Just Mercy - 6/10
interessanter stoff aber filmisch schlecht umgesetzt. jede netflix true crime doku erzeugt mehr drama und spannung.
der film wirkt wie eine europäische prdoduktion. schlechtes pacing und kameraarbeit nur durschschnitt. es soll ein dramafilm sein aber zu keinem zeitpunkt fühlt es sich so an. die ganze inszinierung wirkt zu nüchtern und steril, weil klassische, verstärkende filmelemente fehlen. den effekt verstärkt die schultergestütze wackelkamera. wie ich diese (billige) art zu produzieren hasse. da wird man von einer filmliken inversion herausgerissen.
wann verstehen diese hochbezahlten leute, dass kameras auf stative gehören und jeder shot wie bei einer fotoaufnahme wohlüberlegt sein muss!? ich will keine "schnappschüsse" mir ansehen. auch das colorgrading ist meistens nur auf netflix doku niveau. es gab nur ein paar szenen, wo die aufnahmen meinen cieneastischen ansprüchen genügten, wo etwas wie kodakvision look hervortrat.
ein sehr gelungenes beispiel für gute kamerarbeit ist der film arrival (8/10 von mir), den ich mir auch (wieder) angesehen habe (review gab es mal). wenn arrivalso wie just mercy abgedreht worden wäre, hätte man nie diese geniale atmosphäre gehabt und genau das machen filme aus. wenns nicht um die bilder geht (gute kamerarbeit), kann man das ganze auch gleich als hörspiel rausbringen.
just mercy ist zwar von der thematik ähnlich wie "die jury (7/10 von mir), aber von der cineastischen daramaturgie kein vergleich zu dem film "the jury", wo eine gute kamerarbeit, mit hervorragendem colorgrading und einer tollen filmmusik, stark zur emotionalisierung beiträgt und die beklemmende atmosphäre des rassistischen süden amerikas gut rüberkommt. und genau das soll ein film können - emotionalisieren, fesseln. er soll spannende unterhaltung bieten und weniger informieren. wenn noch informiert wird, umso besser, aber das filmische darf nicht fehlen. die hintergrundgeschichte von just mercy bietet stoff für einen tollen film, aber leider schafft nur jamie fox, dass sich diese "doku" teilweise wie ein film anfühlt und nicht wie eine nachgestellte true crime serie.
Midsommar 5/10
erstmal vorab, ich liebe das a24 studio, das ein kracher nach dem anderen raushaut. aber diesen film mag ich nicht und hab ihn mir auch nur wegen der guten kamerarbeit zu ende angesehen und weniger wegen der dämlichen und äusserst brutalen story. der film bekommt noch von mir 5 punkte, weil er handwerklich gut gemacht ist, jeder shot sitzt und es wurde auf stativen gedreht. das colorgrading ist meistens gut. an sich ist die grundstory interessant, aber das drehbuch leider total verhunzt. pacing ist schlecht und entwicklung der story unglaubwürdig.
die inszinierung der story stimmt einfach nicht und ich verstehe nicht, warum der film so explizite gewaltdarstellung zeigen muss und dann noch eine freigabe ab 16 bekommt. da falle ich vom glauben. filme wie total recall, predator, rambo ab 18 und teilweise auch verboten (total recall 18er version) wirken in der gewaltdartstellung wie kinderfilme im gegensatz zu den gewaltszenen von midsommar.
ich mag diese tendenz auch nicht in "normalen" filmen gewaltdarstellungen von spallterfilmen salonfähig zu machen. solche stilelemente haben in normalen filmen nichts zu suchen. wer sich nischenfilme wie horrorsplatter anschauen will, soll es tun, aber bitte versucht die kommerzielle filmlandschaft nicht mit so einem schund. was kommt als nächstes? harte pornoszenen in hollywoodfilmen? was soll dieses vermischen von genres!? mir reichen jetzt schon die dämlichen sexzenen in den vielen netflixserien. man kann ja kaum eine serie weiterempfehlen ohne sich gedanken machen zu müssen, als perversling abgesetempelt zu werden. schonmal erlebt, dass ich damals einer arbeistkollgein game of thrones empfohlen habe und sie mich entsetzt zur rede gestellt hat, wie ich ihr einen gewaltporno empfehlen konnte. ja, da stand ich blöd da, weil die serie noch keinen kultstatus hatte und gesellschaftlich "akzeptiert" war.......