Dein Horizont ist zu klein. Dass man ein paar Euro mehr Mindestlohn oder Sozialleistungen bekommt, ist sicherlich für die Leute am unteren Spektrum ganz nett aber deren Konsum fließt am Ende über Konsum sowieso wieder größtenteils zurück in die Konzerne.
Ja
Das ist der sinn hinter dem erhöhen der massenkaufkraft und der Grund warum eine Erhöhung des Mindeslohn nicht die Inflation im selben Rahmen steigen lässt.
Unternehmen die Inovativ sind Profitieren davon das sich ärmere Menschen mehr leisten können, da sie mehr Verkaufen. Unternehmen die nicht in der Lage sind ihre Mitarbeiter ordentlich zu entlohnen verlieren Marktanteile.
Und wer entscheidet dann was "sinnvoll" ist und wofür man Geld ausgeben darf und was nicht?
Das entscheidet der Konsument, gerade wenn man begrenzte Finanzielle Mittel hat kauft man eher das was Sinnvoll für einen selbst ist.
Produkte oder Dienstleistungen die nicht Sinnvoll sind verlieren nach und nach Marktanteile und verschwinden.
Also Kapitalismus.
Im Niedriglohnbereich gibt es tatsächlich ziemlich wenig bullshitjobs, weil es am Ende immer billiger ist, niemanden einstellen zu müssen.
Die wirklichen bullshitjobs sind in der Regel über mindestlohn bezahlt.
Wenn es keine Bullshitjobs sind, verdienen sie auch ein Ordentliches Gehalt bei dem man nicht, trotz Vollzeitstelle, gefahr läuft in die Armut zu rutschen.
Entweder Arbeit ist wert getan zu werden, dann muss sie auch eine Wertschätzung mindestens in Höhe des Mindestlohn erhalten. Oder sie ist es nicht wert getan zu werden, dann wird stattdessen andere Arbeit getan, die anständig bezahlt wird. Das lässt sich durch eine Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage erreichen.
Wenn es wirklich so einfach ist, dass man nur ein bisschen umverteilen muss, warum tut die Politik es denn nicht einfach?
Warum zahlt ein Maurer heutzutage an direkten und indirekten Abgaben an den Staat 60%-70% , während ein Konzern vielleicht 1-2% zahlt?
Wenn die staatlichen Institutionen alle vertrauenswürdig sind und die Demokratie funktioniert und die Lösung so simpel und einfach ist, warum passiert es dann nicht?
Weil Personen mit viel Geld, Kampangen und Lobbyismus betreiben um sowas zu verhindern. Du selbst hast dieses Narativ ja schon freudig übernommen und Argumentierst gegen entlastungen für Geringverdiener und für entlatungen für Vielverdiener
Wenn Menschen nicht arbeiten müssen, werden sie auch sinnvolle Arbeit liegen lassen.
Die besser bezahlten bullshitjobs werden hingegen Nachfrage haben, eben weil man dort nicht produktiv sein und einen Mehrwert schaffen muss, was sie recht bequem macht.
Dann muss das Unternehmen durch besseren Lohn, Work/Life Balance oder Arbeitsbedinungen die Menschen überzeugen den Job machen zu wollen.
Wenn es den Unternehmen nicht Wert ist den Job Attraktiver zu gestalten ist er vielleicht weniger Sinnvoll als gedacht.
Gerade da würde ein ordentlicher Mindeslohn helfen. Da das Unternehmen dann zwischen Sinnvollen Job oder Bullshitjob entscheiden muss.
Baue ich einen Hochbezahlten Bullshitjob ab um zwei notwendige Jobs auf Mindeslohn Basis einstellen, oder nicht? So ähnliche Fragen müssen sich Unternehmen dann stellen
Angebot und Nachfrage? Die Menschen fragen nach was sie wollen und die Produzenten und Dienstleister bieten es dann an? Und all das was zwischen Nachfrage und Angebot steht wird dann auf das Notwendigste reduziert.
Wie soll es denn sonst laufen? Bürokraten die zentral planen wohin sich die Volkswirtschaft entwickeln soll?
Das du die Antwort darauf einfach ignoriert hast hier Nochmal :
Klar sollten auch die nominalen Stundenlöhne Allgemein langfristig mit hinreichende hohe aber nicht zu hoher Rate wachsen. Dies sollte möglichst gleichmäßig passieren. Falls sie alle 10 Jahre um den Faktor 2 wachsen sollen, müssten sie jedes Jahr um den Faktor 2^(1/10)=1,07177 wachsen. 7,177% p.a. hätte bei einem Wachstum des inflationsbereinigten BIP je Erwerbstätigenstunde um 0,8% p.a. eine Inflationsrate von etwa 6,327% p.a. zur Folge. Insofern wäre etwas weniger doch sinnvoll. 4,328% p.a. zürden zu einem Inflationsziel von 3,5% p.a. passen.
Müsste man nach der Logik dann nicht einfach den Mindestlohn auf 20 Euro anheben und schon geht es in Richtung Star Trek Zukunft?
Ist das Pferd hier nicht hintenrum aufgezäumt? Hochlohnländer haben ihre höheren Löhne im Verhältnis zu anderen Ländern erhalten, nachdem der technologische Vorsprung erreicht wurde. Der Vorsprung kam nicht dadurch dass die Löhne vorher erhöht wurden.
Auch dazu habe ich dir schonmal geantwortet :
Eine gewisse Lohndifferenzierung ist in der Marktwirtschaft nötig, aber die wird nicht gefährdet, wenn man den Mindestlohn von einem sehr niedrigen Niveau auf ein niedriges Niveau erhöht. Die gesetzliche Lohnuntergrenze liegt vernünftigerweise im Intervall 25% bis 30% der volkswirtschaftlichen Produktivität. Diese liegt in Deutschland bei 65,25€ je Stunde. Bei diesen Preisverhältnissen läge ein vernünftiger Mindeststundenlohn im Intervall sogar zwischen 16,31 € bis 16,81 €. Dieser Intervall muss durch die Energiekrise leicht gesenkt, da ein kurzfristigtes sinken des BIP zu erwarten ist. Weshalb ein anpeilen von 15€ Mindestlohn erstmal vernüftiger ist. Ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau wäre das ein erheblicher Anstieg, das muss man also über mehrere Jahre staffeln.
12 Euro Mindestlohn ist schon ganz gut.
Das sind gerade mal etwa 18% volkswirtschaftlichen Produktivität pro Stunde und damit 7% unter, der unteren, grenze von einen Vernüftigen Intervall von 25% bis 30%.
Wenn das wirklich so ist, warum werden dann so viele Produktionsstätten nach Osteuropa oder Asien verlegt?
Die Forschung und Innovation kann man im digitalen Zeitalter fast überall auf der Welt erbringen. Die technische Umsetzung setzt zwar ebenfalls ein gewisses Können und Wissen voraus aber schlauer als Osteuropäer und Asiaten sind wir nicht.
Weil dort das passiert ist, was ich hier forder. Z.b. China Schau dir mal dort das Wachstum der Löhne an. Man muss genug Geld in die Hand nehmen und sinnvolle Arbeit zu finanzieren. Bei sehr hoher Arbeitslosigkeit kann man auch vorübergehend Arbeit fnanzieren, die nicht an sich sinnvoll ist, aber Massenkaufkraft schafft die dann für die Dinge ausgegeben wird, die den jeweils Beschäftigten sinnvoll erscheint. Wenn zu wenig nominale Kaufkraft im Umlauf ist muss mehr nominale Kaufkraft ins System gepumpt werden. Die Wachstumsrate der Löhne ist dabei auch ein wichtiges Indiz dafür, ob Geld- und Fiskalpolitik eher expansiver oer eher restriktiver werden sollten. In China hatten die Unternehmen einen Überschuss der Ausgaben über die Einnahmen, weil sie viel investiert haben. Sowas hatten wir auch schon in den 1960ern, wenn auch nicht ganz so kräftig. In China weisen die Unternehmen eine jährliche Neuverschuldung von über 10% vom BIP auf und die privaten Haushalte weisen eine entsprechend hohe Ersparnisbildung auf, der Staatshaushalt ist etwa ausgeglichen.
Es sei eine Skala eingeführt von -1.0 für linksextrem bis +1.0 für rechtsextrem. Linksextrem sei die Einschätzung, dass der Markt immer falsch liege und die Politik daher nichts freien Märkte überlassen dürfe. Rechtsextrem sei die Einschätzung, dass der Markt immer recht habe. Die Politik dürfe sich daher nicht in nichts einmischen, was auch nur entfernt eine wirtschaftliche Frage ist.
Länder, die Politik von rechten Rand verfolgt haben, entwickelten sich schlecht und leiden teilweise unter dem Phänomen, dass die Bevölkerung schneller wächst als die Wirtschaft, die Armut also absolut zunimmt. Am besten entwickelt haben sich Länder, die eine gesunde Skepsis gegenüber dem Markt haben und daher gewichtigen Einfluss auf wichtige wirtschaftliche Fragen wie die Einkommensentwicklung nehmen, unzählige Details aber doch dem Markt überlassen, da es natürlich gewisse Grenzen bei der Steuerungsfähigkeit gibt
Die Wettbewerbsituation in unterentwickelten Volkswirtschaften kommt dem neoklassischem Ideal einer Marktwirtschaft wohl am nächsten, doch sie steht für Stillstand statt für wirtschaftliche Entwicklung. Für wirtschaftliche Entwicklung braucht es hohe Investitionsausgaben, inbesondere hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Diese Kosten können jedoch nur größere Unternehmen stemmen, die nicht selten eine marktbeherrschende Stellung aufweisen. Hohe Wettbewerbsintensität kann ein Wachstumshemmnis sein, geringere Wettbewerbsintensität hingegen kann, sofern sie nicht entartet, die wirtschaftliche Entwicklung beschleunigen.
Dem Staat kommt im Entwicklungsprozess eine wichtige Koordinierungsfunktion zu. Er kann Maßnahmen ergreifen, um eine wirtschaftliche Entwicklung in Gang zu setzen und in ein schlüssiges Gesamtkonzept einzubetten. Dort, wo hohes Entwicklungspotential existiert, kann er die investive und konsumptive Nachfrage fördern. Dort, wo leistungslose Einkommen anfallen, kann er diese durch Steuern abschöpfen.
Der Marktglaube und das Fehlen staatlicher Strukturen sind zwei wesentliche Gründe dafür, dass Palästina deutlich weniger entwickelt ist als Isreal und dafür, dass dieser Abstand womöglich noch weiter anwächst.
Ein hohes stabiles Wachstum der Nominallöhne, dass moderat oberhalb des Wachstums der realen Produktivität liegt, ist eine notwendige Bedingung für eine gute wirtschaftliche Entwicklung. Die Höhe der Reallöhne ist am Ende durch die reale Produktivität begrenzt.