Penzerkreuzer Potemkin
Wird als einer der größten Stummfilme aller Zeiten gehandelt. Zurecht meiner Meinung. Der Film muss sich sicherlich nicht hinter Größen wie Fritz Langs Metropolis oder diversen Filmen Charlie Chaplins verstecken.
Sergei Eisenstein kann man durchaus als einen Meister seines Fachs bezeichnen. Gerade der Schnitt funktioniert außerordentlich gut, wenn manchmal auch etwas wild. Gerda im ersten der fünf Abschnitte, der Insgesamt der schlechteste bleibt, wird dies deutlich. Man macht aber einen Fehler, wenn man sich vom ersten Teil abschrecken lässt, denn seine zweite große Stärke ist es sicherlich mit klaren, aussagekräftigen Bildern recht starke Emotionen zu wecken, was sich gerade im berüchtigten vierten der fünf Teile - der "Treppenszene" - zeigt.
Noch eine kurze Bemerkung zum Inhaltlichen.
Wer sich historisch und politisch etwas auskennt, übersieht nicht eine gewisse Ironie im Film, verurteilt Eisenstein hier Methoden, die man gerne mit sozialistischen Diktaturen assoziert, für die er im Grunde später selber tätig war.
Politik und Ideologie sind und bleiben nunmal delikate Gebiete.
Übrigens gibt es den Film in mehreren Versionen komplett auf youtube (wie viele ähnliche Klassiker), die sogar besser sind, als gewisse DVD-Veröffentlichungen (leider habe ich das erst erfahren, nachdem ich mir die DVD gekauft habe). Der Film dauert auch nur knappe 70min.
Wer also Lust hat sich in Filmgeschichte etwas weiter zu bilden, kann das mühelos und mit Empfehlung machen.
Popcornkino und Hollywood-Unterhaltung sollte man natürlich nicht erwarten, auch wenn der Film für mich sicherlich emotional viel ansprechender ist, als das meiste, was man da vorgesetzt bekommt.
8 von 10