Bei dem
Experiment wurde – wie in der Forschung üblich –
nur die Energiebilanz des Plasmas selbst angegeben. Dabei wird nicht berücksichtigt, wie viel Strom zum Beispiel in die Laser geflossen ist, also die Gesamtbilanz. Für eine künftige Stromerzeugung ist entscheidend, dass die Gesamtbilanz der Fusion positiv ist – was sie weiterhin bisher noch längst nicht ist.
Beim NIF-Experiment hatten die knapp 200 Laser eine kleine Brennstoffkammer, die winzige Mengen Wasserstoff enthielt, auf mehr als drei Millionen Grad erhitzt. LLNL-Direktorin
Kim Budil zufolge
benötigte die Anlage 300 Megajoule Energie, um zwei Megajoule Laserenergie zu liefern,
die drei Megajoule Fusionsausbeute erzeugten.
Dass insgesamt erst einmal mehrere hundert Megajoule an Energie ins System gesteckt werden mussten, ist also der Haken an der Erfolgsmeldung. Zur Stromgewinnung müsse man mindestens das Doppelte der investierten Energiemenge erzeugen, erläuterte
Tony Roulstone von der Universität Cambridge.