Die Geschichte ist nicht neu: Im Nebel lauern Monster, Protagonisten retten sich in den schützenden Supermarkt, der Zuschauer wartet bis sich die Konflikte zuspitzen. Viele Charaktere sind personifizierte Stereotypen, die fanatische, das Jüngste Gericht prophezeiende Christin beispielsweise sehen wir bestimmt nicht zum ersten Mal. Dennoch funktioniert das Charakterdrama im Horrorszenario, unter anderem aufgrund herausragender schauspielerischer Leistungen von Schauspielern aus zweiter Reihe, keine Hollywood-Stars weit und breit.
The Mist schwächelt bei den Spezialeffekten. Hier wurde aufgrund des niedrigen Budgets viel Potenzial verschenkt, das macht schon die erste Szene, in der eines dieser Monster auftaucht, deutlich. Der ganze Schrecken ist halb so beängstigend, wenn man seinen CGI-Ursprung schon beim ersten Blick erkennen kann. Die (für mich unerwartet harten) Splattereffekte sind dagegen sehr gut gemacht und verfehlen ihre Wirkung nicht.
Zu einem für mich herausragenden Film machen The Mist allerdings erst die letzten 15 Minuten, wenn die dezimierte Gruppe den Supermarkt hinter sich lässt. Ich muss sagen, eine derart bedrückende Stimmung wie diese Autofahrt durch die Nebellandschaft hat in mir lange kein Film mehr verursacht. Der Zuschauer weiß genausowenig wie die Charaktere, was und ob überhaupt noch etwas von der ihnen bekannten Zivilisation übrig geblieben ist. Die stockwerkhohen Monster, die nur verschwommen in den Nebelschwaden zu erkennen sind, verbreiten in mir weitaus mehr Schrecken als ihre kleinen Geschwister, die uns Darabont anfangs nicht lange vorenthält. Dann wäre noch der Schluss an sich, den ich zu einem der mutigsten des Mainstream Kinos der letzten Jahre zählen würde. Ein Teil von mir hat geahnt, was da passieren wird, was dem ganzen die Intensität allerdings nicht rauben konnte.