Ministerpräsident Donald Tusk (52) hat sich über das Fernsehen an das polnische Volk gewandt:
„Dies ist für alle Polen eine große Tragödie, eine der größten in der Geschichte unserer Nation, das tragischste Ereignis in der polnischen Nachkriegszeit.
Es starben heute das Präsidenten-Paar, die Chefs der wichtigsten polnischen Institutionen, Mitglieder des Parlaments, die Besatzung des Flugzeugs, Priester, die Oberhäupter der Streitkräfte, die Vize-Präsidenten von Senat und Parlament, Anführer der polnischen Parteien. Ein Drama wie dieses hat die Welt noch nicht gesehen. Darüber hinaus sind für uns Freunde und Bekannte gestorben. Noch größer ist das Leid der Hinterbliebenen.
Ich möchte im Namen aller Polen mein Beileid und mein Mitgefühl für die Familie von Präsident Lech Kaczynski aussprechen, der heute so tragisch ums Leben kam. Für seine Tochter, für seine Mutter, seine Enkelin, seinen Bruder und auch für die Hinterbliebenen der vielen anderen Opfer, all jener, die bei dem Unglück starben.
Das Mitgefühl aus aller Welt gilt den Familien und Angehörigen der Opfer und allen Polen. Die ersten, die heute ihr Beileid über Telefon aussprachen, waren Russlands Ministerpräsident Putin und Staatspräsident Medwedew. Von überall in der Welt treffen Mitleidsbekundungen ein, die Verständnis dafür ausdrücken, was für eine große Tragödie unser Land getroffen hat.
Wir haben eine Staatstrauer ausgerufen und die Regierung hat soeben für Sonntagmorgen, 12 Uhr mittags, zwei landesweite Schweigeminuten beschlossen. Auf ähnliche Weise werden wir den Tag begehen, an dem die nationale Trauerfeier für die Opfer stattfindet. Die Staatstrauer wird eine Woche andauern.
Diese Tragödie trifft auch mich persönlich. Als Regierungschef muss ich nun Ermittlungen einleiten und für die Familien der Verstorbenen Sorge tragen. Ich versichere allen Betroffenen, dass wir rund um die Uhr arbeiten werden, um die Folgen dieses Unglücks so erträglich wie möglich zu machen. Ich weiß, dass wir den Schmerz nicht auslöschen können. Ich selbst spüre diesen Schmerz. Doch niemand kann uns diese Aufgabe abnehmen. Der polnische Staat muss weiter funktionieren. Und er wird funktionieren.
Ich stehe im stetigen Kontakt mit den zuständigen Behörden, den Ministern und mit der Regierung Russlands. Ich werde mich jetzt gleich auf den Weg nach Smolensk machen, wo bereits die polnischen Staatsanwälte und Ermittler eingetroffen sind. Ich schließe deshalb nicht aus, dass wir noch heute nach Rückkehr eine weitere Sitzung des Kabinetts haben werden.
Ich möchte an alle Polen appellieren, ihr Verhalten der ausgerufenen Staatstrauer anzupassen. In unseren Städten und Gemeinden, aber auch in den Medien sollten wir uns entsprechend verhalten und dessen gedenken, was unser Land heute ereilt hat.
Ich werde die Öffentlichkeit über alle Ereignisse, über alle Fortschritte in den Ermittlungen unterrichten. Das betrifft auch die Hilfe und Unterstützung für die Familien der Angehörigen.
Das ist alles. Ich möchte noch einmal mein tiefstes Mitgefühl bekunden mit allen, für die der heutige Tag der tragischste ihres Lebens ist.“
In Polen wird es große Auswirkungen haben.......