The Immortals von Tarsem Singh
Nach dem wahrlich grandiosen "The Fall" bin ich mit relativ hohen Erwartungen ins Kino gegangen. Tarsem Singh ist ein fähiger Mann, soviel weiß ich. Meine Vorliebe für griechische Mythologie und gut inszenierte Sandalen-Action trug ihr übriges zur Vorfreude bei.
Und ja, mir war bewusst, dass ich möglicherweise keine Story serviert bekomme, die zum Nachdenken anregt oder auch nur in irgendeiner Weise frischen Wind in das Genre der Antiken Action bringt. Doch was die werten Herren Drehbuchautoren hier abgeliefert haben ist, mit Verlaub gesagt, die reinste Grütze.
Es geht um den jungen Krieger Theseus, der von Zeus auserwählt wurde, um den größenwahnsinnigen König Hyperion zu stoppen, welcher mithilfe des Aresbogens Griechenland unterjochen und nebenbei die Titanen befreien will. Das können die Götter natürlich nicht gut heißen.
So weit, so Standard. Was das Ganze jedoch schwer erträglich macht, sind die wirklich unterirdischen Dialoge. Nicht selten kam es während der Vorstellung zu kollektivem Gelächter, an denen dieses ganz sicher nicht geplant war. Pathetische Dialogzeilen in Mixtur mit überaus unterdurchschnittlichem Schauspiel (Mickey Rourke ausgenommen) ist eben nicht das, was man unter hochwertiger Unterhaltung versteht.
Doch "The Immortals" hat auch seine Stärken. So sind die, überraschend selten vorkommenden, Actionsequenzen durchweg sehr ansehlich, auch wenn die ein oder andere Kameraeinstellung bereits aus "300" von Zack Snyder bekannt war. Auch die Landschaften wissen zu überzeugen. Die Kameratotalen von zerklüfteten Küstenlandschaften sind wirklich atemberaubend anzusehen. Doch auch hier gefiel mit "The Fall" besser, vielleicht weil dort nicht ganz so viel aus dem Computer stammte, und auch weil das 3D dort die Hintergründe nicht wie Pappmaschee aussehen lies.
Nichts desto trotz kann man sich "The Immortals" ruhig mal geben. Kopf aus und berieseln lassen. Doch Tarsem Singh kann es besser, das weiß ich.
5/10