iPhone-Verkaufszahlen enttäuschen
Katzenjammer nach dem Hype
Kaum ein Produkt hat bei seinem Verkaufsstart einen größeren Andrang ausgelöst als das iPhone bei seiner Premiere in den USA. Doch die ersten konkreten Verkaufszahlen erwiesen sich nun als enttäuschend.
Der Verkaufsstart von Apples iPhone in den USA ist offenbar nicht so erfolgreich wie erwartet verlaufen. Der exklusive Vertriebspartner AT&T erklärte am Dienstag bei der Vorlage seiner Geschäftsbilanz, an den ersten beiden Verkaufstagen lediglich 146.000 iPhone-Käufer freigeschaltet zu haben.
Einige Experten hatten mit bis zu 500.000 verkauften Telefonen gerechnet.
Die Apple-Anleger reagierten geschockt: Die Aktie gab an der Wall Street daraufhin um sechs Prozent nach. Damit sank der Marktwert des Unternehmens um mehr als sieben Milliarden Dollar (fünf Milliarden Euro).
Analysten gaben jedoch zu bedenken, dass möglicherweise weit mehr iPhones verkauft wurden als von AT&T genannt. Viele Käufer hätten Probleme bei der Aktivierung gehabt und ihre Telefone daher erst einige Tage später freischalten können.
"Möglicherweise überreagiert"
"Die Anleger haben möglicherweise überreagiert", sagte James Grossman, Manager beim US-Pensionsfonds Thrivent Financial for Lutherans. "Ich habe die ganze Hysterie aus erster Hand von Anfang an beobachtet", so der Fondsmanager zu der US-Nachrichtenagentur Bloomberg weiter. "Gemessen daran, was ich gesehen habe, finde ich die Zahl 146.000 schockierend niedrig", sagte Grossman, der selbst für das iPhone angestanden hatte.
Auch die AT&T-Papiere gaben etwas nach. Dann jedoch beruhigte AT&T die Nerven der Börsianer etwas mit der Aussage, dass die Nachfrage nach der Kombination aus Handy und iPod weiter hoch sei.
Apple legt Quartalszahlen vor
Da das Gerät am 29. Juni auf den Markt gekommen ist, werden erst die Zahlen für das dritte Quartal einen umfassenden Überblick über die Nachfrage nach dem iPhone liefern. Apple legt am Mittwochabend die Zahlen für das zweite Quartal vor.
Den Gewinn von AT&T im abgelaufenen Vierteljahr bis Ende Juni beeinflusste der Verkaufsstart des iPhone noch nicht: Dank eines starken Internet- und Mobilfunkgeschäfts legte der Konzern beim Gewinn im Frühjahr deutlich zu.
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