Wag ich bei den Gamern zu bezweifeln?! Gehen wir mal von folgendem aus: CSGO etabliert sich und wird für Linux portiert (kenne den Stand hier nicht). Ebenso DoTA. Riot Games und Blizzard springen mit auf und portieren LoL sowie SC2 für Linux (sollte easy gehen, beide haben einen nativen Mac-Port). Somit würde SteamOS auf einen Schlag sämtliche relevanten (IEM-)eSport-Titel abdecken. Bei einem tatsächlichen Mehr an Leistung würde somit erstmal das gesamte professionelle eGaming auf SteamOS wechseln. Sowie aller Unterligen. Was mit einem Schlag mehrere Millionen Rechner bedeuten würde.
Gleichzeitig will Valve hier in den nächsten Wochen noch weitere bahnbrechende Ankündigungen bringen. Wenn sie verschiedene AAA-Games zu Linux bewegen, steht der zukünftigen positiven Entwicklung von SteamOS nichts mehr im Weg.
Spätestens aber, wenn Win 7 wirklich frühzeitig zu Grabe getragen wurde, wie MS es derzeit plant, und MS keinen gescheiteren Nachfolger zu Win 8 liefern kann, werden sich hier die eher technikaffinen User umschauen. Und bei einer mittelfristig erfolgreichen Entwicklung von SteamOS werden entsprechend viele Spiele auch dahin abwandern.
Das ist keine Entwicklung, die in 2 Jahren stattfindet. Auch das wird seine 5 - 7 Jahre brauchen. Genauso wie Steam damals.
Da machst du jede Menge ziemlich unwahrscheinliche Annahmen. Valves Aussage zur Performance würde ich auch nicht einfach trauen, wie jede Firma machen auch sie Werbung für ihre neue Richtung.
Wir werden's ja sehen, wie gesagt wenn ich mich irre hab ich kein Problem damit mir in ein paar Jahren ne Steambox zu bauen, ich glaub nur nicht dran.
Von der Linuxgemeinde wurde schon so oft der Siegeszug von Linux vorhergesagt und letztendlich hat sich an den Marktanteilen nie was geändert. Einer der Gründe ist die "wenn du ein Problem hast, lad dir hier bitte die Dateien runter und kompilier sie auf deinem PC"-Mentalität der Gemeinde (die natürlich für Enthusiasten kein Problem ist). Wenn jemand dir erzählt, dass du dein Wacom Tablet auf Linux benutzen kannst, dann hat er damit z.B. theoretisch recht, in der Praxis heißt das aber, dass man sich am besten nen Nachmittag Zeit nimmt um von der Community geschriebene Treiber zu installieren, mal als Beispiel.
Also ich kenne viele Konsolen-Spieler, die durch SteamOS gerade sehr hellhörig auf SteamOS und den PC werden. Es kommt ihnen auf die Einfachheit an. Eine DAU-freundliche Umgebung, wie Ubuntu, ein Fokus aufs Gaming, gute zukünftige Spieleunterstützung für die Zukunft (ihnen ist bewusst, dass sie erstmal ein paar Abstriche machen müssen, würden beim Rechner auch erstmal auf Win 7 bleiben für ältere Titel) und sie wären dabei.
Ich weiß, dass es um die Einfachheit geht und die werden SteamOS bzw. die Steam Machines einfach nicht bieten imo. Ich lass mich gerne eines besseren belehren, aber bei einem "bau dir einfach nen Windows PC, dann kannst du alle Spiele rüber streamen" fängt's doch schon an. Mal davon abgesehen, dass immer noch niemand wissen wird, welche Steambox was leistet, weil wie's scheint einige Steam Boxen erscheinen werden. Die Dinger machen PC Gaming kaum simpler, treiben den Markt eher noch mehr auseinander. Sobald ein paar mehr Details dazu erscheinen werden das die interessierten Konsoleros auch merken, wenn sie plötzlich zwischen Steambox 2014 Pro-Edition mit AMD oder Nvidia Grafikkarte und AMD oder Intel CPU und Steambox 2015 Hobby-Edition mit AMD oder Nvidia GraKa und Intel oder AMD CPU entscheiden müssen.
Ihr solltet sehr dringend von euren bisher einstudierten Konsolen-Maßstäben runter kommen. Wir haben hier keine neue Plattform im klassischen Sinn. Wir haben ein Computersystem, welches für Couchgaming gerade vorbereitet und in den nächsten Jahren ausgebaut wird. 2003/4/5 gab es massivstes gerannte gegen Steam. Es würde nicht funktionieren und eh bald verschwinden. Es hat keine Chance. Und nun? Nun hat es das PC-Gaming revolutioniert und veröffentlicht gerade sein eigenes Betriebssystem mit Streaming-Konzept und modbarem Controller. Nicht die schlechteste Entwicklung, will man meinen.
Steam hat auf dem PC und Windows aufgebaut. PC Gaming war zwischenzeitig sehr schwach und Steam hat das wieder gestärkt, aber Steam war bisher keine eigene Platform. Jeder mit nem Windows PC (und damit so gut wie jeder PC Besitzer dieser Welt) konnte einfach Steam als Programm drauf installieren, PC Gamer rechtfertigen oft genug die teureren Anschaffungskosten für einen PC, weil man damit mehr machen kann als nur Spielen. Mit der Entscheidung für Linux macht Valve da nun nunmal eine Platform draus... als Wohnzimmer System gedacht wird man damit nicht wirklich mehr machen können als mit Konsolen, muss aber PC Preise zahlen, weil die "Hersteller" von Steam Boxen Dell und co. sein werden. Selbst Zusammenstellen geht auch, aber damit sind wir wieder weit weg von der Zielgruppe für Konsolen die sich bisher nicht für PCs interessiert haben. Jeder der in Zukunft die Steam Box kauft, wird das wegen der Absicht tun, Spiele damit zu spielen und durch die Abschottung von Windows muss Valve nun die schwere Aufgabe übernehmen, die Platform interessant zu machen.
Das ist kein Untergang für Valve, weil sie eh nicht viel investieren müssen, aber ich erwarte, dass das Vorhaben, sich von Windows abzuschotten, grandios scheitern wird.
Ich muss übrigens von keinen Konsolen-Maßstäben runterkommen, ich spiele am Computer seit ich mit Gaming angefangen habe, meine ersten Spieleerfahrungen hab ich an einem Atari MegaST gesammelt und seitdem (bis auf kurze Auszeiten) immer auch am Computer gespielt. Mit Linux hab ich auch mehr als genug Erfahrung, ich hab 2008 und 2009 nur mit Ubuntu verbracht (das war die längste Auszeit die ich je von PC Gaming hatte), ich studiere Physik und hab auf den Uni Rechnern oft genug mit Linux zu tun. Ich kenne das System, ich mag es sogar (benutze zu Haus inzwischen aber wieder ausschließlich Windows, vor allem wegen meinem Wacom Tablet und Software die nicht auf Linux läuft, sowie den Spielen), aber es wird Valve nicht in die Wohnzimmer dieser Welt bringen.