Religulous sollte man eigentlich als Comedy sehen und weniger als ernst zu nehmende Gesellschaftskritik.
THX 1138
Der erste Kinofilm von George Lucas, der doch etwas überraschend war (im positiven Sinne).
Der Film hat für seine Zeit eine absolut herausragende Visualisierung. Das man in der Zeit mit den Mitteln überhaupt einen Film drehen konnte, der mit unserer Realität nichts zu tun hat und trotzdem durchgehend sehr glaubhaft wirkt, hat mich schon sehr beeindruckt. Es gibt einfach viele sehr gute Ideen und sehr viel Durchdachtes, wenn es um die Darstellung der Welt geht.
Auf der anderen Seite leidet der Film an Probleme die gerade Star Wars I-III aufgezeigt haben. In der Handlung stehen die Charaktere im Vordergrund, sind dafür aber nicht auf den Niveau geschrieben, auf dem sich das Visuelle befindet.
Das gilt genauso für die etwas naive Zukunftsansicht auf 1984-Niveau.
Zuletzt fehlte dem Film zu einem echten Klassiker ein besserer Schnitt und vor allem ein besserer Soundtrack. Beides nicht schlecht, aber hier wurde definitiv Potential verschwendet. Es mangelt dem Film am emotionalen Höhepunkten.
Ein Wort noch zur neuen Version, die sich ebenfalls moderner CGI bedient.
Es ist unfassbar wie stark diese Effekte den herausragenden Stil schaden. Der Film wäre ohne diese völlig unnötige und absolut künstlich wirkende Gimmick um ein vielfaches stimmiger. Zum Glück wurde dadurch nur ein paar kurze Szenen zerstört.
7 von 10
Cloud Atlas
Kann hier die teilweise schlechte Kritik nicht nachvollziehen. Der Film wird oft kritisiert pseudo-intellektuell zu sein und ja, der Film ist nicht sehr anspruchsvoll, aber seit wann ist das ein Kriterium? Filme wie Stirb Langsam, Terminator oder Nackte Kanone zählen oft zum Besten, was reine Unterhaltung angeht und an denen entdecke noch weniger Anspruch (allgemein weiß ich nicht, wie ein Film "Intelektuell" sein soll).
Der Film macht meiner Meinung auch handwerklich nichts falsch. Er hat gute Schauspieler, guten Schnitt, tolles Pacing eine interessante Romanvorlage und ein gutes Bild.
Der andere Aufbau der Handlung war mal etwas neues. In den meisten Filmen, die mehrere Handlungen behandeln, gibt es klare Gränze zwischen den Szenarien, die oft nur am Ende ineinanderführen, aber hier waren die Übergänge stehts fließend.
Jede Geschichte hatte den selben Geist und so verstärkte sich der Effekt von Minute zu Minute, von Story zu Story.
Negativ war, dass einige Abschnitten durchaus etwas Plump wirkten. Dazu mangelt es den Geschichten, gerade wenn man sie isoliert, etwas an Fleisch, um im klassischen Sinne gut zu sein.
Allgemein gabs zwischen den Geschichten größere Schwankungen. Die beiden Zukunfts-Zeitlinie fand ich herausragend. Gerade die der "nahen" Zukunft war eine excellente Kurzgeschichte. Andere wiederum, waren da nicht so klar und treffend dargestellt.
7.5 von 10
Manche mögen´s Heiß
Wer auf Filme steht, in denen sich Männer als Frauen verkleiden, ist hier goldrichtig. Ich kann solche Filme nicht ausstehen weshalb das hier schon ein persönlicher Fehlkauf war (das hat man davon, wenn man nie die Beschreibungen liest ^^).
In paar Dingen war der Film dennoch aufschlussreich (keines davon hatte aber mit dem eigentlichen Film zu tun).
Zum einen fiel auf, wie schlüpfrig dieser Film doch war. In Sachen "Haut zeigen" steht er heutigen Filmen dieser Art (Jennifer Aniston und co.) in nichts nach, was recht verblüffend war, war man gerade in den USA sehr sensibel was sowas anging.
Das zweite, was ich interessant fand, war der Charakter von Marilyn Monroe.
Sie spiegelt in gewisser Weise ein Ideal wieder, was gerade aus heutiger Sicht ziemlich fraglich wirkt.
Dümmlich, naiv, leichtgläubig. Das alles scheinen Charaktereigenschaften zu sein, die eine hübsche Frau interessanter machen. Sie wird belogen, ausgetrickst und manipuliert, nur um am Ende mit einem Lächeln im Gesicht doch noch an der Seite des Mannes zu landen.
Natürlich kann man den Film als Komödie da nicht ganz ernst nehmen. Es sind auch mehr die kleinen Details, wenn man merkt, dass sie diese Dämlichkeit und Willenlosigkeit nur dafür verwenden, um ihren Charaktere attraktiver wirken zu lassen.
4.5 von 10