Brod
L99: LIMIT BREAKER
Das man zigmal erklären muss, dass sich meine Meinung nicht auf den Film bezieht, sondern auf Trailern und Berichten und vor allem auf die Reaktionen der Leute nach dem Film und dies ignoriert wird und spätestens ein paar Kommentare später wieder versucht wird, mir vorzuwerfen und irgendwie damit zu punkten, nennst du nicht saudumm (um dein Wort zu benutzen)?
Berichte und Reaktionen gehen doch in beide Richtungen - der Film wird gerade hinsichtlich der Art der Satire kritisiert...hat einen 50er Meta-Schnitt und ist der Grund warum ich mal wieder Kritiken nicht ernstnehmen kann, wenn ich daneben manch Comicverfilmung zuletzt stelle, die trotzdem irgendwie über die 60 kriecht und unkritisch behandelt wird.
Du bist doch auch eine Reaktion und nicht die einzige dieser Art. Wo ist das Problem?
Dann sollte man mich ja eigentlich nicht Seitenlang vollquatschten, dass der Film ganz ganz doll und sicher, nicht dafür steht. Ich muss mich mit Leuten rumschlagen, die das eine Behaupten und mit Leuten die mir felsenfest das andere versichern... das sagt doch schon alles.
Gut, ja....das ist richtig. Der Film kann imo natürlich dafür stehen und Leute, die dir einreden wollen, dass du da zu viel hineininterpretierst....machen sich selbst was vor. Klar. Aber natürlich auch richtig, dass es nicht ausschließlich dafür steht und zwingend dafür stehen muss. Da kann man auch Dinge hineininterpretierne, die McKay gar nicht im Kopf hatte....deswegen hält man es ja auch immer etwas abstrakt.
Aber gut, ich beantworte dir trotzdem deine Frage, auch wenn dann wieder ein ganz "kluger" ankommen wird, und MIR und natürlich nicht DIR vorwerfen wird, wie ich behaupten könnte, dass der Film dafür steht.
Mein Problem damit ist, dass ich logischerweise nur Verachtung für Filme übrig habe, die erneut in die Kerbe der Verächtlichmachung konservativer Politiker/Ansichten schlagen. Ich habe natürlich das Recht, solche Filme auswendig zu machen und abzulehnen. Wenn man Leute auf ehrliche Weise politisch überzeugen möchte, dann macht man das mit Argumenten und nicht mit Satire. Diese ist immer nur dazu da, die eigenen Anhänger noch weiter in ihren Weltbild verharren zu lassen und den Gegner zu stigmatisieren. Wenn das auf den Film zutrifft, hoffe ich dass du das ebenso verwerflich findest.
Tut das der Film? Bzw. nur? Ich denke nämlich schon, dass Ignoranz bzw. gewisse gesellschaftliche Entwicklungen ebenso oder gar mehr im Mittelpunkt der Satire standen und nicht nur mal wieder progressiv vs. konservativ und links vs. rechts.
Denke mal Social Media und Gleichgültigkeit kam in dem Streifen schlechter weg als alles was dich stört.
Und wenn wir mal ganz deep gehen....die 2 Moderatoren der TV-Sendung haben z.B. politisch ja beide Seiten verarscht, aber der allgemeine Punkt wurde dennoch transportiert.
Oder einfach einmal den Film gucken. Gab gerade beim 1. Treffen zwischen Leos und Streeps Figur (also Präsidenten) den ein oder anderen Punkt, den man auch als Satire auf Biden interpretieren könnte. Ich weiß nicht ob McKay so tiefgehend dachte (das ist ja das gute an Satire und noch besser wenn es wie in Don't look Up wirklich mit Comedy vermischt wird....dass man dann auch mal selbst Dinge reininterpretiert, die maybe nie so vom Schöpfer gedacht wurden), aber z.B. die Rauchernummer (nur ein kurzer Nebenschauplatz in der Handlung) der Präsidentin....das hatte schon bissl was von Biden-Satire für mich. Eine Demokratin, die sich dann bewusst platzierte (wenn auch aus der eigenen Schwäche heraus) und davon profitierte....so einseitig wie du denkst ist der Film gar nicht. Einfach gucken....kannst ihn auch scheiße finden dann...aber schadet nicht.