The Amazing Spider-Man (2022) Volume 2: The New Sinister
60 Jahre Spidey wird gefeiert. Ein großartiges Alter! Ich erinnere mich noch daran, wie ich vor drei Jahrzehnten im Micky Maus Heft einen Comic zum 60. von Donald Duck gelesen hatte. Autor und Zeichner Don Rosa hatte damals in Anlehnung an einen Film aus den 1950ern eine alternative Welt gezeigt, in der der Protagonist nicht geboren wurde. Hier verlief das Leben der meisten Enten aus Donalds Umfeld schlecht, womit dem ewigen Pechvogel seine wahre Bedeutung betont wurde. Diesen Comic hatte ich vor etwa zehn Jahren ein weiteres Mal gelesen und ich erinnere mich anscheinend immer noch gut an seinen Inhalt.
Ist der Comic zum 60. von der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft ebenso gut gelungen und einprägsam? Absolut nicht. Die originalen Sinister Six (Dr. Octopus, Electro, Kraven, Mysterio, Vulture und Sandman) werden neu aufgewärmt. Hierzu besinnt man sich zurück an einen Roboter aus dem achten Heft der ersten Serie. Dieses hatte ich kürzlich gelesen und in meinem Kommentar dazu hielt ich es gar nicht erst für nötig, diese Maschine zu erwähnen.
Jedenfalls konnte besagtes Gerät zahlreiche Berechnungen durchführen und somit viele Fragen beantworten. Er wurde zufällig an Peters Schule vorgestellt und jemand aus seiner Klasse stellte die Frage, wer Spider-Man sei. Die Antwort wurde verschlüsselt ausgedruckt, doch ehe diese gelesen werden konnte, konnte Peter sie entsorgen lassen.
Nun ist das Nachfolgemodell da, hat aus Versehen seinen Schöpfer getötet und sieht seinen Lebenssinn nun in der Frage von damals: Wer ist denn nun dieser Spider-Man?
Dazu sammelt er die Sinister Six ein und bastelt mit deren Fähigkeiten einen Super-Adaptoid. Eine Art Roboter, von dem diverse Versionen in Laufe von Jahrzehnten im Marvel-Universum im Umlauf waren. Die mechanischen Arme von Doc Ock können fliehen und führen Spidey schließlich zum Versteck des Schurken, der übrigens einfach nur Living Brain heißt. Da Peter jedoch gerade eben noch auf seiner Geburtstagsfeier war und im Anschluss einige seiner Gäste entführt und eben zum Versteck gebracht werden, hätte er sich den Weg auch sparen können. Es kommt zu einen relativ kurzen Kampf, an dem auch die echten Sinister Six beteiligt sind. Der Ausgang ist recht unspektakulär.
Spidey hatte immer einen gewissen Humor, doch hier ist teilweise ein fragwürdiger Klamauk entstanden. Wenn er die eigenständigen Arme von Doc Ock wie ein Haustier streichelt und denen sagt, sie sollen ihn zu ihren Herrchen bringen, dann passt das noch zu seinen Stil. Doch wenn diese Arme am Ende sehen, wie Black Cat Spidey küsst und dabei wegen Eifersucht die Tränen kommen, dann fühlt das einfach verkehrt an (zumal die Arme an diesem Punkt eigentlich gar nicht mehr vor Ort sein sollten). Auch Sandmans Kommentar, er wüsste gerade selbst nicht, ob er etwas gegen Spidey hätte, beim letzten Mal wäre er nur ein Strand gewesen, dann empfinde ich das eher als schlechten Vierte-Wand-Witz.
Einen Lichtblick gibt es am Ende durch Norman Osborn. Ich weiß zwar nicht, wie ein Wesen namens Sineater ihm seine Sünden genommen haben soll und er nun vielleicht sogar ein Verbündeter für Peter wird, aber zumindest gibt es ein neues Kostüm samt Gleiter, das ein bisschen an den Green Goblin erinnert.
Außerdem gefällt mir das jetzt, wo die Beziehung zu Mary Jane wohl definitiv gescheitert ist, Black Cat wieder ein Thema ist.
Leider keine schöne Geburtstagsfeier.