Avatar
Puh. Wo soll ich anfangen.
Meine letzte Sichtung müsste acht Jahre her sein und ich hab den Film eben zum zweiten Mal überhaupt gesehen. Kann daher nichts zum 3D Effekt sagen, dieser ist mir aber bei jedem Film absolut egal. Ich brauch das nicht.
Es ist immer schwierig wenn eine Hintergrundgeschichte fast zehn Minuten lang über ein Voiceover erfolgt. Besonders da man dies auch hätte drehen können, der Film hat für mich relativ viele Filler und hätte auch gute 40-60 Minuten weniger gehen können. Insgesamt aber machen die ersten 15-20 Minuten durchaus Spaß, auch wenn die Figuren laufende Klischees sind und sich den ganzen Film über nicht wirklich entwickeln (Hauptfigur und Pilotin mal ausgenommen).
Das größte Problem sind aber die Avatare bzw. die Navi. Die Gesichter sehen einfach furchtbar aus. Als Ripleys Avatar zum ersten Mal ins Bild kommt und lächelt, es wirkt einfach unfreiwillig komisch und gruselig gleichzeitig. Gleiches Problem mit dem Avatar von Sam Worrington.
Zu den Schauspielern gibt es sonst nichts zu sagen. Alle ziemlich ok, aber keiner glänzt auch nur ansatzweise. Kann man direkt mit den anderen Cameron werken vergleichen. Schwarzenegger und John Connor, Kate Winslet und Leo, Ripley und Newt/Bishop/Hicks. Bei denen stimmte die Chemie und die Darsteller steigerten sich so regelrecht, hier haben wir CGI Wesen Nr. 1 und CGI Wesen Nr. 2 die irgendwie miteinander interagieren.
Sam Worrington ist für mich kein guter Darsteller, erst mit der Netflix Serie Mindhunter konnte er mich einigermaßen überzeugen.
Die Story ist nicht neu und tröpfelt ziemlich vor sich hin sobald man bei den Navi ist. Die Wiedereröffnung der Schule bzw. die Diskussion dafür hätte Cameron durchaus filmen dürfen, hätte mehr Sinn gemacht als diese endlos lange Montage wie die Hauptfigur zum perfekten Navi wird. Insgesamt vermisst man die Tiefe bei einem 160 Minuten Film. Die Dialoge sind furchtbar, die Handlung gestreckt und die Figuren sind so flach wie für einige Menschen die Erde. Bei einem kurzen Action Film völlig ok, aber bei einem so endlos langen Film wirklich mehr als fragwürdig. Und ja, die Story haben wir so schon unzählig oft gesehen. Kann der Film nichts für, muss man aber durchaus anmerken, besonders da andere Filme es besser hinbekommen haben.
Das white savior Problem geht nicht in meine Wertung ein, ist in diesem Film aber echt übel viel
Insgesamt wird man mit der CGI erschlagen.
Green Screen: The Movie wäre ein durchaus passender Titel gewesen für den Film. Mit Schrecken erinnert man sich an die Episode III dabei.
Die Welt und Kultur der Navi trifft meinen Geschmack nicht. Anders als bei z.B. Star Trek finde ich die Optik der Welt langweilig, generisch und eher abschreckend. Aber das fließt bei mir nur bedingt in die Wertung ein.
Fazit: Generischer SciFi Film mit bekannter Story, der schon fast zu bildgewaltig umgesetzt wurde und viele Längen hat. Völlig austauschbaren Darstellern und 0815 Action Szenen.
2,5/10