Was ich dabei nicht verstehe, dass man sich darüber nun ausgerechnet aus der rechten/verschwörungstheoretischen Ecke so aufregt. Diese Leute sind doch immer die, welche sich über einen vermeintlichen "Deep State" etc. aufregen. Nun kommt heraus, dass dies sogar zu einem gewissen Grade zutreffend war und dies ist denen auf einmal auch nicht mehr recht. Weiterhin wird ja gerne gegen Rot/Grün gebasht. Auch hier würde sich angesichts der Tatsache, dass die Taten der NSU und die Verstrickungen und späteren Vertuschungen des "Verfassungsschutzes" genau in deren Amtsperiode fallen (auch wenn Schwarz/Rot natürlich mit diesem Unsinn fortfuhren), einmal berechtigte Kritik an deren (früherem) Regierungsstil anbieten... und wieder kommt nichts in diese Richtung von den sonst so aufgeregten Kreisen, wo sich hier eine Kritik an den "linken" Parteien geradezu aufdrängt. Allein der diffamierende Begriff der "Döner-Morde" wurde damals gar von diesem rot/grünen Politikerkreis ebenfalls verwendet bzw. wurde sogar aus rassistischen Gründen zunächst gegen die Opferfamilien ermittelt - auch dies wurde von der damaligen Koalition und insbesondere Innenminister Schily mitgetragen.
Und gerade Schily von der SPD hat nun wirklich extrem viel Dreck am Stecken und nicht nur in diesem Zusammenhang (man denke z. B. auch an die Korruptionsvorwürfe in Verbindung mit mit dem biometrischen Personalausweis und der damit verbundenen Firma, für welche er nach seiner politischen Karriere arbeitete). Auch die hier schon geäußerte Forderungen, dass nun wegen der Veröffentlichung des Materials über die Verbindungen des selbsternannten "Verfassungsschutzes" mit der NSU-Terrorgruppe ausgerechnet gegen Böhmermann bzw. sein Team ermittelt werden sollte, hätte dieser mit aller größter Wahrscheinlichkeit sogar durchgezogen. Dies ist ja auch einer der dunklen Flecken auf seiner Weste, allerdings damals in Verbindung mit den Veröffentlichungen der (erzkonservativen) Zeitschrift Cicero und dem darauffolgenden
Anschlag von Schily auf die Pressefreiheit. Derartige Angriffe von Politikern auf die Gewaltenteilung hat es immerhin noch nicht sehr oft gegeben, mir fällt da z. B. spontan nur damals die
Aktion von Adenauer wegen des Berichtes des Spiegels über die Bundeswehr ein oder die verglichen mit den beiden vorgenannten Fällen eher kleinlichen Angriffe insbesondere der Union unter Strauß auf den ÖR wegen ein paar
Satirebeiträgen oder als der ÖR gar vor der AfD wegen eines winzigen Aufklebers im Hintergrund eines Krimis kuschte.
Dies wäre also quasi eine Steilvorlage SPD und Grüne zu kritisieren, statt dessen fordern manche ausgerechnet den Boten der schlechten Nachricht und damit Böhmermann zu belangen.