Fight Club von David Fincher
Ich habe dieses Meisterwerk jetzt zum x-ten Mal gesehen. Gestern wieder, davor noch den fantastischen Roman von Chuck Palahniuk gelesen, welcher in einem einzigartigen Stil geschrieben ist. Und was kann man denn noch dazu sagen? Einfach ein Lieblingsfilm.
Fight Club ist meiner Meinung nach der Film, der den Anfang des neuen Milleniums definierte, den Zeitgeist voll einzufangen vermochte. Das Manifest der Generation 2000, einer Generation an Männern, die in ihrem Leben noch keinen Konflikt auszutragen hatten. Kein großer Krieg, keine große Depression. Quasi ein passives Leben. Not receiving a punch. God's middle children.
Der Blickpunkt ist dabei stehts der unseres Erzählers, möge er nun Jack, Joe, Cornelius, Travis oder Rupert heißen. Eine Geschichte über einen durchschnittlichen Durchschnittstypen ebenjener Generation, der ein wenig verrückt wird, um sich selbst aus dem Trott zu erretten. Unser Erzähler schlägt dabei über die Strenge, doch man muss Grenzen ausloten um sich selbst zu kennen. Sind keine Konflikte gegeben, werden eben welche erschaffen.
Dabei ist die Geschichte so unglaublich vielschichtig. Fight Club ist eine Charakterstudie, ein Gesellschaftsportrait, ein Planspiel eines Aufbaus faschistoider Strukturen und in seinem Kern eben doch eine Lovestory. Fight Club ist eine explosive Mischung, fast wie Orangensaftkonzentrat, Benzin und Sägespäne, und vergisst bei alledem nicht, uns Zuschauer zu unterhalten.
David Fincher ist eine meisterhafte Evolution des Romans von Palahniuk gelungen. So sollten Adaptionen aussehen. Nicht bloße Gemälde eines Scripts, sondern das volle Ausnutzen der Möglichkeiten des Mediums Film. Perfekte Kamera, perfekte Schauspieler, perfekter Schnitt. Perfekter Film.
Und so findet man sich am Ende doch irgendwie selbst.
Feuchte Augen und Gänsehaut, Jack und Marla Hand in Hand, Kreditunternehmen und Banken fliegen in die Luft, ein Frame mit einem prächtigen Gemächt. Die Pixies spielen "Where is my mind?".
Ich bin Jacks überaus große Euphorie.
10/10