model und der Freak"
So viel Nerd muss sein
Diesmal ziehen sich die Models nicht aus, dafür wird die Story dünner: Die neue Staffel von "Das Model und der Freak" macht aus freakigen Außenseitern langweilige Normalos.
Von Ruth Schneeberger
Eines vorweg: Wer Häme und Schadenfreude scheut, sollte sich weder diese Sendung ansehen, noch diese Nachtkritik lesen.
Es geht hier nämlich um nichts anderes als das Vorführen zweier, wie der Titel schon sagt, Freaks, die von zwei, wie der Titel ebenfalls nahe legt, Models zu echten Kerlen gemacht werden sollen. Doch bevor die beiden Ärmsten in der ersten Folge der neuen Staffel von "Das Model und der Freak" salonfähig werden, müssen sie natürlich ausgiebig der Lächerlichkeit preisgegeben werden.
Wir treffen Vincent, 28, aus München, der sein tristes Leben vor dem Computer fristet, weil er sich nicht traut, vor die Tür zu gehen, denn dort könnten ja Mitmenschen lauern. Es verwundert also kaum, dass er sich im TV einem Millionenpublikum präsentiert. Die Haare sind fransig, die Augenringe tief, das Selbstbewusstsein darbt. Zum Auftakt des Aufbaus erscheint der angehende Alt-Abiturient mit Schlaghose und Cowboyhut - und hält seinen Mitstreiter für einen ziemlich Nerd.
Mauro nämlich hat fahle Haut und mindestens ebenso schwarze Augenringe wie sein Leidensgenosse, bei ihm sind sie allerdings aufgemalt. Dazu ein Nietenhalsband und schwarze Kluft - fertig ist der Gothic-Punk mit dem merkwürdig heiteren Gemüt. Zu lachen hat der 21-Jährige eigentlich wenig, arbeitet er doch am Fließband, obwohl er lieber "ein bisschen Mediengestalter" wäre. Und für die Frauen, da ist er immer nur der Kumpel-Typ. Trotzdem strahlt er selbst dann ausgiebig, als er seine erste Aufgabe vergeigt.
Keine Frage: Den beiden muss geholfen werden. Und die beiden Schönheiten Monica Ivancan und Jana Ina Zarrella fühlen sich dazu berufen. Erfahrungen mit komischen Männern hat Ivancan zur Genüge, schließlich musste sie sich als "Bachelorette" schon mit 24 liebeshungrigen Kerlen auseinandersetzen und ist nun mit Oliver Pocher liiert. Was allerdings die 30-jährige Jana Ina für diesen Job auszeichnet, wird wohl ihr Geheimnis bleiben, doch ist sie überzeugt: "Ich kann dabei auf jeden Fall sehr gut helfen." Zumindest müssen die beiden "Models" in dieser Folge nicht ihre körperlichen Vorzüge zur Schau stellen und die Jungs in Bedrängnis bringen, indem sie sich ihnen halbnackt präsentieren, wie in vorigen Folgen offenbar geschehen.
Geglättet
Nein, diesmal soll es nahezu ausschließlich um die beiden männlichen Problemfälle gehen. Nur einmal zeigen sich die beiden Grazien lachend am Strand, total natürlich kreischen sie das Meer an, und da ist man froh, dass sie sich ansonsten eher im Hintergrund halten. Dafür wird strategisch hervorragend ausgewalzt, wie Mauro mit seiner Beschwerde beim Kellner scheitert (zum Candlelight-Dinner ist er übrigens im schwarzen Unterhemd erschienen) und wie Vincent sich nicht traut, von der Klippe zu springen. Großaufnahme seiner dürren zitternden Knie.
Plötzlich aber ist alles anders: Man sieht die Herren in der Disco, wie sie sich auf dem Podest mit pummeligen Tänzerinnen vergnügen. Heiter bis aufdringlich walzen sie sich an die Urlauberinnen heran - was all die Jahre zuvor offenbar ein Ding der Unmöglichkeit für die beiden war. Man hätte gerne gewusst, woher der plötzliche Sinneswandel kam, ob und welche Art von Alkohol im Spiel war und wie sich diese Mordsstimmung aufgebaut hat - allein, Pro 7 bleibt uns die Erklärung schuldig.
Schwupps, ist die Viererbande auch schon aus dem Trainingsurlaub in Antalya zurück in München und sitzt beim Friseur. Denn nach der "enormen inneren Wandlung", wodurch auch immer, soll nun das Äußere folgen. Die Haare gestutzt, verpassen die Models den Jungs nun noch das begehrte Durchschnitts-Outfit (Jeans und weißes Hemd, sehr spannend) - und fertig ist der zum Normalo umgestylte Freak.
Derart geglättet, kann Mauro noch schnell seinem neuen Arbeitgeber präsentiert werden, denn Mama Jana Ina hat ihm eine Praktikumstelle in einer irre kreativ wirkenden Agentur verpasst. Und Vincent darf doch tatsächlich in einem Club seine Nerd-Musik auflegen, die ganze Nacht lang. Leider ist genau an diesem Punkt, wo es nun endlich spannend geworden wäre (Wie verkauft sich Mauro in seinem Traumjob, wie macht sich Vincent als DJ?), die Sendung abrupt zu Ende. Aber sie heißt ja auch nicht "Das Model und der Langweiler". Schade, eigentlich.