Incredible Hulk by Peter David Omnibus Vol. 3
Sein Umfeld kommt mit dem neuen grünen Bruce Banner nun einigermaßen klar, doch die Welt misstraut ihm mehr denn je! Mit den Aktionen, die er mit seinen neuen Verbündeten, dem Pantheon, startet, macht sich der Hulk nämlich kein Stück beliebt - obwohl er doch eigentlich für eine gute Sache kämpft. Und über Banners Glück legt sich ein dunkler Schatten, als er einen Blick in die Zukunft wirft und herausfinden muss, welche Schrecken ihn und die Welt erwarten...
Aber natürlich gibt es auch Lichtblicke: Bruce's Beziehung zu Betty scheint wieder ins Lot zu kommen und sein langjähriger Freund Rick kommt unter die Haube.
Mittlerweile muss ich sagen, dass mich David's Hulk nicht mehr so packt wie am Anfang. Nicht, dass das hier schlecht wäre, nur hatte er die Messlatte mit seinen Geschichten in den ersten beiden Bänden verdammt hoch gesetzt, da musste es ja irgendwann dazu kommen. Es liegt vielleicht auch an meinem persönlichen Geschmack, der graue Hulk war halt so ein herrlich fieser Drecksack, ohne aber vollends einen auf Schurken zu machen, das war eine spannende Gratwanderung. Dazu dann noch all seine Gegenspieler zu der Zeit, die sein Zerrbild im Spiegel darstellten. Das war schon klasse.
Irgendwie fehlt mir bei diesem neuen Hulk ein wenig der Biss. Versteht mich nicht falsch, ich finde es eine tolle Idee, Banners multiple Persönlichkeiten in Form der Hulks endlich miteinander zu vereinen, um einen geistig gesunden Bruce im Körper des Hulks zu bekommen und dadurch waren dann auch völlig neue Geschichten möglich, die durchaus unterhalten.
Inzwischen fand ich das Pantheon und seine Mitglieder sogar ganz gut, besonders, nachdem man endlich auch mal ein paar Hintergrundinfos bekam. Leider wird die ganze Pantheon-Saga dann etwas unbefriedigend beendet und man fragt sich, wozu man sich jetzt eigentlich mit der Bande rumgeschlagen hat, wenn DAS dabei rauskommt.
Coole Idee, Ausführung eher weniger.
Cool war auch, dass hier die Future Imperfect Geschichte um den Maestro mit drin ist - die wollte ich schon immer mal lesen! Leider blieb sie etwas hinter den Erwartungen zurück, aber ich kann mir vorstellen, dass das damals ziemlich cool war. Und die langfristigen Implikationen für die reguläre Serie sind spannend.
Postiv erwähnen möchte ich hier auch noch die Geschichte um Ricks Freundin Marlo. Sie befindet sich kurzzeitig in einem vegetativen Zustand und mehrere Parteien (Freunde vs Familie) streiten, was nun für sie am Besten ist. Beide Seiten legen gute Argumente vor und die Auflösung war wirklich schön. Ebenso die Story, in der sich Bruce um einen alten Freund kümmert, der an AIDS erkrankt ist und leider nicht überlebt.
Zeichnerisch gab es nichts zu bemängeln, Dale Keown leistet für den Großteil des Omnibus fantastische Arbeit. Das heißt, bis er dann gegen Ende des Bands weg ist und Liam Sharpe für kurze Zeit den Job übernimmt. Seine Zeichnungen sind im Vergleich zu Keown echt heftig und total 90er Jahre, was menschliche Proportionen angeht. Ist aber alles noch im Rahmen, es könnte viel schlimmer sein.