300 - rise of an empire
das was ich schon aufgrund der trailer erahnte, hat sich leider bewahrheitet.
das original ist ein geschwollenes epos, das im stile eines altgriechischen theaterstück umgesetzt wurde. sprich alles wurde sehr minimal gehalten, vieles wurde nur angedeutet, das was man sah wurde jedoch bis zur spitze zelebriert und die leitfigur war ein konzentrat an charisma.
"rise of an empire" kommt jedoch einiges nüchterner daher. das feeling des geschwollen altgriechischen theaterstücks kommt kein einziges mal mehr auf, da der film alles versucht zu erklären oder zu zeigen. die hauptfigur des griechischen heerführers kommt extrem stumpf daher, von charisma keine spur. ich würde den typen als pflock bezeichnen.
der film orientiert sich vor allem visuell am original. es wirkt aber über weite strecken des films ziemlich plump, denn man merkt richtig, dass sie noch einen draufsetzen wollten. der film legt gleich mit einem zeitlupen massengemetzel los, bei jeder abendszene herrscht übertriebener funkenflug, auch wenn kein feuer in der nähe ist, es wurde viel mehr auf smoothe lichteffekte gesetzt, etc. diesbezüglich klotzt der film deutlich mehr, so das es in meinen augen zu viel ist und stilistisch nicht mit dem nüchternerem erzählstil zusammenpasst.
ich finde auch, dass der mythos des fast unbesiegbaren elite spartaners fehlt. man hat es mit gewöhnlichen athenern zu tun, "künstler und handwerker" wie sie selber sagen, die sich aber optisch kaum von den spartanern unterschieden. irgendwie.... no ja.
ich habe mich wirklich fast den ganzen film hindurch gelangweilt. das aufpeitschende, mitreissende feeling das noch im original aufkam blieb bei mir komplett aus. ich habe den erstling das erste mal in vegas besoffen um 4 uhr morgens geschaut. nach dem film waren wir so aufgedreht das wir (ich und kumpel) gleich wieder die casinos in angriff nahmen, nach dem motto: "this is where we stand, this is where we fight!
" nach dem zweitling hab ich jedoch nur mit den schultern gezuckt und mich über königin gorgo amüsiert.
das einzige wirkliche highlight im film stellt für mich eva green und ihre figur dar. die lieferte die psychotische, rachsüchtige todesamazone auf den punkt ab und war auch der grund dafür wieso ich wenigstens zwischendurch bei laune gehalten wurde.
schade, aber ich habe es geahnt. von mir gibt es: 6/10.