Erster Wii-Modchip für Importe, Homebrew und Film-DVDs
WiiXT soll im Laufe des ersten Halbjahres 2007 fertig werden
Auch wenn der Name "WiiXT" etwas irritieren mag, so soll sich dahinter jedoch einer der bisher ausgetüfteltsten Wii-Modchips verstecken, die bisher angekündigt wurden. Der neue Wii-Modchip ist zwar noch nicht verfügbar, soll aber bei Fertigstellung neben den leidigen Schwarzkopien auch - und das ist das Interessante - Wii-Importspiele, selbst geschriebene Wii-Software und sogar DVD-Filme abspielen.
Nach der Ankündigung sah sich das WiiXT-Team laut eigenen Angaben mit einer Flut von E-Mails konfrontiert, in vielen sei die Echtheit des Modchips angezweifelt worden. Allerdings wiesen die Entwickler darauf hin, dass der WiiXT eben kein einfacher DVD-Drive-Hack, sondern ein deutlich komplexerer Chip sei. Einer, bei dessen Entwicklung viele Wii-Konsolen ihr Leben ließen, wie das WiiXT-Team betonte, weshalb derzeit noch die Mittel fehlen würden, den Chip in Produktion zu geben.
Das Besondere am WiiXT ist, dass er nicht nur Wii- und Gamecube-"Backups" aus anderen Regionen abspielt, sondern auch Import-Originale. Allerdings führt Letzteres laut den Entwicklern dazu, dass dann der Stealth-Mode deaktiviert werden muss und der Modchip leichter von Nintendo entdeckt werden kann. Allerdings ist das WiiXT-Team der Ansicht, dass Nintendo den Chip nicht per Firmware-Update nutzlos machen kann.
Um den Modchip steuern und aktualisieren zu können, wird zusätzlich ein USB-Dongle eingesetzt, das mit vier Schaltern aufwartet, deren Zustand vom WiiXT ausgelesen wird. So lässt sich der Modchip ein- und ausschalten sowie zum Booten im Upgrade-Modus zwecks Firmware-Aufrüstung überreden. Ein Schalter ist zudem per Chip-Menü mit einer programmierbaren Funktion belegt. Das Chip-Menü soll sehr einem PC-BIOS-Menü ähneln und erlaubt es, verschiedene Einstellungen vorzunehmen.
Für Wii selbst geschriebene Software aus der Fan-Gemeinde, so genannte Homebrew-Software, soll sich über das Chip-Menü ausführen lassen. Dort soll auch eine Wiedergabefunktion für Spielfilm-DVDs zu finden sein, so dass nicht auf Nintendos zweite Wii-Generation gewartet werden muss, um die Spielekonsole auch als DVD-Player verwenden zu können. Der "WiiXT DVD Movie Player" soll dabei Regionalcodes ignorieren und ist damit auch für Filmimporte geeignet.
Damit würde der WiiXT-Chip der erfolgreichen und in Deutschland seit Dezember 2006 verkauften Spielekonsole weitere Nutzungsmöglichkeiten eröffnen - und Fans von Importspielen Hoffnung auf Spielenachschub aus dem Ausland machen. Leider hatte Nintendo sich entschieden, auch bei seinem Gamecube-Nachfolger Wii wieder auf regionale Beschränkungen für Spiele zu setzen. Bei den durch die Welt reisenden Spielehandhelds wie etwa dem Nintendo DS ist das nicht der Fall.
Noch muss allerdings etwas gewartet werden, bis der WiiXT fertig und letztlich auch in Produktion gegangen ist - die Entwickler gehen davon aus, dass es in etwa drei Monaten so weit ist und WiiXT inklusive USB-Dongle für rund 65,- US-Dollar angeboten werden kann. Die Installation wird nicht ganz einfach sein, erfordert sie doch laut Beschreibung neben dem einfachen Schnellauflöten des WiiXT-Drive-Chips auch vier weitere Lötstellen, um die USB-Dongle-Funktion nutzen zu können. Darüber wird offenbar die Regionalcode-Befreiung der Spiele realisiert.