Ich finde Bloodborne im direkten Vergleich ehrlich gesagt auch besser, einfach weil es einfach eher aufs Wesentlich konzentriert ist.
Grad so Sachen wie, dass man nur Waffen hat, die sich untereinander stark unterscheiden und vor allem, dass bestimmte Ausrüstung meistens nicht viel besser ist als andere und stattdessen sich einfach die Stats unterscheiden (und man deshalb weniger Müll mit sich herumschleppt), finde ich ziemlich gut.
Ehrlich gesagt empfinde ich dies genau als große Schwäche von Bloodborne gegenüber den Souls Spielen, insbesondere Dark Souls 1.
Die Rüstung: In Bloodborne ist sie wirklich in vielen Fällen egal. In Dark Souls bestimme ich dadurch mehr meine Verteidigung gegenüber bestimmten Angriffsarten (okay, das hat man in Bloodborne auch zum Teil). Darüber hinaus kommt hinzu, dass durch die hoch unterschiedlichen Gewichtsverhältnisse es einen Unterschied macht, ob ich mit einer leichten oder schweren Rüstung durch die Spielwelt laufe. Manchmal ist es sinnvoll sich der Umgebung anzupassen.
Die Waffen: Ehrlich gesagt empfinde ich die Waffen in Bloodborne als zu ähnlich. In den meisten Fällen hat man einen schnellen, einhändigen Modus und einen langsamen zweihändigen Modus. Die Waffen sind dann noch aufgeteilt in Stärke- und Geschickwaffen, die man durch die Steine in Feuer- oder Blitzwaffen ummodifizieren kann. Das ist okay. In DS habe ich dagegen eine sehr große Auswahl an Waffen. Ich verstehe schon was du meinst. Was kümmert mich das x-te unterschiedliche Schwert, welches nur leicht unterschiedlich mit meinen Werten skaliert? Aber ich empfinde die generellen Auswirkungen einfach anders. Das Gewicht spielt eine Rolle, die Skalierung spielt eine Rolle. Kann ich Schwert A im Gegensatz zu Schwert B verzaubern? Die Movesets unterscheiden sich häufig, man legt sich auf eine bestimmte Schnelligkeit fest. Man kann sie einhändig oder zweihändig führen und hat noch die Möglichkeit, einen Schild zu verwenden, wenn man nicht rollen möchte.
Bei Bloodborne hatte ich den Eindruck, dass man weitaus beschränkter ist. Hinzu kommt natürlich auch noch, dass ich nicht die Wahl habe, als Tank oder agiler Charakter zu spielen, als Magier oder Geweihter, als Bogenschütze oder Nahkämpfer.
Die Welt: Du hast es gesagt, es ist Geschmackssache welcher Stil mehr gefällt. Aber DS hat mich persönlich mehr überrascht durch Größe und Vielfalt. BB ist in vielen Teilen einfach nicht sehr abwechslungsreich - optisch vor allem. Dafür sind die Gebiete in BB durchwegs auf guten bis hohem Niveau während in Dark Souls Ausreißer nach oben und unten existieren.
Schnelligkeit des KS: Mich wundert es nicht, dass den Meisten der schnellere Kampfstil in BB gefällt. Heutzutage kann ja auch niemand mehr etwas mit Geduld anfangen. Ich persönlich kann das allerdings auch nicht neutral verorten, denn für mich war BB einfach zu schnell. Ich mag mich irren, aber mir kam es so vor, als ob gezieltes Ausweichen nicht immer möglich war und stattdessen ein Ausweich-Spam sinnvoller war. Natürlich nicht immer, aber mir haben Frame by Frame Analysen gezeigt, dass manche Angriffe nicht durch Reaktionsschnelligkeit zu knacken waren, da sie einfach zu schnell kommen.
Bei DS kommt es mehr auf Präzision an, auf die Reaktion im richtigen Moment. Dafür ist es etwas träger, dafür hat Ausrüstung eben auch Gewicht.
Zusätzlich hatte ich häufig bei großen Bossen in BB Probleme, weil mir einfach aus der Nähe die Übersicht fehlte. Ich konnte häufig nicht erkennen, welchen Angriff z. B. Amelia gerade ankündigt, weil mir ihre Haare häufig ins Gesicht wehten. Allerdings ist die Kamera in DS natürlich auch ein Problem an manchen Stellen, das will ich nicht verschweigen. Allerdings konnte ich DS mit dem Fokus Feature (Druck auf R3) sehr gut durchspielen. Bei BB habe ich irgendwann das Fokus-Feature kaum noch genutzt, weil ich damit für mich mehr Nachteile hatte.
Mir persönlich hat DS1 besser gefallen, u. a. auch weil es abwechslungsreicher ist - hier trumpft DS2 ebenfalls auf. Nachdem ich Bloodborne mit so ziemlich allem drum und dran durchgespielt habe (platiniert habe ich es nicht, weil Trophys mich nicht interessieren, ich müsste eigentlich nur noch mit einem Charakter alle restlichen Waffen dafür kaufen). Aber mich reizt momentan nichts mehr, einen zweiten oder dritten Durchgang zu versuchen.
Aufgrund der verschiedenen Möglichkeiten der Charaktergestaltung habe ich DS1 und 2 sehr gerne sehr oft durchgespielt und verschiedene Builds ausprobiert, verschiedene Waffenspezialisierungen und so weiter. Wenn ich da nur an meinen Durchgang nur mit Peitschen oder nur mit Fäusten und Faustwaffen aus DS2 denke... sowas kann man in BB einfach nicht (Extremspielweisen wie Items-only und sowas ausgeklammert).
Der große Vorteil aus all diesen Eigenheiten ist für Bloodborne natürlich die Stringenz des Spieldesigns. Das ganze Spiel konnte sehr stark auf diese eine, relativ eng abgesteckte Spielweise hin ausgerichtet werden. Das ist in einem Spiel mit viel mehr Variablen wie DS schwerer und auch nicht immer gelungen, zumindest meiner Meinung nach. Schadensmitigation durch Rollen statt Blocken ist häufig sehr viel schlechter, weil Kampfflächen enger sind oder Hindernisse im Weg. Bei manchen Gegnern kann ich schwere Rüstungen vergessen, usw. Diese Probleme hat ein BB natürlich nicht.