Die Probleme fangen schon damit an, dass man nix über die Art und Tiefe der Freundschaft zwischen Padraic und Colm bis zu dem schicksalhaften Tag erfährt und die Radikalität in Colms Ansage, er wolle seine Zeit nicht mehr dem einfältigen Padraic verschwenden, weil ihm Geige spielen wichtiger ist, wenig Sinn macht. Auf ner Insel mit paar Dutzend Leuten ist das erstens realistisch eh kaum machbar und zweitens hätte colm den Kontakt ja auch reduzieren können mit Verweis auf seine Hobbies.
trotzdem ist die erste Stunde wie gesagt noch ok und die Szene mit dem heulenden Padraic am Kutschbock, der nicht weiß wie ihm geschieht, war ja noch leidlich berührend.
Da wohl auch den Machern klar war, dass der dünne Storyarc keinen zweistündigen Film trägt, folgt dann aber der “Twist“, der BoI total in die Binsen gehen lässt, denn sobald Colm mit dem Finger abschneiden anfängt, wurde er mir damit endgültig so dermaßen unsympathisch und ging mir so derbe auf den Sack, dass ich mich fragte, wieso irgend wer mit so einem Spinner überhaupt befreundet sein wollte.
er verstümmelt sich lieber selbst, als noch länger ein Wort vom ach so langweiligen Padraic zu ertragen, mit dem er paar Tage vorher noch (angeblich - wir wissen es ja nicht wirklich) dicke war? Und dann zündet ihm padraic das Haus an, weil sein Lieblingsesel sich am Finger verschluckte (!) und einging?
das ist nicht Filmkunst, sondern einfach nur bedeutungsheischender, sich selbstüberschätzender Bullshit von Anfang bis Ende schwelgend in elegischen Bildern des unwirtlichen 20er Jahre Irlands und bewusstem Schielen auf die Oscars. Das hier zum Glück nicht mit Wins belohnt wurde.