Ja! Lasst uns alle die Moralkeule auspacken....! Ich will euch ja nun nicht schocken, aber vor 500 Jahren war das auch nicht anders. Da haben sich die Menschen auch mehr für den Tod eines Königs interessiert als dafür das gerade zwei Bauern erstochen wurden.
Jedem ist doch klar das Unheil passiert, dennoch möchte man gerade darüber informiert werden, wenn für die Weltgeschichte wichtige Personen sterben. Würde ich mich mit jedem Todesfall auseinander setzen und um jeden Menschen trauern könnte ich mir gleich ne Kugel geben.....
Hi, ich habe das mit den Medien natürlich ein wenig bewusst überspitzt. Habe ich aber auch im gleichen Post noch gesagt. Gerade eben lief z.B in der ARD eine Doku über die Arbeit eines Kinderhilfswerks in Afrika, es ist ja nicht so, als würde es gar nicht behandelt.
Das ganze hat absolut nichts mit Moralkeule zu tun. Das ist nun mal eine Katastrophe und ich bezweifle ehrlich gesagt, dass es vor 500 Jahren schon genauso gab. Selbst in der Kolonialzeit sind nicht so viele Menschen durch Hunger gestorben.
Und es geht auch nicht darum um jeden Todesfall zu trauern. Natürlich hat man Mitgefühl, aber Trauer trifft einen meistens nur, wenn man die Person kennt.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es auf der Welt eine riesige Hungerskatastrophe gibt, die viel zu wenig bekämpft wird. Das müsste schon bei jedem einzelnen anfangen, dagegen etwas zu tun(Das ist jetzt auch Kritik an mir selber) und in den Medien müssten wir diese Information eigentlich um die Ohren geschlagen bekommen, damit wir endlich viel viel mehr dagegen tun. Ich weiß dass es unglaublich schwierig und anstrengend ist, sich damit zu beschäftigen. Das darf aber kein Grund sein, aufzugeben
Wenn ich mir z.B. die Berichterstattung über das Erdbeben in Haiti anschaue, da wurden über eine Woche grausame Bilder gezeigt und überall hat man die Schlagzeilen gesehen. Es hat wohl auch keiner der Journalisten es für pietätlos empfunden, die toten und verstümmelten Körper zu zeigen. Ein paar Wochen später hört man einfach nichts mehr von dort und nur wenige reden über das Thema. Das positive an dieser Berichterstattung ist wenigstens, dass es in den Köpfen der Menschen war, dass diese Leute Hilfe brauchen und entsprechend wurde auch gespendet, was ja an sich positiv ist. Trotzdem ist mir diese "Katastrophengeilheit" tierisch auf die nerven gegangen. Bei dem schlimmen Erdbeben sind 200.000 Menschen umgekommen. Natürlich ist das eine riesige Katastrophe. Aber so viele Menschen sterben auch innerhalb von zwei tagen an den Folgen von Unterernährung...
Leider viel zu wenig Medientransparent das Thema um dem Ausmaß der Katastrophe und den Gegenmitteln gerecht zu werden.
Das hat übrigens gar nichts mit dem Tot des polnischen Präsidenten zu tun. Natürlich ist es wichtig darüber bescheid zu wissen und es ist eine Katastrophe für Polen. Natürlich kennt jeder diesen Menschen, eben weil er ständig in den Medien ist.
Mir ging es vor allem um die eine Aussage, jeden Tag sterben hunderte Menschen...... es sind nicht hunderte, es sind zehntausende, unbeachtet weil sie eben nicht in den Medien erscheinen und sie niemand kennt..... das macht es aber nicht besser....