Ein Einzelfall ist Uganda nicht. Dass Entwicklungsgelder vor allem dorthin fliessen, wo sie am dringendsten gebraucht und am effizientesten eingesetzt werden, ist ein Märchen.
Nur ein Viertel der Hilfsgelder aller EU-Staaten geht an die 46 ärmsten Länder der Welt. Zudem weisen
Studien darauf hin, dass autoritäre Staaten in Afrika nicht weniger Hilfe bekommen als demokratische.
Natürlich fliessen die Gelder selten direkt an die Regierungen, sondern ins Gesundheitswesen, in den Bau von Strassen, in den Bildungsbereich. Dennoch stützt man damit in vielen Fällen die Machthaber: Wer Aufgaben übernimmt, die eigentlich der Staat leisten sollte, ermöglicht es diesem, andernorts zu investieren. In Uganda konnte Museveni in den letzten 35 Jahren auch dank indirekter westlicher Unterstützung einen massiven Sicherheitsapparat aufbauen, der eigentlich nur einem Zweck dient: der Verunmöglichung eines politischen Wandels. «Die internationalen Geber sind die grössten Unterstützer von Musevenis Autoritarismus»,
sagt Godber Tumushabe, ein ugandischer Anwalt und Aktivist.