Mein Ursprungsbeitrag hatte damit gar nichts zu tun. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass man es nicht immer einseitig sehen sollte. Deswegen auch der Vergleich mit der Gehaltserhöhung.
Nur weil das irgendwie rausgekommen ist, heißt es nicht, dass es keine Leute gab, die das auf freiwilliger Basis gemacht haben, um ihr "Baby fertig zu bringen" und ein starkes Produkt auf dem Markt bringen wollen.
Und wenn man sagt, man hat 8 Stunden gearbeitet, stimmt das ja auch nicht immer. Das ist keine Akkordarbeit im Normalfall, sondern dazwischen gibt es genug Luft. Will die Nettoarbeitszeit nicht wissen. Hat mit Rockstar Games auch nichts zu tun, sondern ist eine allgemeine Sache.
Und diese Leute machen so was auch gerne freiwillig. Wer hatte das nicht: Muss aufhören wegen Müdigkeit, nach ein wenig Schlaf sofort wieder an die Arbeit, weil man einfach nicht abwarten kann, damit fertig zu werden. Jede Sekunde wird da rein investiert.
Und ja, es gibt Menschen, die sehen Arbeit nicht als Arbeit, sondern gehen da voll und ganz auf. Alleine diese einseitige Ansicht ist wieder völlig falsch und zu pauschalisiert.
Was mich nervt, ist dieser Shitstorm, der mit völliger Ahnungslosigkeit los geht. Den Arbeitgeber will man da gar nicht anhören.
ich arbeite 8h am Tag, mache meine Arbeit aber gerne und gehe gerne arbeiten. Habe aber auch ein Privatleben. wenn jetzt jeder in meiner Abteilung anfängt aus "spass" 65h Wochen zu schieben, ist der normaler Arbeiter verloren, fällt ab und riskiert unter umständen (Wenn es dem unternehmen schlecht geht) als erstes die Position zu verlieren. er ist ja nicht bereit zur "Mehrleistung". nur das der eine halt ein Privatleben hat, und Kinder, und Familie und nicht gewillt ist 60+ h zu arbeiten. da kannst du noch 65x erwähnen das die anderen es gern machen.
es ist:
a) nicht gut für das Unternehmen (Was wir gerade an dem Shitstorm sehen)
b) nicht gut für den Mitarbeiter der zu viel arbeitet (Überarbeitung, Burnout, mangelnde soziale Kontakte und damit einhergehend mögliche Krankheiten
c) für die Person welche im Team oder im Unternehmen nicht gewillt ist so viel zu arbeiten, weil er Familie hat oder einfach auch andere Interessen neben der Arbeit (was nicht heisst das er sein job nicht gut oder nicht gerne macht!)
d) für die Gesellschaft allgemein, welche immer einem noch grösseren Leistungs bzw. Arbeitsdruck ausgesetzt wird
e) für das Gesundheitssystam bzw. das soziale Netz, welche dann die "Reste" dieser Pesonen auflesen und wieder aufrappeln darf
damit widerspreche ich nicht das es jemand nicht gern macht, aber es ist weder im Interesse des Arbeitgebers, des Arbeitnehmers und der Gesellschaft wenn solche Dinge mehr und mehr Einzug halten.
und nein, es betrifft nicht nur diesen kleinen Bereich der Branche. solche Entwicklungen nehmen auch in ganz anderen Branchen und Ländern Form an. ich will nicht damit konkurrieren müssen, da ich einfach noch andere Interessen als meinen job habe.
du kannst dich gerne über den indifferenzierten Shitstorm aufregen, aber offensichtlich gibt es Leute die solche Stunden aufbringen müssen, aber nicht gewillt waren, es aber "mussten". du kannst weiter deine "mein job macht mir spass also arbeite ich 100h" fahren. tu das, ausbaden muss es dann die Gesellschaft wenn wieder jemand an sein Limit kommt, Unterstützung braucht, arbeitsunfähig wird und weiss der Teufel. Vielleicht hast du das in deinem näheren Umfeld noch nicht erlebt.
und ich möchte nochmals erwähnen: ist es einmalig, oder kurzfristig, ist sowas durchaus vertretbar. ist es ein Dauerzustand, ist es das nicht. dann hat schlicht das Unternehmen versagt. Dass sowas in den USA funktioniert ist klar. da kannst du 4 jahre 100h arbeiten, dann floppt das spiel und du bist am nächsten Tag raus. Kein Lohn, keine Krankenversicherung welche dir allfällige Therapien zur Erschöpfungserscheinung bezahlt.
Well Done
Nenn mir doch mal die positiven Aspekte deiner Denkweise das sowas ja nicht schlimm ist und ein Mitarbeiter es "gern" macht?