Die neuen X-Men Heft 1-25 (bzw. All-new X-Men Vol.1 1-37)
Einen guten Ruf hatten Mutanten im Marvel-Universum ja noch nie und durch "Avengers vs. X-Men" haben die Mensch-Mutant-Beziehungen einen neuen Tiefpunkt erreicht. Untereinander zerstrittener denn je, sieht es für die X-Men wirklich nicht gut aus. Als dann auch noch Cyclops zur Revolution aufruft, scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen und Vorureile zu bewahrheiten. Dem Tode nah, reist der X-Man Beast in die Vergangenheit, um sein jüngeres Ich und seine Teamkollegen in die Gegenwart zu holen. Ihre Präsenz soll die Mutanten an Xaviers Traum erinnern, daran, wofür sie einmal gekämpft haben. Kaum angekommen, sind die jungen Mutanten schockiert über die Welt, die sie erwartet und welche Qualen ihr späterer Lebensweg für sie bereit hält. Hat die junge Gruppe X die Möglichkeit, diesem Schicksal zu entgehen und dabei auch gleich die Zukunft besser zu hinterlassen, als sie es derzeit ist?
Geschrieben von Brian M. Bendis und anfangs von Stuart Immonen gezeichnet, bekommt man hier eine spannende Zeitreise-Story vorgesetzt. Sowohl für Neueinsteiger als auch alte Hasen geeignet (wobei letztere natürlich mehr von der Sache haben), ist es super interessant zu sehen, wie die blutjungen X-Men von 1963 auf ihre zukünftigen Pendants und die Entwicklungen im Marvel-Universum reagieren. Wem würde es nicht Angst machen, wenn sich nach einem Leben voller Kämpfe, Entbehrungen und Opfer letztendlich nichts verändert hat? Was, wenn dir die Person, zu der du wirst, absolut nicht gefällt? Oder schlimmer: was, wenn du in der Zukunft schon gar nicht mehr am Leben bist?
In den ersten 15 Heften geht es (im besten Sinne) drunter und drüber, denn so gut wie keiner ist über die Ankunft der Zeitreisenden erfreut, vor allem aus Angst vor einem Zeit-Paradox. Gerade die Frage, ob die Original 5 (oder O5) wieder zurückgeschickt werden sollten oder nicht bestimmt diese Ausgaben, was dann letztendlich in Battle of the Atom mündet, einem turbulenten, aber auch etwas anstrengenden Event, bei dem sich zeigt, dass die Gruppe aus unbekannten Gründen nicht zurückkehren kann.
Danach können alle Figuren mal etwas durchatmen und obwohl es immer noch tolle Charaktermomente gibt, merkt man schon irgendwie, dass Bendis die Luft ausgegangen ist. Die Figuren sind unterhaltsam (auch wenn Jean mit der Zeit anfängt zu nerven), aber der Reihe fehlt es merklich an einer festen Richtung. In der Gegenwart gestrandet, gerät das Team von einer Situation in die nächste, zum Beispiel verschlägt es sie auch mal ins ultimative Universum. Gerade jenes Abenteuer hatte sich meiner Meinung nach ziemlich gezogen, weswegen ich damals auch ausgestiegen bin. Jetzt wollte ich zumindest diese Story noch abschließen, wenn ich schon einen Re-Read mache. Am Stück gelesen macht es schon Spaß, aber es ist dennoch ein, zwei Hefte zu lang.
Insgesamt würde ich über All-new sagen: sehr starker Anfang, aber kaum ist das Momentum weg, gerät die Reihe ins Straucheln.
Jetzt muss man sich aber einmal folgendes vorstellen: wenn ich jetzt schon nach 25 Ausgaben Ermüdungserscheinungen bemerke, wie schlimm war das dann erst für Leser, die drangeblieben sind und satte vier Jahre auf eine Auflösung der Story gewartet haben? Selbst, nachdem Bendis die Reihe verlassen hatte. Und in der Zeit hat man wohl auch nichts weltbewegendes mehr mit den Figuren gemacht. Irre.
Eigentlich wollte ich es ja nun dabei belassen, aber zumindest die letzte Geschichte mit dem Abschied der O5 möchte ich jetzt gerne noch lesen.
Menno, da habe ich durch Spider-Verse tatsächlich Interesse an Superior Spider-Man bekommen und kaum schaue ich nach ist der erste Omnibus nicht mehr im Angebot. Naja, dann muss ich dafür halt bis nächstes Jahr warten. Hat den mal jemand gelesen? Ich bin jetzt kein wirklicher Fan von Doc Ock, fand ihn eher nur im zweiten Film interessant, aber seine andere Art Dinge anzugehen ist schon erfrischend.
Superior Spider-Man ist mit der beste Spidey-Run, den ich je gelesen habe.
Klar, Otto ist manchmal ein echter Arsch, aber das macht es nur noch unterhaltsamer zu sehen, wie er durch das Minenfeld navigiert, das Peter Parkers Leben ist. Das lohnt sich!