Comic Comics

Alternativ könnte man natürlich bei denen direkt im Comicforum nachfragen. Gibt ja ein allgemeines Fragethema für sowas.
Hatte gerade geschaut, ob in diesem Thema bereits die Wörter "führung" oder "besichtigung" gefallen sind, aber dem ist nicht so. Zu mehr hatte ich gerade keine Lust, da die Suchfunktion nur alle 2min möglich ist.
 
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Ultimate Spider-Man Collection (2000) Volume 5

Nach einer kurzen Einführung vom Sandman schließen sich ein paar Schurken zusammen und bilden die Ultimate-Version der Sinister Six, die hier zumindest dem Comictitel nach einfach nur Ultimate Six heißen, obwohl dieser Begriff innerhalb der Geschichte nie fällt. Diese Mini-Serie ist ein Crossover zwischen Spidey und den Ultimates, quasi die Avengers dieser Welt. Der Zeichenstil unterscheidet sich etwas von den Spinnencomics.

Green Goblin führt die Superschurkengruppe an und beweist, was für ein großartiger Antagonist er sein kann. Als Gegenspieler zu Nick Fury kommt seine Bedrohung besser zum Ausdruck als wenn dieser sich "nur" mit einem Teenager aus der Nachbarschaft anlegt. Selbst das Weiße Haus ist vor ihm nicht sicher und das gleich in doppelter Bedeutung. Die Brutalität hält sich in Grenzen, doch es gibt sehr viele Tote.

Danach wird es seltsam. Ein Film über einen Spinnenhelden soll gedreht werden, der immer mehr den damals erschienenden Spider-Man 2 ähnelt. Selbst Hauptdarsteller Tobey Maguire wird namentlich genannt. Aus nachvollziehbaren Gründen erscheint schließlich Doctor Octopus am Set und es folgt reichlich Action.

Was Gwen Stacy betrifft wird endlich eine Sache abgeschlossen, die ich sowieso schon eher schlecht als recht umgesetzt fand. Das rundet diesen Band gut ab. Er war sehr actionreich, Spidey konnte wieder mit seinem Humor überzeugen und viele Charaktere machen interessante Entwicklungen durch.
 
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Asterix Band 39: Asterix und der Greif

Ich finde es immer noch schön wie nach dem Wechsel des Zeichners der visuelle Stil der Reihe erhalten blieb. Dieser Band bietet auch wunderschön verschneite Landschaften. Optisch ist der Titel schon mal ganz gut.

Julius Cäsar wird auf die Sage des Greifen im osteuropäischen Barbarenland aufmerksam gemacht, also verlangt er nach einem Exemplar für seine Spiele und entsendet einen Jagdtrupp. In der Nähe des Zielgebiets hat ein Bekannter von Miraculix nach dessen Hilfe wegen einer Vision erbeten, also ist der gallische Druide in Begleitung mit Asterix, Obelix und Idefix ebenfalls vor Ort.

Die beiden Parteien geraten zusammen mit Einheimischen aneinander und dank der Kälte ist der berühmte Zaubertrank nicht verwendbar. Am typischen Geschehen ändert dies aber kaum etwas. Das Abenteuer ist ganz okay. Die Handlung bleibt zwar eher simpel, aber dafür fand ich die Gags gelungen, auch wenn manche Anspielungen ungewohnt modern sind.

Mittlerweile ist dies bereits der fünfte Band des Autoren-Zeichner-Duos, das die Reihe übernommen hat. Diesen Band finde ich besser als deren Einstand mit den Pikten, aber er bleibt vom Unterhaltungswert doch deutlich hinter Der Papyrus des Cäsar und Asterix in Italien zurück.
 
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7 Detektive: Miss Crumble – Das gestiefelte Monster

Der erste Band einer siebenteiligen Krimireihe mit wechselnden Zeichnern, aber gleichbleibendem Autor. Wir befinden uns in Sweet Cove, ein englisches Dorf, kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Der vor Jahren für Tot erklärte Graf Crackersmith kehrt zurück. Kurz darauf treibt ein Mörder sein Unwesen, der schlammige Stiefelabdrücke an Tatorten hinterlässt, womit wir beim Untertitel dieses Bandes wären. Die hiesige Polizei sucht sich in dem Fall Rat bei Miss Crumble, einer Lehrerin im Ruhestand.

Miss Crumble weiß schon mal sehr zu unterhalten. Sie ist natürlich sehr scharfsinnig, außerdem nimmt sie kein Blatt vor dem Mund, jedoch ohne zu zynisch zu werden. Dadurch bleibt sie sympatisch und liefert interessante Dialoge. Ich mag auch ihre Zusammenarbeit mit Officer Pym, diese verläuft harmonisch und bewahrt die Kompetenz des Polizisten, was in diesem Genre ja keine Selbstverständlichkeit ist.
Überhaupt mag ich all diese Nebencharaktere, die sich wirklich lebendig anfühlen. Es gibt humorvolle Einlagen, die sich nicht unnatürlich anfühlen oder zumindest nicht allzu sehr, wenn ich an eine übergewichtige Lady und ein viel zu kleines Gartentürchen denke. Der Mordfall selbst ist auch gut geschrieben.

Hier habe ich auf jeden Fall Lust auf mehr. Da ist es fast schon schade, dass jeder Band einen anderen Protagonisten hat.
 
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Ultimate Spider-Man Collection (2000) Volume 6

Es ist schade, wenn manche Comiccharaktere nicht aus ihrer ursprünglichen Definition herauswachsen dürfen. So gilt beispielsweise Superman als letzter Sohn von Krypton. Da ist es egal, wie viele Artgenossen tatsächlich noch im Weltraum rumschwirren, die meiste Zeit ist und bleibt er allein (unter Menschen und anderen Wesen). Spider-Man hingegen ist ein tragischer Held. Ergo darf es ihn niemals zu gut gehen, es darf niemals alles zu glatt laufen. Am Ende des letzten Bandes bekam Spidey wohl eine Säule zu viel, auf der er sich stützen konnte. Dabei hat mir gerade dieser Umstand sehr gefallen.
Joss Whedon sagte mal sinngemäß zur letzten Episode seiner TV-Serie Buffy: Im Bann der Dämonen, dass ein Krieg ohne Verluste nicht glaubhaft sei. Auf dem Cover des Bandes sehen wir Carnage und eine Begegnung mit ihm fordert für die Glaubwürdigkeit des Charakters den gleichen Tribut.

Von diesem Umstand mal abgesehen, finde ich die Version von Carnage interessant. Es gibt keine Verbindung zu Venom im klassischen Sinne. Stattdessen ist der Wissenschaftler Curt Conners in der Entstehung involviert, der Peters Geheimnis kennt und ihn manchmal verarztet. Hier möchte ich anmerken, dass mir das Design von Lizard gefällt, doch diesen sah man bisher nur in Rückblenden und Traumsequenzen.
Man nimmt sich recht viel Zeit Carnage erst heranzüchten zu lassen. Sein eigentlicher Auftritt ist relativ kurz. Hinzu kommt, dass erst ein Showdown aufgebaut wird, doch wenn man diesen erwartet offenbart stattdessen Peter seinen Sieg und der eigentliche Kampf wird nur durch eine Rückblende vermittelt.

Nach dem tragischen Verlust im näheren Umfeld denkt Peter darüber nach sein Alter Ego aufzugeben. Bei Mitmenschen in Not kann er jedoch nicht wegsehen, so das es eine finale Antwort auf die Frage noch nicht gibt. Diese Situation wird gepaart mit Schulalltag, etwas Humor sowie Begegnungen mit Charakteren aus anderen Ultimate Comicreihen. Gerade das Treffen mit Johnny Storm zeigt die guten Seiten von Spidey, doch darauf folgt ein Kapitel, dass die Tragweite des verstorbenen Charakters sehr betont.

Hach, ich weiß nicht so recht, was ich von diesen Band halten soll. Die Qualität stimmt schon weiterhin, doch ich mochte halt die ausscheidene Figur. Ihr Fehlen verstimmt mich. Es wird respektvoll mit dem Verlust umgegangen, Peters Mimik im letzten Panel mit ihm verdeutlicht sein Wechselbad der Gefühle. Eine komplette Wendung zum Ende vom letzten Band. Wenn der Leser im Verlauf dieser Geschichte aufgewühlt werden sollte, so ist dies bei mir gelungen worden.
 
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Marvel Masterworks: Ms. Marvel (1977) Volume 1

Carol Danvers sah man vorher als Security Chief bei der NASA in der Comicreihe Captain Marvel. Vom gleichnamigen Helden hat sie durch einen Zwischenfall einige seiner Kräfte erhalten. Sie zieht nach New York, um dort als Editorin für ein Frauenmagazin zu arbeiten. Nebenbei ist sie als Ms. Marvel in typischer Superheldenmanier tätig.

Diese erste Version von Ms. Marvel hat übermenschliche Stärke, kann fliegen, hält einiges aus (sie ist nicht unverwundbar, hält aber einen freien Fall aus Hundert oder gar Tausend Kilometern aus, weicht allerdings Geschossen aus) und verfügt über einen so genannten Siebenten Sinn, der an Spideys Spinnensinn erinnert. So wird sie über diesen gewarnt, wenn sie jemand hinterrücks angreifen will, allerdings nicht immer. Manchmal treibt ihr dieser Sinn auch zu bestimmten Orten, wo gerade ihre Hilfe gebraucht wird. Das ist anfangs noch sehr zweckmäßig, wird später aber anhand von Visionen besser präsentiert.

Ms. Marvels Superkräfte entstammen eigentlich ihrem Kostüm, werden aber durch ein Ereignis auf den Körper übertragen. Dieser Umstand wird seltsam erzählt, da dies eben erst nach diesem Ereignis erklärt wird und vorher nur etabliert war, dass die Flugfähigkeit mittels einer Apparatur im Kostüm gewährleistet wird. Es hätte also kaum einen Unterschied gemacht zu sagen, dass Carol als Ms. Marvel von Anfang an diese Kräfte hätte.

Das Kostüm ist sehr dem ersten Captain Marvel nachempfunden. Allerdings mit dem Unterschied, dass die Frau hier etwas Haut zeigen soll. Wie auf dem Cover zu sehen ist sie anfangs noch bauchfrei, doch das wird zur Hälfte des Bandes geändert. Im Heft 14 haben ihre Schuhe plötzlich Absätze. Ich finde es merkwürdig, dass still und heimlich das Kostüm einfach so geändert wurde. Der schicke Schal bleibt jedoch weiterhin, auch wenn dieser ihr regelmäßig zum Verhängnis wird.

Ms. Marvel ist zuerst kein Alter Ego von Carol. Es handelt sich hier um zwei getrennte Persönlichkeiten, die sich einander nicht bewusst sind. So bekommt Carol erstmal starke Kopfschmerzen, bevor sie sich schließlich verwandelt. Mit der Zeit ändert sich das und die beiden wirken aufeinander ein bis sie schließlich gemeinsam eine Person werden. Das ist eigentlich ein großer Schritt, hat aber einen faden Beigeschmack, da nebenbei Carols beste Freundin stirbt und nicht weiter auf diese Tatsache eingegangen wird, obwohl dies Thema von zwei Heften war.

Man merkt hier und da gibt es Schwächen in der Handlung, doch insgesamt liest es sich besser als der 14 Jahre ältere The Amazing Spider-Man, den ich kürzlich gelesen hatte. So bauen mehrere Hefte aufeinander auf und durch den ganzen Band vollzieht Carol eine Entwicklung. Dafür sind eigene Schurken Mangelware, so wird der erste neue Gegenspieler erst mit Heft 9 eingeführt. Man setzt hier eher auf bekannte Gesichter aus anderen Marvelcomics.

Bekannte Gesichter gibt es auch außerhalb der Schurkengalerie. So ist Carols Vorgesetzter niemand Geringerer als J. Jonah Jameson. Andere Mitarbeiter vom Daily Bugle sieht man auch. Anfangs versucht sich sogar Mary Jane mit Carol anzufreuden, was leider wegen der Kopfschmerzattacken scheitert. Natürlich gibt es auch einige eigene Charaktere. Da der Titel sich eher an weibliche Leser richten sollte, wundert mich das Ausbleiben einer Romanze. Zwei potentielle Kandidaten habe ich erspähen können, doch es läuft überhaupt nicht so wie man es erwarten könnte.

Stattdessen hat mich Ms. Marvel tatsächlich beeindruckt. Im Großteil ist es eine Superheldencomicserie von vielen, doch ein Detail gefällt mir hier sehr. Jemand aus einem brennenden Haus zu retten ist fast schon Klischee in diesem Genre. Meist rettet der Held das Opfer, vielleicht wird noch kurz gefragt, ob alles gut ist. Ms. Marvel legt hier auch Wert auf die Psyche des Geretteten, achtet selbst auf das Unausgesprochene. Wenn ein Junge unter Schock den Tränen nahe steht, wird dieser gedrückt und getröstet. Eine rührende Szene.

Heute hatte ich ein Videoreview zu einem anderen Marvelcomic jener Zeit gesehen und ich bin über die Überarbeitung hier sehr froh. Allein die Kolorierung sagt mir bedeutend besser zu. Diesen Comic finde ich ganz gut und ich werde mir definitiv auch jüngere Auftritte von Carol als Ms. Marvel oder später Captain Marvel holen. Vorher werde ich aber erstmal die zweite Volume dieser Reihe lesen, die damit auch schon wieder beendet ist.
 
@Kumahiro Dein Comicdurchsatz ist angesichts deiner anderen Lesengewohnheiten doch recht hoch. Geniest du die Sachen überhaupt noch? ;)
Ich habe mir z.B. Mangalesen schnell wieder abgewöhnt, weil ich aus Zeitgründen eigentlich nur den Text gelesen haben und die Bilder schnell durchflogen bin. :D
 
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Geniest du die Sachen überhaupt nicht?

Oh doch, ich genieße vieles. Früher hatte ich mich auch dabei erwischt, bei einigen Werken eher nur den Text zu lesen und manchmal gar nicht so richtig die Zeichnungen anzusehen, doch das hat sich dann schnell wieder gelegt.

Man schreibt in Foren ja auch nicht nur was zu dem Game, das man in der letzten Stunde gezockt hatte, sondern äußert sich zu Dingen von letzter Woche oder von vor einem halben Jahr. Daher recycle und bearbeite ich teilweise ein paar ältere meiner Beiträge aus anderen Foren, um hier später auf dem selben Stand zu sein. Zum einen muss ich dann bei der Erstvorstellung einer Reihe hier nicht plötzlich zehn vorherige Bände durchkauen, zum anderen hoffe ich einfach gelesen zu werden. Im besten Falle kommt es sogar zu einem Austausch mit anderen Usern.

Das bringt mich nur zum Dilemma, wie schnell ich hier Comics vorstelle. Wenn andere das Thema lesen ist es auch nicht gut, wenn diese von mehreren Seiten erschlagen werden. Erfahrungsgemäß lesen viele sowieso nicht mehr als die aktuelle Seite.
 
... Früher hatte ich mich auch dabei erwischt, bei einigen Werken eher nur den Text zu lesen und manchmal gar nicht so richtig die Zeichnungen anzusehen, doch das hat sich dann schnell wieder gelegt.

Hey, keine Ideen aus meinen Posts klauen! :mad:
Nur Spaß! ;)

Man schreibt in Foren ja auch nicht nur was zu dem Game, das man in der letzten Stunde gezockt hatte, sondern äußert sich zu Dingen von letzter Woche oder von vor einem halben Jahr. Daher recycle und bearbeite ich teilweise ein paar ältere meiner Beiträge aus anderen Foren, um hier später auf dem selben Stand zu sein.

Alles klar, du recyclest Beiträge aus anderen Foren. Das erklärt den hohen Durchsatz.

Das bringt mich nur zum Dilemma, wie schnell ich hier Comics vorstelle. Wenn andere das Thema lesen ist es auch nicht gut, wenn diese von mehreren Seiten erschlagen werden. Erfahrungsgemäß lesen viele sowieso nicht mehr als die aktuelle Seite.

:(
 
Wenn ihr mal keine Lust auf die Bilder habt, einfach die Clone Saga von Spider-Man lesen, dort wurden die Zeichnungen gegen Ende eh so schlecht, dass man die sowieso kaum angeschaut hat :coolface:
 
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Superman: The Death of Superman 2016 Edition

Drei Jahrzehnte hat dieser Comic auf den Buckel und der Inhalt ist für mich ein größerer Kulturschock als die Marvelcomics aus den 1960ern und 1970ern, die ich kürzlich gelesen hatte. Wer sind all diese Leute? Was sind denn das für Klamotten? Lois Lane, was hast du da nur für Hosen an?

Es ist schon belustigend wie fremd eine Welt doch zu einer Zeit sein kann, die man eigentlich selbst miterlebte. Doch diese Welt ist interessant. Superman wirkt älter als man es heutzutage gewohnt ist. Neben ihm besteht die Justice League aus Charakteren, die man kaum kennt. Mir sagte von denen nur Blue Beetle vorher etwas. Lex Luthor hat eine rote Mähne, er ist auch gar nicht das Original, sondern der gleichnamige Sohn. Außerdem hat er anscheinend eine Beziehung mit Supergirl.
Ich habe zwar viele Fragezeichen über den Kopf schweben, aber diese unbekannte Welt löst einen gewissen Reiz aus. Von dieser will ich später noch mehr entdecken, was ich gar nicht erwartet hätte.

Der Inhalt war mir schon im Vorfeld grob bekannt. Doomsday taucht auf und im Kampf gegen ihn stirbt Superman. Das kann man sich teilweise ja schon durch den Titel denken. Dennoch hat das Geschehen mich schon gepackt, auch wenn es nüchtern betrachtet fast nur ein sehr langer Schlagabtausch zwischen den beiden Kontrahenten ist. Anfangs gab es noch andere Beteiligten wie die Justice League, doch diese konnte nicht viel ausrichten. Hier wundere ich mich schon bei dem Gezeigten, warum es nicht mehr Tote unter den Helden gab. Gerade machne Szenen waren schon sehr brutal. Man hört auch regelmäßig, dass es viele Tote und Verletzte gibt, doch diese sieht man fast gar nicht. Der Fokus liegt dann eher auf Verwüstungen. Wobei man sich kurz die Zeit nahm, um auf das Schicksal einer einzelnen Familie einzugehen.

Der Comic beginnt mit vier Seiten, die für Doomsday notwendig waren um aus einem nicht näher beschriebenen Behälter auszubrechen. Er trägt einen merkwürdigen Ganzkörperanzug und ein Arm ist ihm an den Rücken befestigt. Das Outfit ist schon irgendwie lächerlich. Hier würde ich lieber gleich den unbekannten neuen Charakter vollständig zeigen, anstatt ihn erstmal in einer bunten Abfalltüte einzuwickeln. Sein Handicap erst mit einem Arm zu beginnen wirkt angesichts seiner Kraft auch zu sehr aufgesetzt. Zumindest schafft man damit eine Erklärung, warum die Helden am Anfang "nur" schwer verletzt werden und dank anderen noch Überlebenschancen haben.
Das unbekannte Monster bleibt mysteriös. Es gibt ein paar Wissenschaftler, die eine Theorie über seine Herkunft aufstellen, doch es wird nicht weiter darauf eingegangen. Doomsday spricht nicht, er scheint über keine wirkliche Motivation zu verfügen, er vernichtet einfach nur alles, was ihm unter die Fäuste kommt. Im Prinzip ist er auch einfach stärker als jeder vorherige Gegner Supermans, damit er das Ziel aus Autorensicht erreichen kann. Das ist schon unbefriedigend, wenn man drüber nachdenkt.

Ein paar Mal verhindert Lex, dass Supergirl eingreift. Als sie schließlich dann doch loszieht, kann sie einen Überraschungsangriff landen, ist danach jedoch schon mit einem Schlag besiegt. Müsste sie nicht ähnlich stark wie Superman sein? Ich verstehe auch nicht, warum ihr Gesicht sich wie Knete verformt und sie anschließend als so eine Art Mannequin zu Boden geht. Hier hätte ich mir in dieser Edition gern eine kurze Erklärung zu all den Besonderheiten gewünscht.
Superman hingegen bekommt eher nur Risse in seinem Anzug, untermalt mit blutigen Streifen. Hier ist mir negativ aufgefallen, dass er am Bauch leicht aufgeschlitzt wurde und beinah schwarzes Blut rausquirlt, während im nächsten Heft die gesamte Bauchpartie unbeschadet ist und er eher nur Kratzer an den Beinen mit normal rotes Blut besitzt.
Letztendlich fällt Doomsday am Ende einfach um, Superman jedoch auch. Über Textboxen und Reaktionen von Passanten wird vermittelt, dass Superman im Sterben liegt, doch als Leser konnte ich diesen Eindruck nicht gewinnen. Superman sieht quasi genau so aus, wie die letzten Hefte davor. Durch die Inkonsequenz der Darstellung sah er sogar schon schlimmer aus. Da er noch nie vorher gestorben ist müsste man eigentlich eher annehmen, dass er halt völlig fertig ist, aber nach einem Nickerchen würde er schon wieder.

Tja, das große Finale kann ich leider nicht nachempfinden. Es ist quasi ein Wrestlingmatch, wo das Ende nicht so überzeugend inszeniert wurde. In einem der vorherigen Panel stand Lois sogar nur eine Armlänge entfernt neben den beiden Kontrahenten, was ein wenig unglaubwürdig ist. Hier hätte man es ruhig bei den vorangehenden Abschiedskuss belassen können.
Die Dramatik des eigentlichen Kampfes lebt in meinen Augen eher von den verschiedenen Presseberichten als von der Action selbst. Durch den fehlenden Hintergrund empfinde ich Doomsday als eine Art Naturgewalt anstatt einen klassischen Schurken. Dadurch ist der Comic inhaltlich zwar flach, doch das Geschehen an sich besitzt eine sehr individuelle Note.
 
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Superman: Funeral for a Friend

Es geht direkt dort weiter wo der letzte Band aufhörte. So wird versucht Erste Hilfe zu leisten bis ein Krankenwagen eintrifft. Doch selbst Notärzte können das Ereignis aus dem Titel des Storyarcs nicht aufhalten. Superman ist tot.
Diese Tatsache ist jetzt keine Überraschung, wenn man diese Geschichte sehr viel später in Sammelbänden nachholt. Mich überrascht dann aber doch wie viel Zeit man sich hierfür genommen hat. Der Tod des großen Helden wird so sehr atmosphärisch rübergebracht.

Weiterhin wundere ich mich über diese Version von Supergirl. Warum ist sie so wie sie ist? Beschrieb ich sie beim letzten Mal noch als Mannequin sieht man sie nun tatsächlich eher als so eine Art geschlechtloses Alien mit einer Haut, die geschmolzen wirkt. Unter großer Kraftanstrengung kann sie ihr Erscheinen ändern und sieht wieder wie die klassische Supergirl aus. In Laufe des Comics nimmt sie weitere Erscheinungsbilder an und kann sogar Pistolenkugeln mit ihren Gedanken aufhalten. So klassisch ist sie dann wohl doch nicht.
Während ich von ihr mehr erfahren möchte, trübt mich eine Aufdeckung von Lex II. dann doch etwas. Die geänderte Situation ist zwar immer noch interessant, doch diese ist dann nicht mehr so verschieden zu anderen Versionen, denen ich bereits begegnet bin.

Es kommt zur großen Beerdigung. Viele DC-Charaktere sind dabei, doch nicht alle, die man oben im Cover sieht. Was wohl auch besser so ist, schließlich ist auch Darkseid darauf abgebildet, was überhaupt keinen Sinn macht.
Dialoge und Rückblenden transportieren Lob und Trauer. Das finde ich gut gemacht. Mal wieder wundere ich mich über Unterschiede zu Bekanntem. So hat Batman hier Kryptonit von Superman selbst erhalten, falls dieser mal durch andere Kräfte manipuliert werden sollte. Der dunkle Ritter erwägt tatsächlich nach Supermans Tod das Kryptonit zu entsorgen, woran heutige Interpretationen von ihm wohl gar nicht erst denken würden.
Für die Unwissenden gilt Clark Kent nun als vermisst. Für seine Verlobte Lois ist diese Situation verständlicher Weise eine große emotionale Belastung. Diese Last tragen auch die Kents sowie eine gewisse Lana, die vermutlich wie in der TV-Serie Smallville eine Schulfreundin Clarks ist und sein Geheimnis ebenfalls kennt. Das Zwischenmenschliche wird hier stark mit glaubhaften Bildern und Worten betont.

Supermans Ableben führt zu einem drastischen Anstieg der Kriminalität, was zur Rückkehr diverser vigilanter Figuren führt. In dem Kontext erfahre ich, dass Superman so eine Art Lizenz zur Kriminalitätsbekämpfung von der Polizei hatte. Über sowas hatte ich noch nie nachgedacht.
Nachvollziehbar ist dafür, dass es Teile der Regierung gibt, die Supermans Leiche untersuchen wollen. Also wird diese gestohlen. Hier bleibt es jedoch nicht nur bei einer Partei, so das am Ende nur eine Diskette mit Clarks DNA geschaffen wird. Gleichzeitig werden danach Begründungen geschaffen, warum man diese Tat nicht einfach wiederholen kann. Dieser Teil ist ein bisschen lahm und enthält einige komische Klone. Letztendlich schnappt sich ein komplett neuer Charakter die Daten und düst ins Weltall. Im nächsten Panel passiert er bereits den Saturn und war danach nicht mehr gesehen. Mal sehen, wann das wieder aufgegriffen wird.
Seltsam sind auch diese Unterweltler, die ich im vorherigen Band noch erfolgreich verschweigen konnte, doch nun zumindest als Randnotiz erwähnt werden sollen. Diese Mutanten leben unter Metropolis und verfügen teilweise über besondere Fähigkeiten. Für mich ein weiteres fremdartiges Puzzlestück, das ich nicht bei Superman vermutet hätte.

Dieser Band zog sich für mich etwas. Er bietet etwa 70% mehr Seiten als der erste Band, doch er bestand dafür auch nicht mehr aus einer einzigen Geschichte, sondern der roten Faden wurde regelmäßig von vielen kleineren Geschichten unterbrochen. Das trübt den Lesefluss, zumal ich viele Gesichter nicht kenne und manche schnell wieder verschwunden sind. Die Hauptgeschichte selbst finde ich jedoch ganz gut. Nur mit dem Ausflug ins Jenseits gegen Ende kann ich mich nicht so richtig anfreunden. Dafür überzeugt die Überleitung zum nächsten Handlungsbogen, wobei ich als Kenner des Covers vom nächsten Band nicht auf die Finte reinfalle. Für manche Dinge muss man eben "live" dabei sein.
 
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The Amazing Spider-Man (2022) Volume 1: World Without Love

Die berühmte Spinnenreihe geht in die sechste Runde. Schon krass, in den letzten neun Jahren kam es viermal zum Relaunch. Mit dem Neustart aus dem letzten Jahr wird man aber wohl keine Neuleser anlocken, der Inhalt richtet sich dann doch zu sehr an erfahrende Comicfans.

So sieht man auf der ersten Seite... irgendwas. Die Situation wird nicht erklärt und man fühlt sich hoffnungslos verloren. Doch das spielt vielleicht auch erstmal keine Rolle, denn nach dem Umblättern ist schon ein halbes Jahr vergangen und es wird nicht weiter auf die erste Seite eingegangen.

Ich komme mir vor als hätte ich eine Zeitreise hinter mir. Mary Jane hat Kinder, Norman Osborne hat Enkelkinder; Peter Parker ist allein, arbeitslos und er scheint großen Groll auf sich und seinem Alter Ego gezogen zu haben. Das Leben ist also so kompliziert wie immer.

Spidey gerät zwischen die Fronten der Gangsterbosse Tombstone und Richard Fisk, dem Sohn des verstorbenen Kingpin. Der Verlauf ist größtenteils typischer Natur, aber zum Ende gibt es einen interessanten Schachzug. Es gibt viel Action und recht viel Blut.
In Peters Privatleben passiert nicht viel, man setzt den Fokus daher auf seinen Freund Randy, dem Sohn vom ehemaligen Kollegen Robbie Robertson. Randy möchte den nächsten Schritt in der Beziehung zu seiner Freundin Janice wagen, die rein zufällig Tombstones Tochter ist. Diese Dynamik zwischen den Figuren beherbergt einiges an Potential.

Es ist nicht gerade schön, Peter so zu sehen, aber es ist gleichzeitig interessant, Peter so zu sehen. Der Einstieg ist verwirrend, zuerst dachte ich hier wird auf ein Ereignis aus einer früheren Spidey-Serie angespielt, aber in einem anderen Forum wurde ich bereits darauf hingewiesen, dass dem nicht so sein soll. Einer der Bosse beweist Köpfchen, was mir sehr gefällt. Nur der austauschbare Cliffhanger am Ende ist lahm. Die Optik ist typisch modern, schöne kräftige Farben, allgemein ganz gut gezeichnet, nur einzelne Panels fallen negativ auf.
 
Beyond gehört doch glaube zur vorherigen Serie dazu. Genauer weiß ich es noch nicht, da noch nicht gelesen.
 
kurzes update von mir. hab 3 neue serien angefangen. alles wie üblich hardcover und alle 3 in deutsch (was mich riesig freut, hätte nicht gedacht nochmal 100 bullets in deutsch zu bekommen)



Der Dunkle Turm
hab die stephen king bücher mit ~14 jahren gelesen und war damals ein riesen fan, hatte aber immer ein bisschen problem mir die welt vorzustellen. gerade dies ist im comic so gut umgesetzt und hat mir auch lust darauf gemacht, mir nochmal die bücher reinzuziehen. bin auch riesen von jae lee (dem zeichner) und liebe es wie er charaktere darstellt. es sollen wohl am ende 7 bände sein, das wird wieder ordentlich ins geld gehen befürchte ich :(

100 Bullets und Lazarus
halt meine haupt genres in so ziemlich allem was ich an fiktion konsumiere: cyberpunk und crime/noir. lazarus hab ich mir auf empfehlung gekauft und es fängt schonmal gut an, so ein bisschen wie game of thrones in einer dystopischen zukunft. 100 bullets kannte ich schon vorher (allerdings nicht zu ende gelesen) und es ist halt nach sin city und abgesehen von den sachen von brubaker (criminal, kill or be killed, fatale usw) meiner meinung nach das beste was das genre zu bieten hat. die zeichnungen von eduardo risso sind auch genau mein ding.
 
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Ah richtig, DC hat unter dem Black Label ja 100 Bullets neu aufgelegt und läuft ja noch. Juni kommt Band 4. Überlege immer noch in die Serie rein zugucken.
 
Spielt das nach Beyond? Dann weiß ich wo ich ansetzen kann.

Ich habe meine Einkäufe nochmal geprüft. Beyond gehört zu Amazing Spider-Man (2018), also die Reihe davor. Zwischendurch kam nur noch Comic Book Day 2021: Spider-Man/Venom.



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100 Bullets und Lazarus
halt meine haupt genres in so ziemlich allem was ich an fiktion konsumiere: cyberpunk und crime/noir. lazarus hab ich mir auf empfehlung gekauft und es fängt schonmal gut an, so ein bisschen wie game of thrones in einer dystopischen zukunft. 100 bullets kannte ich schon vorher (allerdings nicht zu ende gelesen) und es ist halt nach sin city und abgesehen von den sachen von brubaker (criminal, kill or be killed, fatale usw) meiner meinung nach das beste was das genre zu bieten hat. die zeichnungen von eduardo risso sind auch genau mein ding.

Lazarus sehe ich nun auch nicht zum ersten mal, dann haue ich mir mal den ersten Band auf meinen Amazon-Wunschzettel.



Hat ansonsten jemand mal aktuelle X-Men-Reihen gelesen? Ich habe mir mehrere davon geholt, aber ich bin mir nicht sicher, inwieweit man jede für sich lesen kann oder dann doch mehr Vorwissen notwendig ist.

Ich habe nun mehrere Ausgaben oder gar alles zu X-Men (2019), New Mutants (2019), Excalibur (2019), X-Men (2021) und X-Men Red (2022). Doch dann gibt es ja zu diesem Kosmos (oder teilweise zugehörig) ja noch Marauders (2019), X-Force (2019), X-Factor (2020), S.W.O.R.D. (2020), Hellions (2020) und Wolverine (2020). Würde mich nicht wundern, wenn ich trotzdem noch was übersehen habe.
 
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Batman: The Dark Knight (2011B) Volume 1: Knight Terrors

Mal wieder The New 52. Soweit ich mitbekommen habe ist bei Batman neben Green Lantern nicht alles zurückgesetzt worden, es ist nur nicht so ganz klar, welche frühere Ereignisse nun stattgefunden haben oder nicht.
Mir ist auch nicht so ganz klar, mit welcher der vier Batmanreihen man am besten anfängt. Da gibt es Batman and Robin, aber ich kann den vierten Robin nicht leiden. In Batman: Detective Comics soll Joker sein Gesicht abgeschnitten bekommen, das ist nicht gerade etwas, was ich jetzt unbedingt lesen will. Die erste Storyline aus Batman kenne ich bereits durch eine Adaption als Animationsfilm, also fange ich mit Batman: The Dark Knight an. Anfang 2011 erschien übrigens bereits eine neue Comicreihe unter gleichem Titel, die wegen dem Relaunch jedoch schnell wieder eingestampt wurde.

Hier haben wir also einen nicht so neuen Batman, der auch wenig Neues zu bieten hat. Lieutenant Forbes startet eine interne Untersuchung bei der Polizei. Er verdächtig Milliardär Bruce Wayne finanziell Batman zu unterstützen. Desweiteren vermutet er Kooperationen mit Batman innerhalb der Polizei und will dagegen vorgehen. Da ist es schon unfreiwillig komisch, wenn im nächsten Heft Commissioner Gordon nachts auf dem Dach des Polizeireviers steht und hinter ihm das berühmte Bat-Signal den dunklen Himmel erleuchtet. Folgerichtig geht Forbes gegen Gordon vor, doch allzu viel passiert noch nicht.

Ansonsten werden wieder mal zahlreiche Ausbrüche aus der Psychiatrie Arkham Asylum vermeldet. Es folgt eine Aneinanderreihung von Batmans Schurkengalerie gemixt mit einer Injektion, das die Aggressivität steigert und mitunter temporär einen ähnlichen Körperbau wie Bane zur Folge hat. Das erinnert teilweise an das zwei Jahre zuvor veröffentlichte Videospiel Batman: Arkham Asylum. Neu ist hier jedoch ein leicht bekleidetes Bunny Girl, das munter durch den Comic hoppelt und bis auf Sexappeal erstmal nicht viel zu bieten hat. Ihre Identität wird im Laufe des Bandes für den Leser aufgedeckt, ihre Motivation jedoch nicht.

Der erste Handlungsbogen endet nach sieben Heften und der Band bringt noch zwei eigenständige Episoden, wobei die letzte auf den Rat der Eulen eingeht, der in Batman (2011) eingeführt wurde. Vielleicht hätte ich doch lieber mit dieser Reihe anfangen sollen.

Überraschender Weise wird Forbes kurz von Batman bedroht, was mich sehr verwundert. Passt das zum dunklen Ritter? Höchstens wenn der Polizist Dreck am Stecken hat, aber das ist hier ja nicht der Fall. Auch verstehe ich nicht, warum Batman Bane gleich von einer Klippe stürzen lässt, wenn es doch Alternativen gibt.

Optisch ist dieser Band okay, aber sonst bestenfalls nur Durchschnitt. Es gibt viel Action und ein sexy Häschen, womit man vermutlich eine Zielgruppe anlocken möchte, die nicht so viel Wert auf die Handlung liegt. Dann schaue ich doch mal lieber in die anderen Reihen rein, bevor ich hier weiterlese.
 
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Superman: Reign of the Supermen

Supermans Sarg ist leer und es häufen sich Berichte über seine Rückkehr. Doch wie man schon auf dem Cover sieht ist nicht das Original zurück, sondern Metropolis hat vier neue Helden. Das sorgt natürlich für Verwirrung in der Stadt und beim Leser. Zu jedem Neuling möchte man mehr erfahren und dieser Wissensdurst wird vom Comic bis zu einen gewissen Grad besänftigt, doch Unklarheiten bleiben. Hier finde ich es interessant, wie die neuen Figuren im Mittelpunkt bleiben und man unter anderem durch Lois mehr von diesen erfährt.

So gibt es mit Steel einen Charakter, den ich bereits in New 52 gesehen habe. Der ehemalige Waffeningeneur John Henry Irons ist seit Doomsdays Amoklauf verschüttet gewesen und kann sich nun selbst aus den Trümmern eines Hauses befreien. Eine merkwüdige Szene, auch wenn man nicht so genau sagen kann, wie viel Zeit seitdem vergangen ist.
John baut sich ein an Superman erinnerndes Kostüm, das nur aus Stahl zu sein scheint. Dadurch ist zuerst unklar, wieso er damit fliegen kann. Erst als seine Vergangenheit erläutert wird, kann man sich denken was in der Rüstung steckt, aber es wirkt weiterhin als sei diese nur ein Mantel aus Stahl um seiner Haut. Er ist okay, aber für sich genommen ziemlich langweilig.

Als nächstes haben wir einen waschechten Klon. Er stammt aus dem Labor, wo uns noch im letzten Band gezeigt wurde, wie die einzige Person mit Daten über Supermans DNA binnen zwei Panel das Sonnensystem verlassen hat. Woher man nun das Quellmaterial hat bleibt völlig offen.
Der Klon ist vom Erscheinungsbild eher ein Jugendlicher, aber nennt ihn bloß nicht Superboy, dann wird er stinkig. Er liebt es zu sehr im Rampenlicht zu stehen, ist mitunter etwas reizbar und definitiv nicht Clark Kent. Zuerst scheint er über Supermans Fähigkeiten zu verfügen, doch bei einem Kampf am Ende macht ihn so eine Art Stahlseil zu schaffen.
Der Superklon ist meistens ein nerviger, egoistischer Teenager. Hier finde ich zumindest gut gemacht, wie er von einigen Medien ausgenutzt wird.

Wie ein Superman im Retro-Future-Look mit passendem Visor sieht der Möchtegern aus, bei dem ich noch am ehesten erwartet hätte, das er nicht vielleicht doch der echte ist. Das bleibt zunächst unklar, doch ich habe schon den Eindruck, dass der Leser dies erstmal glauben soll. So wurde anscheinend Supermans Geist von seinen Robotern in seiner antarktischen Einrichtung wiederhergestellt... gefunden... wie man dies auch immer bezeichnen will. Jedenfalls verfügt dieser Geist zumindest über einen Teil von Supermans Gedanken, kann sich jedoch nicht an sein Alter Ego erinnern. Schließlich hat er sich seinen alten Körper zurückgeholt.
Dieser Superman ist härter drauf und sorgt schon mal für längere Krankenhausaufenthalte für Kriminelle. Merkwürdiger Weise ist mir hier keine Kritik seitens der Ordnungshüter dazu aufgefallen. Es gibt aber zumindest TV-Berichte und Aussagen vom Personal eines Krankenhauses. Außer der Optik und der übertriebenden Gewaltanwendung hat dieser Charakter nicht viel zu bieten.

Viel interessanter ist da schon der Cyborg. Ein Superman befreundeter Wissenschaftler bestätigt, dass der biologische Teil tatsächlich mit Supermans Zellen übereinstimmt. Das diese Meldung einfach so im TV ausgestrahlt wird ist mir fürs Weltbild zu naiv. Schließlich wurde ja eine große Sache um Supermans DNA gemacht und dann gibt es doch eine Person mit diesem Wissen. Das schreit ja förmlich nach einer Entführung diesen Individuums.
Naja, Cyborgsuperman verfügt ebenfalls über einige Erinnerungen vom Original sowie ähnliche Kräfte sowie einige Gadgets. Seine Art der Informationsbeschaffung ist angenehm erfrischend. Zum Ende hin finde ich diesen als gelungensten, der vier neuen Supermans. Doch es bleibt vollkommen unklar, wo er herkommt und was er denn nun eigentlich genau ist.

Übrigens hatte ich mal kurz nachgelesen, was es hier nun mit Supergirl auf sich hat. Entgegen dem populären Status Quo ist sie zu dieser Zeit hier eben nicht Clarks Cousine, da man großen Wert auf das letzter Sohn Kryptons legte. Ihre Hintergrundgeschichte ist seltsam, belassen wir es dabei, dass sie eine Außerirdische ist, die ebenfalls einige Zeit auf der Kentfarm verbrachte.
Zurück zum eigentlichen Comic; Supergirl taucht kurz zum Anfang auf und ich warte die ganze Zeit auf eine Konfrontation mit wenigstens einem der Neulinge, doch das hebte man sich wirklich bis kurz zum Ende auf.

Zwischendurch wird es befremdlich mit Aliens, die teilweise den Aliens aus der Alien-Filmreihe nachempfunden wurden. Diese sorgen zur Erschaffung eines weiteren Charakters, der bisher noch nicht ganz richtig an Fahrt aufgenommen hat. Doomsday bekommt noch einen kurzen Moment und ganz am Ende tauchen passend zum Cliffhangerabschluss weitere Neulinge ohne weitere Erklärung auf.
Auch wenn dieser Band ein paar Seiten weniger als der letzte zum Tod Supermans hat, ist der Lesefluss bedeutend besser. Es liest sich mehr als eine Einheit, auch wenn hauptsächlich zwischen vier Perspektiven gewechselt wird. Ein gelungenes Kapitel befasst sich sogar mit Clark Kent als Reporter. Der Comic hat mir schon gefallen, doch das Ende kam zu plötzlich und völlig unvermittelt.

Dämlicher Zufall meiner letzten Comicleserei: Spider-Man 2022, Batman 2011 und Superman 1993 haben gemein, dass es eine Frau namens White Rabbit gibt. Die Version im Comic hier hat wenigstens keine Hasenohren.

Ansonsten gefällt mir die Darstellung von Lois Lane hier sehr. Auch wenn hier nachgesagt wird, dass sie oft von Superman gerettet wurde, steht sie erfolgreich auf zwei Beinen und kommt sehr kompetent rüber. Ich finde sie einfach besser als alle Versionen, die ich mal im Fernsehen gesehen haben.
 
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