Tja, ich war nicht dabei, und die Nachrichtenlage ist - wie in solchen Dingen üblich - auf die eine oder andere Weise eingefärbt. Man weiß es also nicht. Andererseits kann man sich natürlich die Frage stellen, warum die Palästinenser überhaupt irgendwas hätten abgeben sollen? Sie waren schließlich zuerst da. Die Existenz Palästinas in dieser Region ist spätestens seit der römischen Besatzung vor zwei Jahrtausenden unabhängig belegt, und die damaligen Juden
waren Palästinenser. Und wurden von den Römern ziemlich verhauen, genau wie später die Christen. Mit Monoteisten hatten sie's eben nicht so. Was irgendwie auch nicht so irre unverständlich ist. Mit anderen polytheistischen Völkern konnte man sich viel leichter arrangieren, da gab's wenigstens irgendeinen Konsens. Ob der Gott mit den Blitzen nun Zeus, Jupiter, Thor oder Odin heißt - haben alle gerne gesoffen und geschnackselt.
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Andererseits haben sich die Christen und die Moslems mal 'ne Weile lang auch ganz gut verstanden, weil man auch dort einen Konsens finden konnte. Ob der eine Gott nun Gott oder Allah hieß war einfach mal egal, und über die Dreifaltigkeit hat man einfach nicht geredet, und schon funktionierte das Zusammenleben. Zumindest für 'ne Weile. Grundsätzlich sind alle Religionen scheiße, die den Anspruch haben, alleine richtig zu liegen, und jede andere Religion kategorisch ausschließen. Führt immer zu Stress. In dieser Hinsicht hat die jüdische Religion einen gewissen Sonderstatus, der geschichtlich immer wieder zu Konflikten führen musste: Das Judentum ist keine missionarische Religion. Man kann sich nicht mal eben vom Rabbi zwicken lassen und ist Jude. Bei Christen ist das kein Ding. Jeder Christ darf taufen. Wer getauft ist, ist Christ und gehört zum Club. Aus die Maus. Christentum und Islam sind expansive Religionen, das Judentum ist elitär. Das führt schon fast zwangsläufig zu einer Abschottung. Wenn man dazu noch anderweitig besser da steht, macht man sich Feinde. Nicht logisch, nicht berechtigt, aber leider nur menschlich.