Nintendo Wii
Wiir durften anspielen
Heute statteten wir Nintendo einen Besuch ab und wurden von Harald Ebert herumgeführt. Er zeigte uns einige Titel, die wir kurz anspielen konnten, um erste Eindrücke davon zu bekommen. Leider gab es keine neuen Informationen, aber dafür können wir nun sagen wie sich Wii anfühlt und wie gut die Steuerung funktioniert oder welche Probleme es gibt.
Es ging los mit einem Spiel aus der Wii Sports Reihe: Tennis. Wir testeten den Zweispielermodus. Dargestellt wurde das Geschehen per Splitscreen. Der Nunchaku-Stick findet dabei keine Verwendung, denn alles funktioniert mit der Wii-Remote. Diese wird genau wie der Griff eines Tennisschlägers gehalten und auf dieselbe Weise geführt. Für den Aufschlag muss zunächst eine Aufwärtsbewegung und gleich darauf eine Schlagbewegung nach vorne ausgeführt werden. Auch die Stärke und Richtung dieser Bewegung wird umgesetzt. Je fester man schlägt, desto schneller flitzt der Ball über den Court. Auf welche Art und Weise der Ball angenommen werden muss hängt ganz davon ab ob er links oder rechts vom Spieler aufkommt. Falls links, muss Rückhand und falls rechts Vorhand gespielt werden. Eure Figuren, wie auch die gesamte Präsentation, sind dabei in simpelster Grafik gehalten. Das fällt einem aber mitten im Gefecht schon gar nicht mehr auf, da man zu sehr mit der neuartigen Steuerung beschäftigt ist. Es ist nicht möglich selbstständig über den Platz zu laufen, denn die Figuren rennen von alleine zum Ball, sodass man nur noch schlagen muss. Damit ist alles eine Frage des Timings. Natürlich fällt es jemandem leichter, der bereits Erfahrungen in Tennis sammeln konnte, aber auch wenn man nie zuvor einen Tennisschläger in der Hand gehalten hat, kommt man gut zurecht. Das ist reine Gewöhnungssache und jeder braucht unterschiedlich lange um sich mit der neuen Steuerung anzufreunden. Hat man aber den Bogen raus, so geht sie locker von der Hand und macht ungeheuer viel Spaß.
Mit Baseball hatten wir die Möglichkeit einen weiteren Titel aus der Wii Sports Reihe anzuspielen, der ebenfalls nur von der Wii-Remote Gebrauch macht. Sie stellt euren Schläger dar, den ihr wie bei der Sportart in der Hand halten müsst. Sobald euch der Ball zugeworfen wird müsst ihr schwungvoll ausholen und mit einer kraftvollen Armbewegung ordentlich draufhauen. Das Prinzip ist banal, die Ausführung stellt allerdings eine Herausforderung dar. Die Steuerung funktioniert zwar einwandfrei, denn eure Bewegung wird haargenau umgesetzt und es gibt auch keine Probleme mit zeitlichen Verzögerungen, aber es ist dennoch nicht einfach den Ball im richtigen Moment zu treffen. Wie bei Tennis ist auch hier die Optik zweckmäßig und völlig unspektakulär, was das Spielerlebnis jedoch nicht trübt. Die Überraschung, wie gut der Wii-Controller reagiert und das völlig neue Feeling beim Spielen überwiegen ganz klar. Wer sich an seine ersten Erfahrungen mit der Eye Toy Cam erinnert, kann das in etwa nachvollziehen. Wii spielt sich zwar anders, aber auch Eye Toy sorgte damals für ein vollkommen neues Spielgefühl, ohne dass man viel Wert auf die Grafik gelegt hat.
Danach ging es weiter zu einer kleinen Demo, in der man ein Orchester dirigieren musste. In der linken Hand hielt man den Nunchak-Controller, in der rechten die Wii-Remote. Diese wurden nun wie Dirigentenstäbe wild durch die Luft geschwungen. Damit die Musiker ihr Tempo steigerten, musste man schneller schwingen. Sofern man bestimmte Instrumente besonders laut im Vordergrund hören wollte, musste man lediglich in ihre Richtung wedeln. Auf unsere Frage, ob diese Konzept denn auch als Spiel erscheinen wird, war man sich noch nicht ganz schlüssig. Vermutlich aber eher nicht und wenn dann wohl nur als Beigabe.
Nun zeigte man uns Mario Strikers Charged, das erst auf der Games Convention offiziell angekündigt wurde. Wir durften selbst Hand anlegen und kamen mit der Steuerung sofort gut zurecht. Es spielt sich sehr ähnlich wie sein Vorgänger, bietet aber einige kleine Unterscheide. Gefoult wird nicht mehr per Knopfdruck, sondern indem die Wii-Remote ruckartig bewegt wird, als wolle man seinen Gegner rempeln. Die Spielfiguren steuert man weiterhin mit dem Analog-Stick. Dieses Mal hat man nicht entweder nur Koopas oder nur Toads als Komplizen, sondern auch gemischte Teams. Die bislang größte Neuerung ist der Superschuss. Er funktioniert genau wie sonst, mit der kleinen Änderung, dass der Torwart nun versuchen kann diesen abzufangen. Dabei werden zwei Handschuhe dargestellt, die man mit der Wii- Remote bewegt. Hat man eine gute Reaktion und schafft es rechtzeitig die Handschuhe vor die entgegenkommenden Bälle zu halten, so bleibt der Kasten sauber und euer Gegenspieler hat seinen Superschuss in den Sand gesetzt. Das ist aber unheimlich schwer. Grafisch ist Mario Strikers Charged zwar nicht so simpel gehalten wie die Wii-Sports Titel, besonders spektakulär sah die von uns angespielte Version allerdings noch nicht aus, da sie optisch stark an die Gamecube Variante erinnert.
Insgesamt sind unsere ersten Eindrücke vom Wii durchweg positiv. Man hat es wirklich geschafft, anhand der innovativen Steuerungsmöglichkeit, ein neues Spielgefühl zu erzeugen. Da es sich komplett vom festgefahrenen Konzept des klassischen Controllers unterscheidet, braucht man natürlich etwas Zeit sich umzugewöhnen und zurechtzufinden. Das dürfte allerdings kein Problem darstellen.