Stammtisch Zum stinkenden Skeever - The Elder Scrolls Stammtisch

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Teil 2 der Story:

Hab die Story während einer Dungeon geschrieben und dann nachträglich grob überarbeitet. Alles am Handy. :ugly:
Du hast in einem Haufen orange-goldener Blätter gekniet, zwischen mehreren Sprösslingen von Buchen, und hörtest den Vögeln beim zwitschern zu, während du deine scharfen Augen auf die Banditen richtetedt, die das Fass erst begutachteten, und dann in Richtung der Festung trugen.

Du wusstest, wie gefährlich eine Sucht sein kann, auch wenn du dich nicht an die Einzelheiten der deinen erinnern konntest, war es dir mehr als nur bewusst wie schlimm es war. Die fehlenden Details waren sogar das schlimmste. Zum einen würdest du gerne wissen woher der abgeschlagene Kopf eines nordmädchens, deiner Einschätzung nach gerade fünf oder sechs Jahre alt geworden, in deiner Tasche herkommt, gleichzeitig hattest du dich die längste Zeit deiner neuen Erinnerungen vor der Antwort gefürchtet. Genau wie vor diesem vermaledeiten Bären, der dich seitdem jederzeit begleitete. Erst war es nur lästig. Du hast Steine nach ihm geworfen, hast ihn mit feuerzaubern angegriffen, doch selbst wenn er starb, löste er sich einfach auf und erschien dann wenige Augenblicke spater wieder vor dir. Irgendwann wurde dieser Bär, der mit der Zeit immer grauer wurde, zu so etwas wie einem nervigen Piepen im Ohr. Es war da, oft hast du es nicht bemerkt, aber manchmal, wenn du ihn bemerkt hast, war es mehr als nur merkwürdig. Doch dieser Bär schien deutlich nützlicher zu sein.

Während deiner Experimentierphase mit verschiedenen Met-Gemischen, hattest du es dir mit der Familie Klangholz aus Windhelm verscherzt. Schreiner, die im Osten der Stadt ihre Feilboten. Du hattest, betrunken von deinen Experimenten, damit geprahlt, wie einfach es war, das Kind, dessen Kopf du bei dir getragen hattest, zu enthaupten, was auf wenig Begeisterung stieß.

Eines führte zum anderen, Worte wechselten, Beleidigungen wurden ausgetauscht. Und am Ende warst du von der Taille abwärts gefesselt in dem kalten Fluss von Windhelm. Die warmen Tage kamen näher und das Wasser würde steigen und du dadurch ertrinken, zumindest war das der Plan der Nord, bis sie bemerkten das Argonier ... nun ja, nicht ertrinken konnten. Also schnitten sie dir für Stunden eine Schuppe nach der anderen aus dem linken Arm. Nicht, dass es dich stören würde, der Schmerz würde vergehen und auch wenn du wieder halbwegs nüchtern gewesen warst, war er schon fast zur Erinnerung verblasst. Doch die Nord schienen dein schreien mehr als nur zu genießen. Du liest sie gewähren, weil bewegen konntest du dich eh nicht. Als sie dann aber die Messer durch Äxte und Schwerter tauschten, fürchtest du dich zum ersten Mal um dein Leben.

"Du wirst für meine Tochter bezahlen! ", rief Regald Klangholz, als er seine zweihändige Streitaxt über seinen Kopf hoch, um sie in den deinen zu jagen.

Jetzt machte die Wut deutlich mehr Sinn. Wie hoch waren die Chancen, dass ein Argonier ein nordmädchen tötete, nur um dann das allererste Mal in seinem Leben davon zu prahlen, und das vor den Ohren des Vaters? Berechnen wolltest du die Chance sehr gerne, doch warst du dir sicher, dass dir dazu jetzt jede Möglichkeit fehlen würde. Bis graue Tatzen plötzlich aus dem Nichts hinter dem Axtschwinger erschienen, und ihn mit einem Prankenhieb den halben Rücken aufriss und ihn gelähmt zu Boden fielen ließ, damit er in einer Pfütze aus geschmolzenem Schnee ertrank. Weinend mit den letzten Gedanken an Hekgi Klangholz, seiner geliebten tochter.

Dieser Tinnitus von einem Bären war wieder erschienen und hat dich gerettet. Er kaute die Fesseln an deinen Handgelenkendurch, nachdem er das gleiche mit dem Gesicht Vaters getan hatte, und zum ersten Mal hast du deine vor kälte und Schmerz zitternden Finger in das graue Fell deines ewigen Begleiters vergraben und ihn gestreichelt. Seitdem kannst du dir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen, und genau deswegen war auch wieder deine Hand im Fell deines Begleiters, als du zwischen den Sprösslingen, mit einem Knie im goldenen blätterhaufen, die Banditen beobachtet hattest, die das von dir verzauberte (oder eher verfluchte?) Fass in die Festung trugen. Zum einen spürst du viel Stolz aufgrund deiner Fähigkeiten, andererseits hattest du Mitleid mit all jenen, die jetzt dieser unbändigen Sucht dieses Fasses zum Opfer fallen würden.

Du hast mit vielem gerechnet, das vielleicht noch einige der Banditen von den hohen Festungsmauern fallen würden, so betrunken wie sie wären, doch womit du nicht gerechnet hattest, war ein Ork. Ein Ort, vollständig gekleidet in einer Bronzerüstung. Der Brustpanzer dick und kunstvoll verziert und umschlungen von blauem Stoff. Auf dem Kopf ein Sonnenhut in ebenselbem Bronze und in der Hand eine Fackel. Und dieser auffällige Ork sang: "Ich bin nur ein großer Träumer, doch mit Träumen fängt es an! Meine Familie ist verreckt und ich zündete sie alle an. Meine Talente fliegen höher, breiteten ihre Flügel aus! Ich bin soweit, ich bin sehr breit, ich bin die scheiße leid!"

Würde dich heute jemand Fragen, so würdest du auf dein Leben wetten, dass dein Ewiger Begleiter in diesem Augenblick geschnauft hat. Der Bär legte sich einfach hin, denn Bedrohung gab es hier nicht. Auch du warst dir nicht sicher, was zum Hist hier los war. Dieser Ork mochte vieles sein. Offensichtlich ein Uhrwerksapostel, vielleicht eine Goblin Brut, und garantiert fürchterlich betrunken. Aber ein Bandit? Das war er auf keinen Fall! Du fürchtest, dass die Pläne zum ablenken der Banditen nun in Gefahr geraten würde, so wie dieser Orsimer herumgröhlte, doch dieses Problem endete damit, als er scheppernd auf den Rücken fiel und einschlief. Dein grauhaariger Begleiter richtete sich müde auf und tapste langsam in Richtung des bewusstlosen Orks. Ein Zeichen für dich, dass ihr ihn nun wegtragen musstet.

Das hohe Gewicht der Rüstung verstärkte noch einmal die handwerkliche Kunstfertigkeit, die zum herstellen erforderlich war, half dir aber nur wenig bei den Muskelschmerzen die dich die nächsten zwei Wochen dafür plagen würden. Mit frecherweise wenig Unterstützung deines Bären, schlepptest du den Bronze-Ork zurück in die Stadt. Hier brachtest du ihn in ein Bett der Kriegergilde, damit sich die Dunkelelfin, deine Auftraggeberin, um ihn kümmern konnte. Und dabei hattest du es zunächst belassen. Ein trunkener Ork war nun wahrlich nichts seltenes. Doch würde dies nicht die letzte Begegnung mit dem Bronze-Ork sein. Ein mysteriöser Brief eines mysteriösen kaiserlichen mit weißen Haaren, führte dich weit außerhalb der Grenze von Tamriel. Um genau zu sein bis zur Apocrypha. Hier gab es ein unendliches Archiv, dass erkundet und bezwungen werden wollte und dass deine Fähigkeiten zwar nicht überstieg, aber ordentlich auf die Probe stellte. Als ein gewaltiger Feueratronarch, oder was bei den Göttern das auch immer gewesen sein mochte, erschien, während du dich gerade mit Feinden abmütest, die du noch nie zuvor gesehen hattest, warst du dir sicher, gleich dein Ende zu finden. Doch dann geschah es: aus dem Nichts, schossen goldenleuchtende Speere aus purer Aedrischer Magie auf deine Feinde, durchbohrten sie, ließen sie explodieren und retteten dir dein Leben.

"Liegt es sich auf dem Boden der Apocrypha so bequem? ", fragte eine leichten durch Stoßzähne nuschelnde, tiefe Stimme.

Eine in Bronze gefüllte Hand wurde dir gereicht und du schlugst ein. Ohne Mühe hob dich der in Bronze gekleidete Ork wieder auf die Beine, setzte mühelos eine heilende Rune um dich herum und deine Wunden schlossen sich. Du musstest nicht lange überlegen, woher du ihn kanntest.

"Es scheint, nüchtern seid ihr deutlich nützlicher", sagtest du. "Ich zeige die Schuppen der Dankbarkeit." Du legst deine rechte Hand an deine linke Brust und verbeugtest dich sanft. "Wie ich sehe hat dieser weißhaarige kaiserliche mehr als nur meine Hilfe in Anspruch genommen?"

Der Ork schnaubte, verschränkte die Arme. "Seid ihr nicht die Echse, die mich unter Drogen gesetzt hat?" Seine mundwinkel hoben sich zu einem charmanten Lächeln.

Du konntest dir ein krächzendes Lachen nicht verkneifen. "Es war zumindest nicht von mir geplant. Wie ist es euch seit dem Trunk ergangen, Apostel?

"Ihr wisst von den Uhrwerksaposteln?"

"Natürlich. Als Sklave unter den Dunmern lernte ich viel über ihre Götter, in deren Namen man mich quälte."

"Ich kann dir mit großer Sicherheit sagen, dass Fürst Sotha Sil kein Interesse an der Versklavung von irgendjemanden hat."

"Dann lüge ich, und sage dass es mich beruhigt. " Nach einem kurzen und bewertenden Blick des Orks nickte dieser und sagte: "Habt ihr Lust das restliche Archiv zusammen zu durchstreiten?"

Aus einer Runde im Archiv, wurden dutzende. Aus einer kurzen und spontanen Begegnung, wurde eine Freundschaft und so habt ihr als Kindsmörder, ehemaliger Schwarzen Hand der dunklen Bruderschaft, der aufgrund seiner Vorliebe für die Heil-Magie entlassen worden ist, denn Bronze-Ork ennengelernt. Eine Ware, und ereignisreiche Geschichte, aber vielleicht keine, die man erzählen sollte, wenn manndich fragt, woher du Bortwog gro-Darvrath kennst. Deinen besten Freund in Tamriel. Und auch außerhalb.
 
Jetzt hatte ich endlich mal Zeit, @Avi 's Skyrim-Tagebücher nochmal durchzulesen und bin jetzt auf dem neuesten Stand. :) Irgendwann kam ich da gar nicht mehr mit, hatte Details vergessen und gar keinen Überblick mehr. :nyandizzy:

Demnächst widme ich mich den Berichten von @tomixxx !:scan:
 
Jetzt hatte ich endlich mal Zeit, @Avi 's Skyrim-Tagebücher nochmal durchzulesen und bin jetzt auf dem neuesten Stand. :) Irgendwann kam ich da gar nicht mehr mit, hatte Details vergessen und gar keinen Überblick mehr. :nyandizzy:

Demnächst widme ich mich den Berichten von @tomixxx !:scan:

Ich mach gerade eine "Little Kitty, Big City" und "Regalia" - Pause, aber danach geht es mit Livia weiter. :moin: Bis dahin verfolgen wir alle @tomixxx ' Abenteuer in Himmelsrand. :knuffel:
 
Hab mal wieder einen neues Outfit für meinen Ork, weil er quasi zum Khajiiti Glauben konvertiert ist :goodwork:

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Und hier die Backgroundstory von meinem Ork (Teil 1)

»Bitte, das ist wirklich nicht nötig!«, klagte Dular-dro, als seine orkrischen Fänger ihn quer durch das Dorf Darvrath zerrten. Es war bereits dunkel draußen, als sie ihm die Beine gefesselt hatten und in eine kleine Holzhütte auf einer ebenso kleinen Insel ein wenig Östlich des Festlandes in Worthgar warfen.
»Dieser hat nichts Falsches getan, das müsst ihr ihm glauben«, sagte er, als er unsanft mit dem Hintern auf dem Boden aufkam.
»Schweigt, Katze«, sagte die orkische Frau, eine kräftige Matrone mit roten, geflochtenen Zöpfen. »Niemand darf Darvrath betreten.«
Vorsichtig setzte sich Dular-dro auf die Knie. »Die Zeiten haben sich geändert, grüne. Es gibt wieder ein Königreich für die Orks, ja?«
»Nicht für uns! Der Häuptling wird entscheiden, was mit euch pa…
»Bitte, das ist wirklich nicht nötig!«, klagte Dular-dro, als seine orkrischen Fänger ihn quer durch das Dorf Darvrath zerrten. Es war bereits dunkel draußen, als sie ihm die Beine gefesselt hatten und in eine kleine Holzhütte auf einer ebenso kleinen Insel ein wenig Östlich des Festlandes in Worthgar warfen.
»Dieser hat nichts Falsches getan, das müsst ihr ihm glauben«, sagte er, als er unsanft mit dem Hintern auf dem Boden aufkam.
»Schweigt, Katze«, sagte die orkische Frau, eine kräftige Matrone mit roten, geflochtenen Zöpfen. »Niemand darf Darvrath betreten.«
Vorsichtig setzte sich Dular-dro auf die Knie. »Die Zeiten haben sich geändert, grüne. Es gibt wieder ein Königreich für die Orks, ja?«
»Nicht für uns! Der Häuptling wird entscheiden, was mit euch passiert. Und jetzt schweigt!«
Mit lautem Donnern knallte sie die Tür zu und wenige Augenblicke später ertönte das mechanische Klicken eines sich schließenden Schlosses.
»Das hast du wieder einmal prima hinbekommen, Dular-dro! Hast Rechts von Links nicht unterscheiden können. Statt in Kluftspitze nun in Gefangenschaft.«
Ein leises Rascheln ertönte neben Dular-dro und er sprang mühelos auf die Beine. »Ist da wer? Hat man diesen etwa zu den Tieren gesperrt? Was für Tiere halten Orks? Sicher keine Schweinchen, ja?« Doch eine Antwort auf seine Frage bekam er nicht, also kniff er die Augen zusammen, öffnete die Pupillen und was einst eine dunkle Hütte auf einer kleinen Insel war, wurde nun zu einem gut einsehbaren Ort. Dular-dro blickte zum Stroh, achtete auf Ratten oder kleine Echatere, doch sah er nichts.
»Vielleicht spielt der Verstand von diesem ihm einen Streich, ja? Oder ist hier jemand, der ängstlicher ist, als ein Gefangener?« Seine Augen weiteten sich, als er eine unnatürliche Form im Stroh ausmachte. Klein, größer als eine Ratte, aber kleiner als ein ausgewachsener Ork.
Vorsichtig kniete sich Dular-dro hin und atmete tief durch, während seine Hände auf seinen Schenkeln ruhten. »Dieser wird ein wenig meditieren. Das beruhigt die Nerven. Er wird einfach wegdösen. Kann sich ja eh nicht wehren, ja? Mit diesen Fesseln meine ich.« Er schloss die Augen, öffnete einen spaltweit und sah, wie sich etwas im Stroh bewegte. Leise. Zu leise, für einen Ork, der Kämpfe gewohnt ist. Er sah in große, runde Augen. Blau wie der Himmel. Darunter eine faltige, markante Nase und darunter ein schmaler Mund mit zwei Stoßzähnen. Wie kann ein Ork sich so leise bewegen? Hätte Dular-Dro keine Nachtsicht, so hätte er nie gehört, wie der Ork sich und ihn setzte. Was tut der kleine Ork da? Dann begriff Dular-dro, wo er gerade war. In der Gefangenenbaracke. Und dieses Dorf hatte ein Kind eingesperrt. Spielt es vielleicht? Erkundet es die Insel? Nein. Die Hose ist zerrissen und dreckig. Der Oberkörper abgemagert.
Er sah durch seine winzigen Schlitze, wie der kleine Ork sich auf die Knie setzte und genau so die Hände auf die Beine legte. Er schaute Dular-dro an.
»Man muss die Augen schließen, ja?«, sagte er und der Ork schreckte auf.
Dular-dro atmete tief durch, öffnete vollständig die Augen. »So funktioniert Meditieren nicht. Man muss die Augen schließen und auf das hören, was man um sich herum hört, ja? Aber du siehst etwas aufgeschreckt aus. Sag, was tut ein kleiner Ork wie du in einer Gefangenenbaracke von Orks? Warst du unartig?«
Der Junge starrte Dular-dro weiter an. Aber nicht, wie jemand, der gerade ertappt worden ist. Auch nicht wie jemand, der Khajiit nicht mag.
»Du hast noch nie einen Khajiit gesehen, ja?«
Der Junge schüttelt langsam den Kopf.
»Ah. Du musst keine Angst haben, Grünling. Dieser hier ist gefesselt und kann dir nichts tun.«
»Du kannst sprechen.«
»Und du anscheinend auch! Wie wunderbar. Lass uns gemeinsam feiern, dass wir gemeinsam sprechen können, ja?«
Vorsichtig setzte sich der Junge wieder hin. »Wieso kannst du als Katze sprechen?«
»Wieso kannst du als Schwein sprechen?«
»Ich bin kein Schwein!«
»Und ich keine Katze.«
»Wirklich nicht?«
Dular-dro presste die Lippen zusammen. »Doch, schon. Aber darum geht es nicht. Warum bist du hier, kleiner Grünling?«
Der Junge rieb sich die Hände, auf deren grün-grauer Haut Schnittwunden erkennbar waren. »Warum bist du hier?«
»Nein, nein!«, sagte Dular-dro sanft. »Ein gefangener Khajiit ist nichts Besonderes. Ein gefangener Ork auch nicht, aber ein gefangener Ork, gefangen von Orks und scheinbar kaum älter als zehn? Deutlich interessanter.«
»Ich werde bestraft. Habe schlimme Dinge getan.«
Dular-dro strich sich mit der Hand durch sein orangenes Fell am Kinn. »Ah, wenn ein Ork etwas Schlimmes tut, dann ist es wohl wirklich schlimm. Was hast du getan?«
»Was hast du getan?«
Dular-dro lachte. »Du stellst viele Fragen. Das ist gut. Neugier ist-«
»Das ist nicht gut!«, rief der Ork lauter, als Dular-dro es erwartet hatte. Auch dass dem Kind Tränen in die Augen schossen, stand nicht auf seinem Zettel.
»Es ist doch alles gut, kleiner Grünling. Dular-dro wird dir nichts tun, wie auch? Siehst du?« Er zog mit seinen Handgelenken an den Fesseln, zeigte, wie eng diese waren.
»Du heißt Dular-dro?«
»Richtig. Und du?«
»Bortwog.«
Ein Lachen entwich dem Khajiit. »Ich mag eure Namen nicht. Klingen wie etwas, das man beim Kotzen von sich gibt. Bortwog!«
Wieder rieb sich Bortwog die Hände.
»Tun sie weh? Hat man dir wehgetan?«
Er nickte schwach.
»Weswegen? Was hast du getan?«
Bortwog schwieg, doch sein zitterndes Kinn sprach Bände. Es war etwas Schlimmes. Etwas, wofür man weder Blutzoll, noch den Goldzoll der Orks entrichten konnte. Etwas, wofür der Tod als Strafe, den die Orks sehr gerne nutzten, nicht ausreichte.
»Dieser hier wird es auch niemanden verraten, ja? Mit diesem kannst du reden. Vielleicht komme ich hier ja nie wieder heraus?«
»Wirst du hier sterben?«
Dular-dro zuckte mit den Schultern. »Wer weiß? Wenn Jone und Jode diesen zu sich rufen möchte?«
»Wer?«
 
Und Teil 2:

Dular-dro seufzte. »Stimmt, dein erster Khajiit. So nennen wir die beiden Monde, ja? Wenn ein Khajiit stirbt, kommt er dahin?«
»Kann ich mit?«, fragte der Ork übereifrig. »Ich will auch auf die Monde, wenn ich sterbe, bitte!«
»Wieso solltest du sterben, Grünling?«
»Ich will unbedingt!«
Dular-dro schreckte zurück. »Sterben?«
Bortwog nickte. »Bitte! Ich will nicht in die Aschegrube von Mauloch. Ich will zu den Monden.«
»Dafür muss dieser wissen, was du getan hast, um hier zu landen, ja?«
Jede Begeisterung für den Tod wich dem Ork aus dem Gesicht. Die Scham übermannte ihn.
»Nun sag schon. Dular-dro lauscht.«
Mit den Fingern ineinander gelegt, biss sich Bortwog auf die Lippen, ehe er sagte: »Ich habe ein Buch gelesen.«
Gebannt, wie daraus eine unverzeihbare Straftat resultieren konnte, lauschte Dular-dro weiter, doch es folgte nichts. »Und weiter?«
»Nichts weiter. Ich habe ein Buch gelesen! Das ist nicht erlaubt.«
»Was genau hast du denn gelesen?«
»Der Reiseführer durch Morrowind.«
Sinnlos. So nannte Dular-dro die Orks häufig aus Spaß. Doch jetzt hatte er das Gefühl, dass aus Spaß bitterer Ernst geworden war.
»Das ist ein gutes Buch. Also, nicht wirklich, weil langweilig. Aber dieser würde niemals mit jemandem wetten, was man lesen müsse, um als Ork bestraft zu werden und dann den Reiseführer durch Morrowind nennen, ja?«
»Worte in Schrift sind den Weisen Frauen vorbehalten. Ich bin ein Mann und muss stark sein, nicht weise.«
Vorsichtig nahm Dular-dro die Hände von Bortwog und ließ heilsame Magie durch sie hindurch. »Diesem ist egal, was Orks sagen. Wer lesen möchte, sollte lesen.«
»Das ist zu gefährlich. Aber ... kannst du auch was gegen meinen Rücken tun?«
Als sich Bortwog herumdreht, fiel Dular-dro beinahe in Ohnmacht. »Dunkle Monde! Was hat man dir angetan?«
Auf dem grün-grauen Rücken wurden rostige Nägel geschlagen mit Ringen, an denen jeder Zeit Ketten befestigt werden konnte. Blut tropfte an den klaffenden Eintrittswunden.
»Ich habe gelesen.«
»Oh, nein, nein, nein. Das ist nicht gut. Dieser kann dir nicht helfen. Da muss ein richtiger Heiler ran. Einer mit Assistenten und so weiter.«
Bortwog drehte sich wieder um. »Es tut weh.«
»Das glaubt dieser dir sofort!«
Schweigen trat durch die Baracke, die Bortwog gekonnt durchbrach. »Kann ich also auf die Monde?«
»Oh ... ähm. Sicher. Wenn du nach dem Tod zu den Monden willst, wird dich niemand daran hindern, denkt dieser.«
»Also kann ich sterben?«, fragte er begeistert. »Bitte! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schlimm es hier ist. Ich esse seit Tagen nur noch Ratten, kann mich nich tmehr erinnern, wann ich das letzte Mal einen Tag hatte, wo ich mich nicht übergeben musste, und dann das tägliche Aufhängen!« Er kroch näher zu Dular-dro, legte seine Hände auf seine Hände und bettelte. »Bitte! Bringt mich zu den Monden!«
»Du willst, dass dieser ... du willst, dass ich dich töte?«
Bortwog nickte, grinste freudig, während Tränen seine Wangen herunterliefen.
Dular-dro blieb die Sprache weg, während er den Jungen betrachtete.
»Kapitän!«, hörte er plötzlich von der Seite. »Seid Ihr hier drin?«
»Kier-ja! Helle Monde, seid ihr es?«
»Natürlich! Diese ist weiter östlich gelandet, als das Schiff kenterte. Wir haben ein neues Schiff, dass uns nach Wegesruh bringt. Seid Ihr verletzt?«
»Dieser nicht, nein. Kommt herein und lasst uns verschwinden, ja?«
Plötzlich griff Bortwog die Pfoten von Dular-dro. »Und die Monde?«, fragte er.
»Wer ist das?«, fragte Kier-ja.
In den Augen sah Dular-dro den ungebändigten Wunsch nach dem Tod.
Mit lautem Bersten brach eine Planke an der Seite der Hütte und eine dunkelfellige Khajiit quetschte sich hindurch. »Dunkle Monde! Was ist mit dem Kind passiert?«
»Kier-ja, wir müssen ihn mitnehmen. Das waren die Orks. Sein eigenes Volk.«
»Warum? Was hat er getan?«
»Nicht wichtig! Wir bringen ihn zu einem Heiler, dann nach Dolchsturz und dann sehen wir weiter.« Dular-dro wandte sich zu Bortwog, hob diesen von den Knien. »Du wolltest die Monde sehen, ja? Sie sind sehr schön in Dolchsturz. Viel schöner, als hier. Wie wäre es, wenn ich dich rette, statt zu töten?«
»Töten? Ihr wolltet ein Kind töten?«
»Er flehte mich an.«
»Dunkle Monde. Was ist das für eine absurde Insel?«

Vieles war nach dieser Nacht passiert. Bortwog erinnerte sich noch daran, wie sehr jeder Schritt schmerzte, als sie flohen. Wie sehr er aufschrie, als man ihm die Ketten entfernte und viele Leute plötzlich an ihm interessiert waren.
»Ist das orkische Tradition?«, fragte ein Gesandter von Hochfels. »Und mit solchen Leuten wollen wir eine Allianz bilden?«
Doch Bortwog war es egal. Er sah zum ersten Mal die Monde von einer anderen Stadt aus. Jedes Mal, wenn er hinaufblickt in den Nachthimmel, wanderten seine Gedanken in die Leere und zu Dular-dro. Einem khajiitischen Händler, der wenige Jahre nach seiner Gefangenschaft verstarb. Viele Khajiit trauerten um den Mann, den weisen vom Mondvolk. Doch Bortwog hatte während der Beerdigung nur ein Lächeln auf den Lippen, denn der alte Dular-dro war nun auf den Monden und Bortwog würde ihn dort irgendwann wieder sehen, wenn er endlich sterben würde. »Zu sterben ist die einzige Garantie, die es gibt«, sagte Dular-dro oft. Dular-dro hatte dem Ork viel über den Glauben der Khajiit gelehrt und hier fand der Orks seine religiöse Heimat. Irgendwann, so schwor er, würde er Elsweyr in seiner Gänze erkunden.
Wenige weitere Jahre bekam Bortwog einen Brief vom Großkönig und König Kurog selbst. Die Schmiedemeisterfälle waren vereinsamt worden. Keine Spur von den früheren Bewohnern, doch als einziger Überlebender des Dorfes, gehörte es nun ihm. »Dular-dro wäre stolz auf mich«, dachte Bortwog eines späten Nachmittags, als er auf der von ihm erbauten Veranda saß und über die Schmiedemeisterfälle schaute. Früher wünschte er sich den Tod, jetzt lebte er mehr, als je zuvor. Er nahm den Becher vom Tisch und stiße mit seinem besten Freund an, dessen blau-Roth leuchtenden Hellhals Schuppen im Licht der Sonne glänzten.
»Ich kann trotzdem schneller schwimmen als du«, sagte Nero´Mor.
»Bist ein Arsch, Echse.«
 
Viele wünschen sich von Bethesda, dass sie die engine wechseln sollen. Das würde aber zum einen das modding killen und das Ende der Bethesda RPGs bedeuten.

Genau dafür habe ich ein Video gemacht, das viel länger gebraucht hat, als sonst:

 
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