Bedingungsloses Grundeinkommen - würdet ihr dann noch arbeiten gehen?

Würde ihr bei bedingungsloses Grundeinkommen arbeiten gehen?

  • Ja, natürlich!

    Stimmen: 126 79,2%
  • Nein würde sich dann nicht mehr lohnen

    Stimmen: 33 20,8%

  • Stimmen insgesamt
    159
Es wird eben nach unten getreten, weil das einfacher ist, als sich mal grundsätzliche Fragen zu stellen. Irgendwo muss man sich selber rechtfertigen, wenn man die ganze Woche arbeiten geht und trotzdem knapsen muss. Also redet man sich dann ein, besonders wertvoll zu sein.
Im Grunde genommen hängt es nachher am Geld, weil man mitziehen muss. Zum Feiern am Wochenende braucht man Geld und die Family muss auch versorgt werden. In D ist es auch üblich, dass man zu alles und jedem Versicherungen hat, um sich stark zu fühlen. Dann kommen noch die Handyverträge das Sky-Abo usw. usw.
Es geht bei der Ablehnung gegen Alg2-Emfänger auch nicht wirklich um Faulheit, sondern darum, dass die in einer kapitalistischen Gesellschaft am wenigsten haben und daher ganz unter stehen. Insgeheim weiß jeder, dass Reichtum nicht zwingend auf Leistung beruht. Die Abstiegsangst und das "soweit unten bin ich aber nicht" tun da ihr übriges. Umgekehrt labern manche Alf2-Empfänger auch ziemlichen Mist, um sich selber besser darzustellen. Manchen Zeitgenossen ist das nicht klar und die fühlen sich dadurch provoziert.
Das ist das Perverse: Anstatt für sich selbst MEHR zu fordern, lassen sich diejenigen, die arbeiten und wenig verdienen, von Politik und anderen Akteuren dazu einspannen, für die Ärmsten NOCH WENIGER zu verlangen. "Lieber geht es jemandem noch schlechter als mir, als dass es mir selbst besser gehen könnte".

Dass Reichtum nichts mit Leistung zu tun hat, weiß im Grunde genommen jeder, der mit offenen Augen durch die Welt läuft. Zumal allein die Vorstellung absurd ist, dass jemand wie Jeff Bezos soviel tüchtiger war als jemand, der "nur" 2000 Euro netto verdient. Dazu all die BS-Jobs und dann noch Sachen wie kürzlich die Bayonetta 3-Synchronsprecherin, die sich aufgeregt hat, weil ihr ein Stundenlohn von 1000 Dollar zu wenig war, und Leute haben sie unterstützt, lol. Geld ist eine reine Illusion, an der aber jeder mitmacht, auch dadurch, dass tabuisiert wird, offen über's eigene Gehalt zu sprechen.

Wie gesagt, es muss erst richtig krachen, bevor sich was ändern wird. Ist in Deutschland leider immer so. Norstream 2? Erst der Ukrainkrieg hat dafür gesorgt, dass es beendet wird. Klimawandel? Noch wird nicht genug getan, auch hier wartet man auf irgendeinen Dammbruch. Corona? Erst mussten Krankenhäuser und Intensivstationen überfüllt sein, ehe konsequente Maßnahmen durchgesetzt wurden. Vorrausschauend handeln ist etwas, das unserer Politik schlichtweg unmöglich erscheint, und auch jetzt gerade wiederholt Scholz genau das: Verkauft einen Teil des Hamburger Hafens an China, direkt rein in die nächste Abhängigkeit. Einfache, kostengünstige Verbesserungen wie ein Tempolimit auf Autobahnen? Wird auch blockiert. Und selbst Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine werden vor allem von Deutschland, von Scholz gebremst, weil kurzfristig gedacht wird. Ich traue Scholz ja mittlerweile zu, dass sein gestriges Gerede von wegen Marshall-Plan für die Ukraine nur Show ist, weil er davon ausgeht, das nie tatsächlich finanzieren zu müssen, wenn Russland den Krieg gewinnt - Scholz tut jedenfalls alles, um Putin zu helfen.

Zurück zum Anfang: Zentrales Problem ist, dass in Deutschland das schiere Konzept des "Jobs" viel zu sehr hochgehalten wird. Die Menschen definieren sich über ihre Arbeit und wissen teilweise gar nichts mit sich selbst anzufangen, hätten sie keine Arbeit. Dabei sollte doch das Ziel sein, dass irgendwann in der Zukunft niemand mehr arbeiten muss, sondern alle das tun können, was sie wirklich tun wollen. Insofern finde ich es doppelt problematisch, Grundsicherungsempfängern Faulheit vorzuwerfen - irgendwas tun auch die. Nur bringt es kein Geld. Und darum dreht sich leider bei viel zu vielen Menschen alles.
 
Zählt das BGE dazu?
Wem willst du überhaupt ersmal wieviel genau zahlen? 1500€ ab Geburt? 2000€ ab 18? nur Deutsche Staatsbürger? Auch Flüchtlinge? Bisschen Futter muss da schon her.
Warum sollte ich meine Roboterfirma in Deutschland hinstellen wenn sie in Polen ohne Automatensteuer arbeiten und wieviele Roboter sind da zu welchem Monatssatz kalkuliert um 1 BGE zu finanzieren? Wenn ein Roboter 5 Leute ersetzt sind dafür bei 1500€ BGE dann jeden Monat 7500€ zu bezahlen?
Was ist die Grundlage für nimmt Arbeitsplätze weg z.B. bei der Automobilfertigung? Ford 1918 oder Tesla 2020 und alles ab da wird gezählt?

Wahrscheinlich ist die Lösung laut der Linken am Ende irgendeine Sozialistische Weltregierung.


Im Grunde genommen ist das Star Trek System deshalb so gut, weil es den Anreiz für Kriminalität senkt.

Der Nachteil davon Star Trek als Beispiel zu nehmen ist, dass es eine utopische Phantasiegeschichte ist, auch wenn ich Star Trek eigentlich mag.

Bei uns läuft allerdings immer noch die Kapitalismusschiene, wo es ums "haben" geht. Solange man davon nicht wegkommt, bleibt es schwierig.

In Star Trek haben sie das "Haben"aber nicht überwunden. Es gibt nur praktisch betrachtet unendlich viele Ressourcen ohne externe Kosten wie Umweltverschmutzung.

Den Luxus haben wir nicht

Der technische Fortschritt stellt also nicht zwangsläufig einen Fortschritt für die Lebensverhältnisse der Masse der Menschen da.

Der techische Fortschritt wird massiv überschätzt. Auf absehbare Zeit werden KI und Roboter viele Jobs nicht ausüben können.

Und bei der KI habe ich sowieso den Eindruck, dass die meisten Ressourcen in Gesichtserkennung, Zensuralgorithmen und soziale Kontrolle usw. gesteckt werden und dass social Media und Smartphones und eher ablenken und unproduktiver machen.

Viele andere Fähigkeiten von uns als Gesellschaft wie z.b. Infrastruktur zu bauen und instand zu halten, Krankenversorgung, öffentliche Verwaltung usw werden insgesamt eher konstant weniger Leistungsfähig.

Ja gut, man könnte das ändern durch einen entsprechenden politischen und kulturellen Wandel wieder mehr in Richtung Freiheit, Wettbewerb Leistungsgesellschaft und familienorientierter Politik

Aber mit dem aktuellen politischen Personal und dem jetzigen Kulturbetrieb wäre das natürlich nicht möglich. Eine freiere meritokratische Gesellschaft ist ja auch für die Leute an der Macht unbequem.

Und da die mittelmäßigen Leute an der Spitze können es halt nicht leisten den Lebensstandard der Menschen zu erhöhen. Sie schaffen es auch nicht den derzeitigen zu halten.

Das sieht man ja aktuell an der Inflation und den Energiepreisen. Wobei ja schon vorher eher der Grundtenor war, dass die Politik gar nicht mehr versuchen will den Lebensstandard zu erhöhen sondern genau das Gegenteil angestrebt hat, nämlich gezielt daran gearbeitet hat, den Lebensstandard der Bevölkerung und ihre individuellen Freiheiten zu reduzieren.

BGE und hohe Mindestlöhne kann man sich also ohnehin abschminken.

Vielleicht haben wir nominal auch höhere Löhne aber ist ja egal wenn man sich weniger dafür kaufen kann.

Im Gegenteil werden wir eher länger für den selben Lebensstandard arbeiten müssen.

Es wird immer noch mit Angst gearbeitet und - ich wiederhole mich - die Bedürftigen gegen den Geringverdiener ausgespielt.

Heutzutage muss man keine großartige Angst haben arbeitslos zu sein und kein Einkommen zu haben. Man kann es sich halt nur nicht ohne Arbeit bequem machen.

Und wenn einem der eine Job nicht gefällt, sucht man sich halt was anderes. Aktuell sind die Bedingungen dazu gut. Ich verstehe also das Geheule nicht.

Im Grunde genommen ist die ganze Denkweise mit Geldanhäufen bei ins etwas fehlgeleitet.

Sparsamkeit ist eine gute Sichtweise. Sie schafft Sicherheit und spart Ressourcen und schafft Handlungsspielraum für die Zukunft und ermöglicht dauerhaften sozialen Aufstieg.

Ich sehe immer bei XY ungelöst, dass irgendwelchen Omas Hunderttausende von Euros abgezockt werden. Aber was hat man eigentlich davon, dass man mit 80 alleine in der Wohnung/Häuschen wohnt, soviele Schätze gehortet hat und eigentlich nur noch in Angst lebt, dass einem jemand was klaut?

Mein erster Gedanke war es, dass derjenige bestraft werden muss, der eine alte Omi beklaut, anstatt einer ehrlichen Arbeit nachzugehen und zur Gesellschaft beizutragen.

Interessant dass dein erster Gedanke zu sein scheint, dass die Omi dumm ist und sie gar nicht soviel besitzen sollte.

Meine persönliche Meinung ist, dass es anderen scheißegal sein soll was wer mit seinem privaten Eigentum macht oder halt nicht .

Dann lieber sein Geld immer ausgeben und den Geldkreislauf am Laufen halten und notfalls das BGE in der Hinterhand haben.

Naja ich verstehe schon worum es hier eigentlich geht. Es geht darum, hirnlos in den Tag reinleben zu können, sich ein bequemes Leben machen zu können und dann den weniger faulen und kurzsichtigen Leuten in der Gesellschaft über den Staat in die Tasche greifen zu können, wenn man droht mit dieser parasitären Lebenseinstellung auf die Fresse zu fliegen.


Also fallen Leute mit mittleren gesundheitlchen Schäden schon raus, weil die keine 60 Stunden die Woche arbeiten können. Ältere Leute fallen sowieso schon raus, weil man die nicht mehr richtig hinbiegen kann usw.. Die setzt man dann nur noch bei Verzweiflungsjobs ein wie Burger King, weil sie spätestens dort auf Durchzug schalten, weil sie keine Alternative haben. Bei jungen Leuten muss wiederum alles stimmen, sonst ist das zuviel Aufwand für den Arbeitgeber usw.. Wenn man allerdings einen jungen Menschen hat, der bereits weiß wie man sich organisiert und präsentiert und wie man lernt ... dann wird der/die kaum eine Ausbildung in einer versifften Klitische anfangen, sondern sich etwas Anderes suchen.

Startrek als Maßstab für eine real existierende Gesellschaft, technologische Allmachtsphantasien, Privateigentum abschaffen, Omis enteignen, 60 Stunden als durchschnittliche Arbeitszeit., Die bösen Unternehmer und Kapitalisten die alle grenzenlos ausbeuten.

Es gibt in der Gesellschaft genug zu tun und wenn man nicht seinen Beitrag leisten will obwohl man es könnte, liegt man anderen auf der Tasche.

Ist doch im Kern genau die selbe Bourgeoisie Lebenseinstellung die man den bösen Kapitalisten vorwirft. Deswegen beuten die Sozialisten ihre Mitmenschen auch viel schkimmer aus als die schlimmsten Kapitalisten wenn sie an der Macht sind

Das Bürgergeld wären nur 50€ mehr als das Harz4 Geld.
Aber ich würde natürlich weiter arbeiten. Das Geld würde hinten und vorne nicht reichen. Was sind schon 500 Bürgergeld. Das ist praktisch schon meine Miete.

Also 500 Euro wären für mich in meiner Zeit als Facharbeiter viel gewesen . Soviel hatte ich nach der Warmmiete nicht übrig, als Student sowieso nicht.

In einer vernünftigen Gesellschaft die ihren Mitgliedern eine bessere Zukunft verspricht,
 

Schätze das wird sich noch hinziehen mit dem Bürgergeld

Das Bürgergeld ist für Lanzeitbetroffenen nicht einmal eine große Verbesserung. Man regt sich medial eigentlich nur über das Schonvermögen in der Schonfrist auf. :) Ich nehme mal das Zitat raus: "Eine vierköpfige Familie soll mit einem Schonvermögen von 150.000 Euro trotzdem Anspruch auf das Bürgergeld haben, während eine andere junge Familie hart arbeitet und Steuern zahlt, um das Bürgergeld zu finanzieren."

Klingt toll, aber nur, wenn man nicht genau hinschaut. Wir reden hier - so wie ich das verstanden haben - nur von einer verlängerten Übergangszeit. Wer bereits jetzt in Alg 1 geht, der bekommt selbst mit 1.000.000€ Vermögen sein Arbeitslosengeld und das berechnet sich nach dem letzten Gehalt ... bis die Frist vorbei ist. Das ist übrigens dadurch finanziert, dass er oder sie vorher eingezahlt hat und das "Vermögen" wurde nicht geschenkt, sondern vorher selber eingenommen und versteuert. Die vierköpfige Familie hat dann noch jeweils ein "Vermögen" von 35.000€. Toll. Klasse. ;) Als nächstes kommt die Familie mit 8 Kindern als Beispiel.

Daher hatte ich oben auch gesagt, dass ich ein bedingsloses Grundeinkommen eher nicht sehe, wenn schon beim Bürgergeld so abgedreht wird.​
 
Wer bereits jetzt in Alg 1 geht, der bekommt selbst mit 1.000.000€ Vermögen sein Arbeitslosengeld und das berechnet sich nach dem letzten Gehalt ... bis die Frist vorbei ist
Das ist aber auch legitim, für alg muss derjenige auch eingezahlt also entsprechend gearbeitet haben. Ich finde Leute die nie arbeitslos werden und durchgehend arbeiten sollten auch etwas zurück bekommen. Sagen wir nach 5 Jahren einen Teil davon nach 10 Jahren wieder einen Teil. Wie viel sollen andere entscheiden, fände das nur fair.
 
Das ist aber auch legitim, für alg muss derjenige auch eingezahlt also entsprechend gearbeitet haben. Ich finde Leute die nie arbeitslos werden und durchgehend arbeiten sollten auch etwas zurück bekommen. Sagen wir nach 5 Jahren einen Teil davon nach 10 Jahren wieder einen Teil. Wie viel sollen andere entscheiden, fände das nur fair.

Das ist der springende Punkt. Es ist eine Versicherung in die ich (im Zweifelsfall gegen meinen Willen) einzahlen muss. Man kann nicht verlangen dass da jemand einzahlt und gleichzeitig keinen Anspruch auf die Versicherungsleistung hat.

Man kann aber gerne darüber diskutieren, ob man den Menschen die Wahl lässt dort einzuzahlen und einen Anspruch zu haben, oder eben nicht.
 
Man kann aber gerne darüber diskutieren, ob man den Menschen die Wahl lässt dort einzuzahlen und einen Anspruch zu haben, oder eben nicht.
So funktionieren Sozialsysteme nicht. :) Wenn man diese abschaffen möchte oder grundsätzlich in Frage stellt, dann gehört das in einen anderen Thread.

Das ist aber auch legitim, für alg muss derjenige auch eingezahlt also entsprechend gearbeitet haben.
Genau und deshalb habe ich das oben auch genauso geschrieben.
Geringverdiener haben z.B. kein Vermögen und deren Alg 1 ist meistens schon im Alg2 Bereich ... von daher sind diese ganzen Anti-Bürgergeld-Argumente extrem konstruiert, weil es da um langjährigen Gutverdiener mit Kindern m Haus geht, die angeblich einen auf "jetzt mache ich mal eine Weile arbeitslos" machen. Wird es auch geben, aber das geht schon im jetztigen System. Man muss immer aufpassen, dass man nicht wegen konstruierten Fällen alle Hilfsmaßnahmen abschafft, denn im Endeffekt gibt es immer ein paar Menschen, die etwas ausnutzen. Bei Steuernachlässen oder -rückzahlungen gibt es da aber ganz andere Baustellen.

Ich finde Leute die nie arbeitslos werden und durchgehend arbeiten sollten auch etwas zurück bekommen. Sagen wir nach 5 Jahren einen Teil davon nach 10 Jahren wieder einen Teil. Wie viel sollen andere entscheiden, fände das nur fair.
Ich bekomme für die Arbeit Gehalt und weiß jetzt nicht so genau, wieso ich jetzt was zurückbekommen soll. Das gleiche Argument könnte ich dann bei der Krankenversicherung bringen. Nach dem Motto: ich war 10 Jahre nicht beim Arzt, jetzt möchte ich etwas zurück. Aber wie gesagt, Abschaffung von Sozialsystemen ist eigentlich das Gegenteil vom Threadthema.
 
Das ist aber auch legitim, für alg muss derjenige auch eingezahlt also entsprechend gearbeitet haben. Ich finde Leute die nie arbeitslos werden und durchgehend arbeiten sollten auch etwas zurück bekommen. Sagen wir nach 5 Jahren einen Teil davon nach 10 Jahren wieder einen Teil. Wie viel sollen andere entscheiden, fände das nur fair.
Nennt sich Rentenanspruch, dieser ist höher wenn du nie Arbeitslos warst. Alg1 ist dabei noch weniger schlimm, wenn du dieses Beziehst erhälst du nur 20% weniger Rentenanspruch für die Zeit welche du arbeitslos warst. Vier Monaten Alg1 bringt bei einem vorherigen Bruttoverdienst von 3.000 Euro ein Minus bei der späteren Monatsrente von etwa 2 Euro.
Bei Hartz4 hingegen kommt nichts in die Rentenkasse, was deine Ansprüche auf Rente stark senkt. Paar Jahre Hartz4 und Alterarmut ist sehr wahrscheinlich
 
Ja die Arbeitslosenversicherung, wie alle Versicherungen ist man der Blöde wenn nichts passiert. Versicherungen Wetten ja darauf, dass dir nichts passiert, du wettest dagegen, deshalb schließt man eine ab. Am Ende gewinnen statistisch die Versicherungen immer, sieht man an deren Gewinnen aber ist quasi ein umgekehrtes Glücksspiel für die Einzelperson, ein Pechspiel, das einen absichert für die Eventualität. (Wobei bei der Arbeitslosenversicherung wäre ich mir nicht so sicher, dass diese Einzahlbeträge überhaupt ausreichen, um die Arbeitslosen und in weiterer Folge auch Hartz IV oder bald Bürgergeldempfänger zu finanzieren, wahrscheinlich nicht)

Ich persönlich habe auch schon viel viel viel mehr in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt als ich herausbekommen habe aber man muss auch sehen, dass der Betrag nicht sehr hoch ist, zumindest hier in Österreich nicht, hätte ich die freie Wahl würde ich vielleicht dennoch die paar Prozent meines Bruttos weiterhin einzahlen. Wir haben definitiv ein besseres System als die USA was die Sozialversicherungen angeht, zwar verdienen wir auch weniger im Schnitt(ok abseits der katastrophal bezahlten Mindestlohn Jobs in den USA) aber wir haben halt auch ein Safety-Net für den Fall der Fälle.
 
So funktionieren Sozialsysteme nicht. :) Wenn man diese abschaffen möchte oder grundsätzlich in Frage stellt, dann gehört das in einen anderen Thread.

Ich beschreibe wie eine Versicherung ist. Wenn die Arbeitslosenversicherung aber gar keine Versicherung ist, sondern primär ein Umverteilungssystem dann muss man das Format definitiv überarbeiten und den Leuten auch ehrlich sagen was es ist.
 
Ich beschreibe wie eine Versicherung ist. Wenn die Arbeitslosenversicherung aber gar keine Versicherung ist, sondern primär ein Umverteilungssystem dann muss man das Format definitiv überarbeiten und den Leuten auch ehrlich sagen was es ist.

Nach deiner Logik wäre die Krankenversicherung aber ebenfalls ein Umverteilungssystem, weil unterschiedliche Beiträge und unterschiedliche Inanspruchnahmen. Das müsste man dann - nach deiner Logik - ebenfalls überarbeiten. Ich muss nochmal betonen, dass eine generelle Überarbeitung oder Abschaffung dieser Bereiche nicht Threadthema ist.
Das Bürgergeld ist deshalb noch interessant, weil es um eine Veränderung von Alg 2 geht, genauso wie das BGE.

Nennt sich Rentenanspruch, dieser ist höher wenn du nie Arbeitslos warst.

Mist, dieses offensichtliche Argument ist mir nicht oben eingefallen. Grrrr. Danke für den Hinweis. :goodwork:

...
Bei Hartz4 hingegen kommt nichts in die Rentenkasse, was deine Ansprüche auf Rente stark senkt. Paar Jahre Hartz4 und Alterarmut ist sehr wahrscheinlich

Genau. Auch deswegen halte ich es für unwahrscheinlich, dass ein Ehepaar mit zwei Kindern "aus Spaß" mal eine Weile auf Bürgergeld bis zur Toleranzgrenze macht.

Ja die Arbeitslosenversicherung, wie alle Versicherungen ist man der Blöde wenn nichts passiert. Versicherungen Wetten ja darauf, dass dir nichts passiert, du wettest dagegen, deshalb schließt man eine ab. Am Ende gewinnen statistisch die Versicherungen immer, sieht man an deren Gewinnen aber ist quasi ein umgekehrtes Glücksspiel für die Einzelperson, ein Pechspiel, das einen absichert für die Eventualität.
Das mit dem Glücksspiel hat Ned Flanders auch gesagt, bevor der Hurrican sein Haus zerstört hat, aber das ist eine andere Diskussion.

(Wobei bei der Arbeitslosenversicherung wäre ich mir nicht so sicher, dass diese Einzahlbeträge überhaupt ausreichen, um die Arbeitslosen und in weiterer Folge auch Hartz IV oder bald Bürgergeldempfänger zu finanzieren, wahrscheinlich nicht)

Nein, Sozialausgaben machen einen großen Teil des Haushalts aus, wie in unseren Nachbarländern übrigens aus.

Ich persönlich habe auch schon viel viel viel mehr in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt als ich herausbekommen habe aber man muss auch sehen, dass der Betrag nicht sehr hoch ist, zumindest hier in Österreich nicht, hätte ich die freie Wahl würde ich vielleicht dennoch die paar Prozent meines Bruttos weiterhin einzahlen. Wir haben definitiv ein besseres System als die USA was die Sozialversicherungen angeht, zwar verdienen wir auch weniger im Schnitt(ok abseits der katastrophal bezahlten Mindestlohn Jobs in den USA) aber wir haben halt auch ein Safety-Net für den Fall der Fälle.
Dieses Abfederung gehört eben zur sozialen Marktwirtschaft.
 
Noch mal: Entweder es ist eine Versicherung, dann zahlt sie eben sobald das versicherte Risiko eintritt (ganz egal ob ich nebenbei auf 10 Mio € cash sitze) oder es ist eben keine Versicherung, sondern irgendwas anderes.
 
Noch mal: Entweder es ist eine Versicherung, dann zahlt sie eben sobald das versicherte Risiko eintritt (ganz egal ob ich nebenbei auf 10 Mio € cash sitze) oder es ist eben keine Versicherung, sondern irgendwas anderes.
Schon jetzt wird Alg 1 bezahlt, was sich an deinem letzten Gehalt berechnet und einer Mindesteinzahldauer orientiert und dein Kontostand interessiert nicht. Von daher ist doch alles geklärt. Solltest du das grundsätzlich in Frage stellen, dann mache bitte einen eigenen Thread auf.
 
Die Sozialversicherung sind auch ein Punkt bei dem ich mich Frage ob das langfristig so funktionieren kann und warum ich das BGE anzweifele.

Die mit Abstand größten Posten im Haushalt der Staaten sind die Verpflichtungen für Renten- und Pensionszahlungen.

Die Lebenserwartung ist gestiegen, über 80 zu werden nichts besonderes. Viele beziehen noch 20-30 Jahre oder länger ihre Altersbezüge.

Und bei Millionen Menschen sind diese tatsächlich ähnlich hoch oder höher als bei Menschen die Vollzeit arbeiten.

Die Schul und Ausbildungszeiten werden ebenfalls immer länger. 13 statt 10 Jahre. Nach der Ausbildung nochmal studieren oder ein Zweitstudium oder hier und da noch ein Sabbatical oder soziales Jahr im sich selbst zu finden.

So dass die Zeit der ersten Vollzeit Erwerbstätigkeit bei immer mehr Menschen um fast ein Jahrzehnt nach hinten verschoben wird.

Wahrscheinlich läuft es doch am Ende darauf hinaus, dass man allen die zu alt oder krank sind eine Grundsicherung auf Sozialhilfeniveau zahlen muss, weil sonst die Beiträge zu hoch und Ausgaben zu gewaltig werden

Und wer im Alter etwas darüber hinaus haben will, muss halt privat vorsorgen.

Auf jeden Fall wird man sich kein BGE erlauben können, sondern in einer Gesellschaft in der es genug Arbeit gibt, wird auch jeder der Arbeiten kann auch arbeiten müssen.

Wenn ihr einen besseren Lebensstandard auch in Zukunft wollt, solltet ihr euch sowieso lieber um Inflation, Fachkräftemangel, die Verlagerung von Unternehmen ins Ausland und Energiepreise sorgen machen.

Wichtig ist, dass der Wohlstand überhaupt erst erwirtschaftet wird, dann kann man sich überlegen wie man ihn in Zukunft verteilt und nicht in umgekehrter Reihenfolge.
 
Noch mal: Entweder es ist eine Versicherung, dann zahlt sie eben sobald das versicherte Risiko eintritt (ganz egal ob ich nebenbei auf 10 Mio € cash sitze) oder es ist eben keine Versicherung, sondern irgendwas anderes.

Um deine Frage mal simpel genug zu beantworten, es ist natürlich KEINE Versicherung im herkömlichen Sinn als gewerbliche Dienstleistung.
Es ist ein gesellschaftsbedingter Pflichtbeitrag.

Wen du dich von diesen Beiträgen befreien willst, ist das ganz einfach. Verlass diese Gesellschaft.
Hab gehört das in Brasilien grad ein frischer Wind of Change von Links weht
 
Die Sozialversicherung sind auch ein Punkt bei dem ich mich Frage ob das langfristig so funktionieren kann und warum ich das BGE anzweifele.

Die mit Abstand größten Posten im Haushalt der Staaten sind die Verpflichtungen für Renten- und Pensionszahlungen.

Das ist aber auch sinnvoll, dass das Geld an die Leute geht. Ist in vielen westlichen Ländern so.

Die Lebenserwartung ist gestiegen, über 80 zu werden nichts besonderes. Viele beziehen noch 20-30 Jahre oder länger ihre Altersbezüge.

Und bei Millionen Menschen sind diese tatsächlich ähnlich hoch oder höher als bei Menschen die Vollzeit arbeiten.

Das ist aber eigentlich etwas, was für das BGE spricht. Es ist völlig sinnbefreit, dass der Staat den Leuten 30 Jahre lang nach Arbeitsende Luxusrenten bezahlt, zumal auch die Reichen Pflegegeld usw bekommen. Das könnte man auf Dauer in so eine Art BGE+ transferieren. Wer viel Geld hat, der sorgt sowieso noch zigfach privat war.


Die Schul und Ausbildungszeiten werden ebenfalls immer länger. 13 statt 10 Jahre. Nach der Ausbildung nochmal studieren oder ein Zweitstudium oder hier und da noch ein Sabbatical oder soziales Jahr im sich selbst zu finden.
Hat jetzt mit BGE nichts zu tun, wiedie meisten deiner Einzelsätze übrigens.

So dass die Zeit der ersten Vollzeit Erwerbstätigkeit bei immer mehr Menschen um fast ein Jahrzehnt nach hinten verschoben wird.
Ein Jahrzehnt lang zu studieren gibt es zwar, aber das ist jetzt nicht die zu planende Norm. Im Grunde genommen ist das ein ganz anderer Themenkomplex, bei dem man mal ranmüsste. Spricht aber nicht gegen das BGE.

Wahrscheinlich läuft es doch am Ende darauf hinaus, dass man allen die zu alt oder krank sind eine Grundsicherung auf Sozialhilfeniveau zahlen muss, weil sonst die Beiträge zu hoch und Ausgaben zu gewaltig werden
Angesichts der allgemeinem Geldverbrennung und dessen Lagerung auf Konten, sehe ich da weniger ein Problem.


Und wer im Alter etwas darüber hinaus haben will, muss halt privat vorsorgen.
Yo, siehe oben.


Auf jeden Fall wird man sich kein BGE erlauben können, sondern in einer Gesellschaft in der es genug Arbeit gibt, wird auch jeder der Arbeiten kann auch arbeiten müssen.

Da wir hier keinen zum Arbeiten zwingen, wird es darauf hinauslaufen wie die Umfrage hier zeigt. Die meisten werden sowieso arbeiten, um sich etwas leisten zu können. Du darfst nicht vergessen, dass viele Leute bei uns schon so nicht arbeiten, die gar kein HartzIV beziehen. Da kommt der Staat gar nicht ran. Und wer partout nicht arbeiten kann ist eh raus und die paar Leute die bewusst auf HartzIV machen, die will eigentlich auch keiner als Angestellte haben. Wir können uns BGE ziemlich locker erlauben, weil die meisten großen Unglücksszenarien sowieso schon da sind.

Wenn ihr einen besseren Lebensstandard auch in Zukunft wollt, solltet ihr euch sowieso lieber um Inflation, Fachkräftemangel, die Verlagerung von Unternehmen ins Ausland und Energiepreise sorgen machen.

Das Gleiche könntest du auch zu den 100 Milliarden EXTRA für die Bundeswehr sagen, neben den üblichen 70 Milliarden jährlich. Bei mehr Iinflation hat der Staat übrigens mehr Einnahmen und kann die in ein BGE stecken, was übrigens auch Vorteile bringt, aber die möchte eh keiner wahrhaben. Die Reichtum in Deutschland wird derzeit übrigens nicht durch die bösen HartzIV Bezieher gemildert, sondern u.a. durch eine vorlaute Außenministerin.

Wichtig ist, dass der Wohlstand überhaupt erst erwirtschaftet wird, dann kann man sich überlegen wie man ihn in Zukunft verteilt und nicht in umgekehrter Reihenfolge.

Der Wohlstand ist vorhanden und wird weiterhin auf die Konten von gut betuchten Rentnern geschaufelt. Das sind die alten Frauen in Aktenzeichen XY, die mit 70 alleine vor dem TV rummümmeln und (erfolglos) ihre 1000000€ + Schmuck + 2 Mercedes in ihrem Haus bewachen.
Die Produktivität ist in Deutschland dank Einsatz von Maschinen ebenfalls gestiegen, aber das Geld wandert eben in die Taschen von ein paar wenigen Leuten.

Im Grunde genommen ist die Diskussion durch Vorurteile vergiftet.. Der Großteil der BGE wird schon dadurch keine Mehrkosten verursachen, weil man das HartzIV für die Leute spart und die ganze Verwaltung dazu. Diese Verwaltung kann man dann auch sinnvoller (Fachkräftemangel) einsetzen. Wer jetzt als wertvolle Fachkraft arbeitet, der wird doch nicht freiwillig auf BGE gehen und sich nichts mehr leisten können. Die Hetze gegen ein BGE kommt aus Kreisen, die weiterhin mit Angst vor Abstieg arbeiten wollen. Davon haben 99% der Menschen in Deutschland aber nichts und das ist auch nicht in ihrem Interesse.
 
Wenn man nach einem Jahr keine Arbeit findet rutscht man automatisch in ALGII. Schonvermögen sind 150€ pro Lebensjahr - nicht sonderlich viel. Wohnung ist sehr schnell nicht angemessen wenn man einen anderen Lebensstandard gewohnt war.
Ja, natürlich blöd das vom Staat nicht die 5 Zimmer City Wohnung für den Single weiter finanziert wird, während 250000€ am Konto liegen....kann man natürlich ändern, die dafür notwendigen Sozialabgaben möchte aber dann wieder keiner von uns bezahlen.
Aber Kopf hoch in 2 Monaten darfst du dein Vermögen noch 2 Jahre lang im Bürgergeld behalten.
1200€ Brutto oder Netto?
Muss Netto sein, sonst unterliegt der Auszahlbetrag einer Bedingung.
Im Grunde genommen ist die Diskussion durch Vorurteile vergiftet.. Der Großteil der BGE wird schon dadurch keine Mehrkosten verursachen, weil man das HartzIV für die Leute spart und die ganze Verwaltung dazu. Diese Verwaltung kann man dann auch sinnvoller (Fachkräftemangel) einsetzen. Wer jetzt als wertvolle Fachkraft arbeitet, der wird doch nicht freiwillig auf BGE gehen und sich nichts mehr leisten können. Die Hetze gegen ein BGE kommt aus Kreisen, die weiterhin mit Angst vor Abstieg arbeiten wollen. Davon haben 99% der Menschen in Deutschland aber nichts und das ist auch nicht in ihrem Interesse.
Repräsentative Umfragen zeigen: In Deutschland befürworten zwischen 45 und 52 Prozent der Befragten ein bedingungsloses Grundeinkommen
Rund die Hälfte besteht also aus Kreisen die nur Angst schüren wollen!?
Ich vermisse weiterhin die Aufstellung wieviel Verwaltung man warum spart und wieviel wer warum dann pro Monat bekommt.
 
Naja man spart über Jahrzehnte sein bißchen Geld zusammen und muss es dann wenn Pech hat alles auf den Kopf hauen. Das ist ja fast wie Enteignung. Manche haben ja sogar von ihren Zinsen gelebt - als es noch welche gab.
 
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