Auf einem 3,2-Zoll-Handydisplay verwandelt sich der MWC-Stand von Qualcomm in eine virtuelle Welt: 3D-modellierte Wände, Kachelböden und Shops rauschen beim Schwenken eines Smartphones über den kleinen Bildschirm und lassen den Eindruck entstehen, man schaue durch ein kleines Fenster in eine andere Welt.
Die verblüffend präzise und zeitnahe Synchronisation zwischen Smartphone-Position und virtuellem Raum verdankt der Betrachter einem Mikrosystem des amerikanischen Unternehmens Invensense, dem der Chipsatzhersteller
Qualcomm als Investmentpartner ein Stück Präsentationsfläche auf seinem Stand eingerichtet hat.
Invensense ist Spezialist für Gyroskoptechnik, die beispielsweise in der Wii-Remote-Erweiterung MotionPlus und in einigen Premiumgeräten des Navigationsherstellers
TomTom Bewegungen in digitale Daten umwandelt. Auf dem MWC präsentiert das Unternehmen sein
Gyroskop MPU-3000, das
anders als die in MotionPlus und TomTom-Navis eingebauten Systeme Drehungen auf X-, Y- und Z-Achse registriert. Für eine noch genauere Erfassung der Bewegung kombiniert Invensense das 4 mm × 4 mm × 0,9 mm große MEMS außerdem
mit einem digitalen Beschleunigungssensor und einem digitalen Kompass.
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Für Smartphone-Hersteller attraktiv ist das System aufgrund der Herstellung auf Siliziumbasis: Es passt in jedes Smartphone und soll um ein Vielfaches günstiger sein als vergleichbare Lösungen. Bis zum geplanten Marktstart im dritten Quartal 2010 könne man bei
Massenproduktion einen Preispunkt unter 4 US-Dollar erreichen, so Housholder.