ONLY GOD FORGIVES
Wichtige Info vorab: Es ist kein Drive II, wer also hier einen ähnlichen Film erwartet wird enttäuscht sein.
Schwierig. Stylistisch sehr geil. Kameraführung sehr geil. Schnitttechnisch sehr geil. Symbiose aus Film und Musik sehr geil, auch wenn die Coolnes eines Drives fehlt. Story leider bestenfalls Durchschnitt. Refn verliert sich wieder zu sehr in den Charakteren.
Auch fehlen gewisse Emotionen in diesem Film, es gibt sozusagen keine. Es ist einfach ein (sehr) brutaler Film, der mehr wie ein Musikvideo als ein tatsächliches Motion Picture wirkt, auch wenn die Schnitttechnik eher langsam ist.
Das klingt jetzt alles sehr negativ, soll's aber gar nicht sein, denn der Film hat mich abgeholt und sehr unterhalten. Wenn Refn eine Story hätte erzählen wollen, dann hätte er es gemacht, er wollte sich aber anscheinend wirklich auf die Inszenierung beschränken. Die Schauspieler machen alle einen guten Job. Vithaya Pansringarm als Chang macht so einen guten Job, dass es mir vor lauter Kälte dieser Person manchmal eiskalt den Rücken runter lief. Die Mutter/Sohn Beziehung zw. Scott Thomas und Gosling wurde sehr gut rüber gebracht.
Positiv sollte man auch wieder den Soundtrack erwähnen, für den mal wieder Cliff Martinez zuständig war. Großartig.
Für die Kamera war wieder Larry Smith zuständig, welcher auch schon bei Bronson einen fabelhaften Job abgeliefert hat.
Für mich bisher der beste Film des Jahres, auch wenn Django in seiner Gesamtheit um einiges besser war.
Unterhalten hat mich OGF dennoch besser, was vor allem am Style und der Weise wie er präsentiert wurde lag.
Also wer auf Art Kino steht, über einen schlechten Plot hinwegsehen kann und auch gegen brutale Szenen (es gab einige, auch ziemlich blutige) nichts hat, der dürfte bei diesem Film - wenn auch nur als Leihversion - gut unterhalten werden.
8/10