Indestructible Hulk (bzw. Iron Man/Hulk 1-20)
Seit jener verhängnisvollen Explosion der Gammabombe verwandelt sich Dr. Bruce Banner immer wieder in den unglaublichen Hulk. Alle Versuche, sich seines anderen Ichs zu entledigen oder sich davon zu trennen sind bislang immer gescheitert, zogen weitere Katastrophen nach sich und die Tage, da der gute Doktor für wissenschaftliche Durchbrüche bekannt war, sind längst vorbei. Nun versucht Dr. Banner einen neuen Ansatz: mithilfe von SHIELD möchte er seinen rechtmäßigen Platz im Wissenschafts-Olymp neben Größen wie Tony Stark, Henry Pym und Reed Richards einnehmen. Im Gegenzug für die (unter anderem) finanzielle Unterstützung bekommt SHIELD in Form des Hulk einen wahrlich unverwüstlichen Agenten zur Verfügung gestellt, der im Notfall jede noch so große Bedrohung in den Boden stampft...
Mark Waid macht hier mal was ganz anderes und konzentriert sich mit dem Motto "Hulk kloppt, Banner baut" auf Dr. Banners wissenschaftlichen Hintergrund und so bekommt er sogar ein Forscherteam zur Verfügung gestellt. Natürlich kommt auch der Hulk nicht zu kurz und so verschlägt es Banner dank seiner Expeditionen ins untergegangene Lemuria, ins eiskalte Jotunheim und sogar in andere Zeitalter, wo er aufgrund von verpfuschten Zeitreisen zusammen mit Revolverhelden gegen Dinosaurier kämpft.
Was die Zeichnungen angeht, die sind durchaus in Ordnung. Anfangs zeichnet noch Leinil Francis Yu, dessen leicht grober Stil mir hier mittlerweile echt gut gefällt. Später steuern auch Walt Simonson und andere Künstler etwas bei. Gegen Mitte der Serie wird es kurz mal qualitativ etwas schlechter, wenn Mahmud Asrar übernimmt, aber zum Glück findet er recht schnell einen Stil, der mir zusagt.
Zu den Geschichten: es ist ein komplett neuer Ansatz, den Waid hier in Angriff nimmt, so ganz anders als der David Run. Sehr viel unaufgeregter, lockerer. Aber so sehr mir dieser Run über die Jahre ans Herz gewachsen ist, muss ich auch sagen, dass er alles andere als herausragend ist. Nicht wirklich schlecht, aber auch nichts, worüber man heute noch spricht. Einfach nur in Ordnung, mit vereinzelten Ausreißern nach Oben. Also wer hier von Waid eine Glanzleistung wie bei Captain America oder Daredevil erwartet, ist hier fehl am Platz.
Die Serie endete mit einem ziemlich überraschenden Cliffhanger, der in der adjektivlosen Serie "Hulk" fortgesetzt wurde, unter anderem ebenfalls wieder von Waid. Da hatte ich noch den ersten Band gelesen (und das darauffolgende Original Sin Tie-In), danach aber die Reihe aus den Augen verloren. Mittlerweile habe ich auch die letzten beiden Bände hier, jetzt kann ich die Reihe auch endlich mal abschließen.
Ant-Man Megaband: Einfach unverbesserlich
Eric O'Grady ist kein guter Mensch. Er lügt, betrügt und ist nur auf seinen persönlichen Vorteil aus. Und ausgerechnet diesem Mistkerl fällt der neueste Ant-Man Anzug in die Hände. Nutzt er ihn, um Gutes zu tun? Nein! Viel lieber schrumpft er sich und versteckt sich heimlich im Badezimmer, um Frauen unter der Dusche zu beobachten oder nutzt seine seltenen heroischen Momente, um Geld von seinen Opfern zu schnorren. SHIELD ist ihm bereits auf den Fersen und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis Eric geschnappt wird.
Ich kann es nur nochmal wiederholen: O'Grady ist ein wirklicher Drecksack. Immer wieder denkt man sich beim Lesen: "Was für ein Arsch".
Und doch schafft es Robert Kirkman in Irredeemeble Ant-Man, mit dieser eigentlich unsympathischen Hauptfigur eine wirklich unterhaltsame Geschichte abzuliefern.
Eine sehr unkonventionelle Geschichte mit einem ungewöhnlichen Helden, der einem trotz seiner Art dann doch irgendwie sympathisch wird (aber nie zu sehr), das ist schon ein Kunststück!